Deutsche-Bank-Tochter:Postbank-Kleinaktionäre setzen auf satte Abfindung
Die Deutsche Bank will mit ihrer Tochter einen Beherrschungsvertrag schließen. Voraussetzung dafür ist ein Kaufangebot an die übrigen Anteilseigner. Der Kurs legt kräftig zu.
Postbank-Kleinaktionäre hoffen auf ein sattes Abfindungsangebot des neuen Mutterkonzerns Deutsche Bank. Nach Bekanntgabe von Verhandlungen über einen Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag stiegen am Mittwoch zahlreiche Investoren ein und kauften Aktien der einstigen Post-Tochter: Diese legten in der Spitze um 4,7 Prozent auf 26,10 Euro zu und waren damit so teuer wie zuletzt im September 2010.
Der Beherrschungsvertrag würde der Deutschen Bank vollen Zugriff auf die Gewinne der Tochtergesellschaft sichern. Als Kompensation muss sie den Kleinaktionären anbieten, ihnen ihre Anteile abzukaufen. Den Investoren winkt ein Abfindungsangebot mindestens in Höhe des Durchschnittskurses der vergangenen drei Monate. Bereits in den vergangenen Wochen hatten Anleger darauf spekuliert - und die Aktie um 23 Prozent nach oben getrieben.
Die Verhandlungen sollen bis zum 5. Juni abgeschlossen sein, damit die Postbank-Hauptversammlung darüber abstimmen kann. Die für den Vertrag erforderliche 75-Prozent-Mehrheit hat die Deutsche Bank dann sicher. Denn ihr fallen voraussichtlich in den nächsten Monaten weitere 39,5 Prozent an Post-Aktien zu, die sie sich über eine Umtauschanleihe und Optionsgeschäfte gesichert hat. Damit käme die Deutsche Bank dann auf mehr als 91 Prozent.
Ein Banksprecher wollte sich nicht dazu äußern, ob das Institut dann auch die Schwelle von 95 Prozent überschreiten werde, die nötig ist, um Kleinaktionäre hinauszudrängen und die Postbank von der Börse zu nehmen. Dafür wäre dann ein neues Abfindungsangebot auf Basis des Dreimonats-Durchschnittskurses zu diesem Zeitpunkt fällig.
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