Alles balletti: Klassischer Selbstfaller
Pacult hätte die österreichische Version des amerikanischen Traums sein können - vom Briefträger zum erfolgreichen Fußballtrainer.
Letztes Update am 11.04.2011, 15:56
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Er hätte die österreichische Version des amerikanischen Traums inszenieren können. Das sportliche Rüstzeug besitzt er wahrscheinlich. Tellerwäscher zu sein, muss schließlich keine Grundvoraussetzung sein, um ein Millionär zu werden. Machbar ist das auch als kleiner Floridsdorfer Briefträger, der sich zum erfolgreichen, und vor allem geachteten Fußball-Trainer stempelt.
Aber was tat Peter Pacult? Er hat sich im Laufe seines zweiten Bildungswegs beharrlich jene Hunde rudelweise herangezüchtet, die ihm jetzt zu Recht ins Bein beißen mögen. Immer schiefer wurde die Optik, die der einst g'rade Mich'l hinterließ, aus seiner anfänglich als Mut interpretierten Scheiß-mich-nix-Einstellung entwickelte sich pure Respektlosigkeit. Gegenüber Spielern, Klub und Medienvertretern.
Im Nachhinein muss man fast Mitleid haben mit dem Mann, der in den letzten Tagen verzweifelt versuchte, sich seiner Enttarnung zu entziehen. Jede Anschuldigung ins Lächerliche zu ziehen hat das wilde verbale Rundumschlagen als Strategie abgelöst. Nur, alle und jeden für blöd zu verkaufen, funktioniert auf Dauer nicht. Charme- und schamlos ist es längst geworden, sein vom ehrwürdigen Ernst Happel abgeschautes Granteln.
Zu bedauern ist, dass Peter Pacult den Wandel der Zeit übersehen hat. Gegen halbwegs gute Sitten zu verstoßen, ist nämlich auch im Fußball kein Kavaliersdelikt mehr. Doch eines Tages wird auch seine Ära beim Rasenball-Sportklub Leipzig zu Ende sein. Was dann? Fast sicher scheint, dass der in Hütteldorf erhaltene blaue Brief in ganz Österreich auf ewig seine Wirkung zeigt.
So könnte er also schlecht enden, der Traum des Briefträgers, der auszog, um ein anerkannter Fußball-Trainer zu werden.
Letztes Update am 11.04.2011, 15:56
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