Abschied vom Nischendasein: Lamborghini plant Alltagsautos
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"Wir wünschen uns ein drittes Modell für die Marke", sagte Lamborghini-Präsident Stephan Winkelmann im FTD-Gespräch. Die italienische VW -Tochter konzipiert ein neues Modell, das sich abseits der Rennpisten etwa auch für bequeme Einkaufstouren eignet und somit eine größere Zielgruppe anspricht: prestigebewusste Fahrer, die ein Auto für vielfältige Einsätze bevorzugen und sich nicht unbedingt eine ganze Flotte für jegliche Extravaganzen halten. "Für uns ist es wichtig, dass es ein für den Alltag nutzbares Fahrzeug wird", umschreibt Winkelmann das Anforderungsprofil des neuen Wagens, der frühestens 2015 auf den Markt kommen könnte. Eine Entscheidung darüber soll im Konzern noch in diesem Jahr fallen.
Die Pläne zeigen, dass die ambitionierte Wachstumsstrategie im VW-Konzern selbst hoch spezialisierte Töchter wie Lamborghini zwingt, aus ihrem Nischendasein auszubrechen. Die VW-Granden um den Aufsichtsratsvorsitzenden Ferdinand Piëch und Konzernchef Martin Winterkorn haben den Anspruch, bis spätestens 2018 zum größten Autobauer der Welt aufzusteigen. Intern rechnen die Wolfsburger damit, dieses Ziel weit früher zu erreichen. Der Absatz müsste von zuletzt sieben auf mehr als zehn Millionen Fahrzeuge steigen.
Lamborghini liefert dazu zwar nur einen homöopathischen Beitrag. Doch es zeigt ein generelles Umdenken. Die italienische Luxusschmiede steht für kompromisslose, testosterongeladene Sportwagen wie den Gallardo oder den Murciélago zu Preisen von über 150.000 Euro. Ein Alltagsauto, wie es Winkelmann sich wünscht, würde einen knallharten Kurswechsel in der Modellpolitik bedeuten. Dabei besteht die Gefahr, dass die Marke verwässert. Auf der anderen Seite ist es wohl die einzige Chance, die Absatzzahlen die bislang auf durchschnittlich 2000 Fahrzeuge pro Jahr kalkuliert waren, mit einem Schlag zu verdoppeln, heißt es in der Branche.
Bei nur zwei Modellen ist das Risiko zudem groß, das eines floppt und die Gesamtbilanz damit direkt zunichte macht. Oder es kommt so wie 2010 zu einem Modellwechsel beim Murciélago, sodass Lamborghini deshalb zeitweise nur ein Auto im Programm hatte. Bereits im Jahr zuvor waren Verluste angefallen, sodass auch für 2010 kaum ein positives Ergebnis zu erwarten ist. Die Zahlen werden mit der VW-Bilanz am 10. März veröffentlicht. 2010 ist für Winkelmann "ein Jahr des Übergangs gewesen". 2011 wird dagegen nicht nur über das neue Modell entschieden, sondern auch der Nachfolger des Murciélago eingeführt, den Lamborghini auf dem heute startenden Automobilsalon in Genf vorstellt.
Teil 2: Konzept für die wichtigsten Märkte
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Aus der FTD vom 01.03.2011
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