18.08.2010, 15:09
Praxistest: Toyota iQ gegen Citroen C3 - Duell mit Stil
Identische Zielgruppe, ähnliche Motorleistung, fast gleicher Preis. Doch der Vergleich zeigt: während die Japaner mit ihrem Zwerg iQ vor allem auf Image setzen, bringt der Konkurrent aus Frankreich deutliche mehr Nutzwert mit.Glaubt man der Statistik, dann werden die Deutschen immer dicker - und ihre Autos immer kleiner. Das Fahrzeug soll in die engen Parkplätze der Innenstädte passen. Doch auf den vorderen Sitzplätzen will der Kunde noch genügend Platz zum Atmen haben. Die Hersteller bedienen diesen Trend mit Fleiß.
Beispiel Toyota iQ und Citroën C3. Beide kosten in der Grundversion annähernd gleich viel (iQ: 12.900 Euro, C3: 12.700 Euro). Beide liefern in etwa gleich dimensionierte Basisbenziner unter der Haube (iQ: 68 PS, C3: 60 PS). Die Zwei machen auf Lifestyle und erheben in ihrer Klasse einen Premium-Anspruch. Und beide fühlen sich vor allem in den Städten wohl - der iQ als Microfahrzeug, der C3 als Kompakter.
Toyotas Winzling kokettiert damit, dass er in kleinsten Maßen maximalen Platz liefert. Mit nicht einmal drei Metern Länge ist er fast einen Meter kürzer als der Franzose. Doch wirkliche Vorteile gegenüber dem C3 ergeben sich daraus kaum.
Platzprobleme im Innenraum
Der kurze Radstand des iQ ermöglicht einen Wenderadius von nur 7,8 Metern. In der Stadt ist das Fahrzeug schnell und wendig unterwegs. Der Citroën kann da mit 10,2 Metern nicht annähernd mithalten.
In die zwei Meter zwischen Vorder- und Hinterachse des iQ lässt nicht alles reinquetschen, was Toyota in seinen Prospekten verspricht. Als Viersitzer steht er im Angebot der Japaner. Vorne gibt es zwar in der Tat erstaunlich viel Freiraum für zwei. Hinten rechts ist genügend Platz frei, um einen dritten Passagier über kürzere Strecken zu transportieren. Hinter dem Fahrersitz allerdings lässt sich nicht einmal ein Erstklässler ohne Protestgeschrei einfädeln.
Dazu kommt: Wenn alle Rückenlehnen hinten hochgeklappt sind, bleibt Platz für 32 Liter Gepäck. Wer den iQ als Zweisitzer nutzt und die hinteren Lehnen umklappt, der darf sich immerhin über 238 Liter Gepäckraum freuen.
Der C3 dagegen ist mit seinem 50 cm längeren Radstand deutlich insassenfreundlicher. Vorne bietet er ähnlich viel Platz wie der iQ - aber hinten können tatsächlich zwei weitere Passagiere sitzen. Der Zustieg nach hinten geschieht im C3 bequem über die beiden Hecktüren. Der Franzose fasst im Kofferraum 300 Liter Gepäck. Zudem ist das Ladegut im C 3 gegen den Bremsflug nach vorne gesichert.
Kaum Antrieb
Doch sowohl der iQ als auch der C3 sind mit der jeweils kleinsten angebotenen Motorisierung keine Sprinter. Der C3 muss sich beim 1,1-Liter-Benziner mit 44 kW/60 PS begnügen, der iQ kommt mit einem 1,0-Liter-Motor und 50 kW/68 PS angerollt. Schon die offiziellen Werksangaben warnen vor: Der iQ braucht für den Spurt von 0 auf Tempo 100 ganze 14,7 Sekunden, der C3 sogar 18,3 Sekunden. Dass der Toyota etwas flotter in die Puschen kommt, liegt nicht nur an den acht Pferdestärken mehr - der Mini-Motor treibt gut 200 Kilo weniger Last als beim C 3 an.
Als Verbrauch gibt Citroën für den C3 im Schnitt 5,9 Liter Super auf 100 km an, Toyota verspricht für den iQ mit 4,3 Litern deutlich weniger. Die Werte sind in der Realität jeodch nicht zu erreichen - weil beide Wagen durch ihre Minimotorisierung drehfreudiges Fahren provozieren. Entsprechend schluckte der Toyota im Test gut 5,6 Liter, der Citroën 7,5 Liter.
Billige Verarbeitung
Wenig sorgfältig sind die Japaner im iQ auch mit der Qualität umgegangen: Das verbaute Plastik etwa verzeiht keine Grobheiten - schon leichte Wischer etwa mit der Armbanduhr verewigen sich prompt. Und der Innenspiegel ist nur auf eine Metallschiene gesteckt. Wer den Reflexionswinkel einstellen will, hat immer wieder mal den kompletten Spiegel in der Hand. Von Toyota zumindest hätte man das nicht erwartet. Da erscheint der Citroën C3 doch deutlich hochwertiger.
Wer mehr Wert auf Style und Image legt und ihn vor allem als agilen Zweisitzer für die Stadt begreift, der ist mit dem Toyota iQ gut bedient. Aber er bezahlt dafür auch einen ziemlich üppigen Preis. Für das gleiche Geld liefert der Citroën C3 deutlich mehr Nutzwert, kommt allerdings trotz aller Verbesserungen im Design nicht an die optische Individualität des iQ und dessen Aufmerksamkeitswert heran.
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18.08.2010
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