Exklusiv
Der DAX-Konzern will dem spanischen Telefonanbieter Festnetzkapazitäten zur Verfügung stellen. Der Telekom winken Millioneneinnahmen. Dass der Konzern damit einen Konkurrenten stärkt, nimmt er dafür in Kauf.
von Arndt OhlerHamburg
Die Deutsche Telekom steht in Deutschland kurz vor der Einigung auf eine Kooperation mit dem Konkurrenten Telefónica Deutschland. Wie die FTD von mit dem Vorgang vertrauten Personen erfuhr, wird der DAX-Konzern dem spanischen Unternehmen Glasfaserkapazitäten zur Verfügung stellen. Neben der Telekom war 2011 Vodafone als Partner im Gespräch.
Telefónica mit seiner Marke O2 benötigt Glasfasernetze, um sein Geschäft mit dem neuen Mobilfunkstandard LTE voranzutreiben. Der DAX-Konzern werde dafür sorgen, dass die LTE-Sendestationen an die superschnellen Leitungen angeschlossen werden, hieß es am Mittwoch. Wie die Telekom und Vodafone hat Telefónica mehr als 1 Mrd. Euro für LTE-Frequenzen ausgegeben und arbeitet daran, schnell Geld mit dem Standard zu verdienen.
Die Telekom hingegen kooperiert mit Telefónica Deutschland, um die Infrastruktur besser auszulasten. Dass der Konzern ausgerechnet einen Konkurrenten stärkt, nimmt das Management für die anstehenden Millioneneinnahmen in Kauf: "Wenn wir es nicht tun, gibt es andere Anbieter", sagte Telekom-Vorstand Niek Jan van Damme der FTD im Dezember. Bereits damals waren die Verhandlungen weit fortgeschritten.
Die neue LTE-Technik ermöglicht deutlich höhere Übertragungsgeschwindigkeiten als der Vorgänger UMTS. Um die per Funk ankommenden Datenströme über die Sendemasten ohne Stau ins Festnetz zu bekommen, ist die Anbindung der LTE-Masten an Glasfaserleitungen eine der besten Lösungen - durch die notwendigen Bauarbeiten jedoch teuer.
Telefónica und der deutsche Konzern haben in der Vergangenheit bereits zusammengearbeitet. Vor 2009 hatte Telefónica im Mobilfunk Kapazitäten der Telekom gemietet, weil das eigene Netz noch nicht weit genug ausgebaut war. Die Spanier investierten 3 Mrd. Euro in den Mobilfunkausbau und beendeten Ende 2009 die Zusammenarbeit mit der Telekom.
Die Bonner haben 2011 zahlreiche Kooperationsverträge geschlossen, bislang jedoch meist im Mobilfunk, wie zum Beispiel in Polen, Tschechien und Österreich. Durch die gemeinsame Netznutzung können die Unternehmen Millionen sparen. Experten gehen davon aus, dass die Kosten um etwa 30 Prozent sinken.
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