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Merken   Drucken   04.10.2011, 10:51 Schriftgröße: AAA

Sonderfaktoren: UBS erwartet trotz Zockerskandal leichten Gewinn

Den Milliardenverlusten zum Trotz: Die Schweizer Großbank rechnet mit einem moderaten Gewinn im dritten Quartal. Verkäufe und ein Steueraufwand "nahe Null" sollen die Verluste ausgleichen.
Nach dem Handelsskandal in London rechnet die Schweizer Bank UBS  im dritten Quartal mit einem moderaten Gewinn. Das von dem Händler Kweku Adoboli gerissene Loch von 2,3 Mrd. Dollar könne durch eine Reihe von Sonderfaktoren ausgeglichen werden, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Der Aktienkurs gab dennoch um zwei Prozent nach. Die UBS schnitt damit allerdings besser ab als andere Banken: Die Titel von Credit Suisse  fielen um knapp vier Prozent, ebenso der Branchenindex Stoxx 600 Banks. Schlechte Nachrichten aus Griechenland hatten Finanztitel bereits am Montag auf Talfahrt geschickt.
UBS rechnet mit einem moderaten Gewinn   UBS rechnet mit einem moderaten Gewinn
Die Erwartung auf einen Gewinn begründete die UBS unter anderem mit der Neubewertung eigener Verbindlichkeiten. Sie verbessere die Bilanz um 1,5 Mrd. Franken. Hinzu komme ein Beitrag von 0,7 Mrd. Franken aus dem Verkauf von Treasury-bezogenen Anlagen, also Schuldtiteln der US-Regierung. Außerdem geht die UBS davon aus, im dritten Quartal praktisch keine Steuern zahlen zu müssen. Erwartet werde "ein Steueraufwand von nahe bei Null", schreibt das Geldhaus.
Der durch den Handelsskandal verursachte Rufschaden machte sich im Vermögensverwaltungsgeschäft für reiche Privatkunden zumindest im dritten Quartal noch nicht bemerkbar: Der Zufluss von neuem Geld bei den Wealth-Management-Einheiten bewege sich ungefähr auf dem Niveau des zweiten Quartals, teilte die UBS mit. Damals hatten reiche Privatkunden den Vermögensverwaltern der Bank netto 5,6 Mrd. Franken anvertraut.
Skandal wurde erst kurz vor Quartalsende bekannt
Der Handelsskandal wurde erst Mitte September und damit gegen Ende des dritten Quartals bekannt. Zudem zockte der beschuldigte Händler Adoboli nach UBS-Angaben nicht mit Kundengeldern, sondern mit Mitteln der Bank.
Analysten reagierten erfreut auf die Mitteilung. "Mit einem Gewinn hat wohl keiner mehr gerechnet", sagte ein Zürcher Händler der Nachrichtenagentur Reuters. Die Bank Wegelin sprach in einer ersten Einschätzung von einer positiven Überraschung für die Anleger. Kurz nach der Aufdeckung des Handelsverlustes hatte der inzwischen zurückgetretene UBS-Chef Oswald Grübel  einen Verlust im dritten Quartal nicht ausgeschlossen.
  • FTD.de, 04.10.2011
    © 2011 Financial Times Deutschland,
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