In Hellas geht wieder die Angst um. Athen rechnet mit einer neuen Finanzierungslücke, weil private Geldgeber weniger zum Rettungspaket beitragen wollen als erhofft. Die fehlenden Milliarden müssten die Euro-Partner zuschießen - oder das Land ist pleite.
Die Euro-Staaten laufen Gefahr, Griechenland weitere Milliarden zuschießen zu müssen. Hintergrund ist der fortgesetzte Streit über die Höhe der Beteiligung privater Geldgeber am Rettungspaket für das Fast-Pleiteland. Die Regierung in Athen warnt vor einer Finanzierungslücke, sollten sich nicht genug private Gläubiger an einer Entlastung beteiligen. In diesem Fall bräuchte Griechenland mehr Hilfen seiner Euro-Partner, sagte Filippos Sachinidis, Staatssekretär im Finanzministerium, im Radiosender Skai.
Bedingung für das 130 Mrd. Euro schwere staatliche Rettungspaket ist eine Schuldenentlastung durch die privaten Investoren. Dabei wird ein Verzicht auf rund 100 Mrd. Euro angepeilt. Dieses Volumen wird Bankenkreisen zufolge aber wohl nicht erreicht, da sich vor allem viele Hedge-Fonds querstellen.
Bislang war erwartet worden, dass die vereinbarten Hilfsangebote für das tief im Schuldensumpf steckende Land ausreichen. Für den teilweisen Forderungsverzicht war Freiwilligkeit vereinbart worden, weil bei einem Zwang die Gefahr besteht, die Ratingagenturen würden die Bonität der gesamten Euro-Zone herabstufen.
Für das klamme Land drängt die Zeit. Mitte März droht die Zahlungsunfähigkeit, der Staat muss dann Anleihen von knapp 15 Mrd. Euro zurückzahlen. Eine Einigung muss aber lange vorher stehen, da die Formalitäten allein mindestens sechs Wochen in Anspruch nehmen. Griechenlands Haushaltslage hat sich zuletzt verschlechtert: Trotz der jüngsten Krisensteuern weitete sich das Staatsdefizit im vergangenen Jahr um 0,8 Prozent auf 21,64 Mrd. Euro aus. Damit liegt die Regierung knapp unter ihrem Ziel von 21,7 Mrd. Euro.
Die Gespräche zwischen Griechenland und dem Geschäftsführer des Internationalen Bankenverbands, Charles Dallara, über die Beteiligung des Privatsektors sollten Donnerstag weitergehen. Seit Monaten verhandelt der Weltbankenverband IIF mit Griechenland über einen freiwilligen Beitrag der Investoren. Sie sollen dem Mittelmeerstaat über einen Anleihetausch 50 Prozent der Schulden erlassen - das entspricht 100 Mrd. Euro. Insgesamt ist Griechenland bei privaten und staatlichen Gläubigern mit 350 Mrd. Euro verschuldet. In den Verhandlungen geht es darum, wie die Umschuldung genau aussehen soll.
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