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Merken   Drucken   17.02.2011, 18:02 Schriftgröße: AAA

   

Öffentliche Hand: Erst die Banken, jetzt die Bahn

Kommentar Die Bundesregierung will das Staatsunternehmen besser machen. Das geht nur mit einem radikalen Kurswechsel - sonst droht ein Desaster wie bei den Landesbanken. von Hans-Werner Franz
Den deutschen Steuerzahlern droht bei der Bahn ein ähnliches Desaster wie bei den Landesbanken - wenn die Bundesregierung nicht so schnell wie möglich die Notbremse zieht. Wir erinnern uns: Die Landesbanken mussten vom Bund mit Milliardenbeträgen gestützt werden, nachdem sie sich mit hochriskanten Finanzgeschäften verspekuliert hatten. Mit Geld, das vom Steuerzahler kommt und an anderer Stelle bitter fehlt. Landesbanken können nicht pleitegehen, sie sind schließlich Staatsunternehmen. So wie die Deutsche Bahn. Setzt auch die Bahn auf die falsche Strategie, wird in letzter Konsequenz die Bundesregierung hier ebenfalls den Schaden ausbügeln müssen - mit Steuergeld.
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Wie also laufen die Geschäfte bei der Bahn? Im Fernverkehr ist die Zahl der Fahrgäste seit 2000 um rund 15 Prozent zurückgegangen. Wichtig zu wissen: Wirtschaftlich zuständig für den Fernverkehr ist allein die Bahn. Im Personennahverkehr dagegen gibt es Erfolge: Hier kletterten die Fahrgastzahlen um 21 Prozent. Doch für den Nahverkehr trägt nicht die Bahn die Verantwortung, sondern es sind die Bundesländer und deren Verkehrsverbünde. Die Bahnreform von 1994 hatte das Ziel "Mehr Verkehr auf die Schiene". Sie ist dort gescheitert wo die Bahn die Verantwortung trägt.
Im gleichen Zeitraum hat die Bahn sich zu einem Global Player entwickelt, zu einem weltweit führenden Mobilitäts- und Logistikunternehmen, das in 130 Ländern ganz vorn mitspielen will. Auf internationalen Einkaufstouren hat sie in den vergangenen Jahren mehr als 8 Mrd. Euro ausgegeben, allein im letzten Jahr 2,8 Mrd. Euro für die Übernahme des britischen Nahverkehrsunternehmens Arriva.
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Sorge macht, dass Zukäufe im Ausland mit hohen Risiken behaftet sind. Teilweise wurde für Unternehmen ein Mehrfaches des tatsächlichen Wertes bezahlt, es stehen Gewinnerwartungen im Raum, die nicht einzulösen sind, und letztlich hängt vieles von lokaler Gesetzgebung ab.
Und tatsächlich, im Februar 2011 hören wir: "Auslandsstrategie der Deutschen Bahn erleidet Rückschlag". Eine britische Gesellschaft, an der die Bahn zu 50 Prozent beteiligt ist, stellt eine Fernlinie ein, weil sie vergangenes Jahr 3,3 Mio. Euro Verlust gemacht hat. Es habe keine Aussicht bestanden, jemals profitabel zu werden, hieß es. Eindeutig ein falsches Pferd, auf das die Bahn hier gesetzt hatte.
Die Sorgen sind also berechtigt, denn nichts garantiert, dass das DB-Management nicht weitere, noch viel größere Verluste im Ausland einfährt. Hinter seinem Handeln steckt die gleiche Strategie wie bei der pannengeplagten Berliner S-Bahn, die als 100-prozentiges DB-Tochterunternehmen nach Aussage von Konzernchef Rüdiger Grube bis 2017 700 Mio. Euro verlieren wird. Wer am Ende für den Schaden haftet, liegt - siehe Landesbanken - auf der Hand: Die Strategie der Bahn geht letztlich zulasten des Steuerzahlers.

Teil 2: Das Eisenbahnsystem verlottert im eigenen Land

  • FTD.de, 17.02.2011
    © 2011 Financial Times Deutschland
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