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Und auf den ersten Blick sehen die Dezember-Zahlen zwar exzellent aus. Denn der Absatz im Passagiergeschäft stieg gegenüber Dezember 2010 um 6,7 Prozent. Jedoch war der Vergleichsmonat schwach, denn gegen Jahresende 2010 waren wegen des harten Winters vergleichsweise viele Flüge gestrichen worden.
Weniger Reisende pro Flug
Außerdem bleiben wieder mehr Sitze leer. Im Dezember waren 75,5 Prozent der Plätze in Maschinen des Lufthansa-Konzerns belegt - 1,1 Prozentpunkte weniger als vor Jahresfrist. Im Durchschnitt des gesamten Jahres sank die Auslastung der Flugzeuge sogar noch stärker - um zwei Prozentpunkte auf 77,2 Prozent. Aufgrund dieser Entwicklungen und der konjunkturellen Unsicherheiten werde die Lufthansa ihr Angebot - wie geplant - in diesem Jahr auch nur noch leicht ausweiten, teilte das Unternehmen mit.
Die Daten dürften Airline-Chef Christoph Franz zudem neue Argumente für die Verschärfung seines Sparkurses bieten. So hatte Franz zuletzt in der Lufthansa-Mitarbeiterzeitung für dieses Jahr ein weiteres Programm zur Ergebnisverbesserung angekündigt. Die Details sollten bis Ende März vorgestellt werden. Das Sparpaket knüpft an das auslaufende Programm "Climb 2011" an, mit dem die Lufthansa bis Ende des Jahres die Kosten um 1 Mrd. Euro drücken will.
Nicht gerade die Stimmung heben dürften im Management zudem die aktuellen Tarifauseinandersetzungen. Mit einer Forderung von 6,1 Prozent mehr Lohn gehen die Gewerkschaften Verdi und Ufo in die gemeinsamen Gespräche bei der Lufthansa. Die Verhandlungen sollen an diesem Freitag in Mörfelden-Walldorf bei Frankfurt beginnen, teilte Verdi am Mittwoch in Berlin mit. Es geht um die Gehälter von rund 50.000 Beschäftigten der Fluggesellschaft am Boden und in der Kabine.