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Vorstoß in neue Märkte: Opel packt das Fernweh
China boomt und kauft massenhaft Autos im Ausland. Opel profitierte bisher nicht davon. Doch das soll sich ändern. Die Rüsselsheimer dürfen jetzt endlich auf mehr Auslandsmärkten Geschäfte machen.Schon in wenigen Monaten sollen Opel-Modelle in fünf Märkten außerhalb Europas verkauft werden. Das sagte ein Sprecher des Traditionsherstellers am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.
"Wir werden noch in diesem Jahr mit dem Vertrieb in China beginnen", hatte zuvor Opel-Chef Nick Reilly in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" angekündigt. Außerdem soll die Marke mit dem Blitz in Australien sowie einem weiteren asiatischen und zwei südamerikanischen Ländern vertrieben werden.
Die Tochter des US-Konzerns General Motors (GM) ist bisher nahezu ausschließlich in Europa aktiv und profitiert damit anders als die Konkurrenten nicht von der rasant steigenden Nachfrage in Asien oder Amerika. Den Zugang im großen Stil zu diesen Märkten verhinderte bisher der amerikanische Mutterkonzern General Motors, damit sich die Konzernmarken nicht gegenseitig Konkurrenz machen. Ausgerechnet vor dem angestrebten Börsengang weicht der US-Staatskonzern aber nun von dieser Linie ab. Offenbar geht GM davon aus, dass ein steigender Opel-Absatz auch dem Unternehmen insgesamt hilft.
Ganz unbekannt ist die Marke Opel in China nicht. Dort habe der Hersteller 2009 etwa 4000 Fahrzeuge verkauft, sagte der Sprecher. In Australien gab es zwar in den vergangenen Jahren einige Opel-Modelle. Sie wurden aber nicht als Opel, sondern unter dem Namen der GM-Marke Holden verkauft.
Absatzziele für die neue Märkte, in denen die Deutschen das GM-Vertriebsnetz nutzen will, wurden nicht genannt. Im gesättigten europäischen Markt setzten Opel und die britische Schwester Vauxhall im ersten Halbjahr mit rund 536.000 Fahrzeugen 4,5 Prozent weniger ab als 2009. Der Verlust summierte sich auf 501 Mio. Euro. Auch im Gesamtjahr wird der Hersteller voraussichtlich rote Zahlen schreiben. Für 2011 strebt Reilly ein ausgeglichenes Ergebnis an.
Hoffnungen setzen die Rüsselsheimer auf den russischen Markt, wo es unter jungen, wohlhabenden Käufern als Statussymbol gilt, einen Opel zu fahren. Auch insgesamt macht der in der Krise schwer gebeutelte russische Automarkt Herstellern zunehmend wieder Freude. Das wurde zum Start der Moskauer Internationalen Automobilmesse am Mittwoch deutlich: Opel und etwa auch der japanische Konkurrent Nissan erwarten dort ein rasches Wiedererstarken des Geschäfts, weil die Kunden leichter an günstige Kredite kommen, und dank der Erholung der Konjunktur auch die Zuversicht der Verbraucher wächst.
Während die russische Regierung für 2010 einen Anstieg um 15 Prozent auf rund 1,7 Millionen verkaufte Fahrzeuge im ganzen Land vorhersagt, griffen die beiden Konzerne zum Start der Automesse noch höher. Opel-Marketingchef Alain Visser sagte Reuters, er rechne mit bis zu 1,9 Millionen und mittelfristig mit mehr als drei Millionen Autos, die alle Hersteller zusammen in Russland absetzten werden.
Russland hatte vor der Krise einen Boom im Autogeschäft erlebt. Vor allem teure Oberklasse-Limousinen waren gefragt. Auf dem Weg, Deutschland als größten Pkw-Markt in Europa abzulösen, sorgte der Wirtschaftseinbruch für empfindliche Rückschläge.
Nissan-Russlandchef Francois Goupil de Bouille erwartet, dass der Markt 2010 auf zwei Millionen Pkw anwachsen könnte. Ursprünglich habe der Konzern in Russland in diesem Jahr 75.000 Autos verkaufen wollen, rechne aber jetzt damit, dass sich der Absatz auf 100.000 Einheiten verdopple. "Der russische Gesamtmarkt hat sich schneller erholt als erwartet." Dazu habe auch die staatliche Abwrackprämie beigetragen.
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25.08.2010
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