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14.01.2012, 11:08
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"Costa Concordia" auf Grund:
Tote bei Kreuzfahrt-Unglück vor der Toskana
Tragisches Ende einer Mittelmeerkreuzfahrt: Kurz nach dem Auslaufen läuft die "Costa Concordia" vor der toskanischen Küste auf Grund. Mindestens drei der 4200 Menschen an Bord sterben. Augenzeugen berichten von chaotischen Rettungsversuchen.
Bei einem schweren Schiffsunglück vor der toskanischen Küste sind in der Nacht zum Samstag mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. 13 Menschen an Bord des Kreuzfahrtschiffes "Costa Concordia" wurden nach Angaben der Behörden verletzt, als das Kreuzfahrtschiff nahe der Insel Giglio vor der italienischen Westküste auf Grund lief. Bei Tagesanbruch hätten Rettungsmannschaften in dem Schiff und auf dem Meer noch nach Vermissten gesucht, berichtete Nachrichtenagentur Ansa. In dem Kreuzfahrtschiff klaffe ein langer Riss. Demnach soll das Schiff schwere Schlagseite haben und sich um 80 Grad nach Steuerbord geneigt haben.
Rettungsboote vor der "Costa Concordia"
Die meisten der 4229 Passagiere und Besatzungsmitglieder wurden mit Rettungsbooten bis zum Samstagmorgen in Sicherheit gebracht. Die in Genua ansässige Kreuzfahrtgesellschaft Costa Crociere nannte den Unfall ihres Schiffes eine bestürzende Tragödie und sprach den Angehörigen der Opfer ihr Beileid aus.
An Bord befanden sich nach Angaben der Kreuzfahrtgesellschaft auch 500 deutsche Passagiere. Ob einer von ihnen unter den Toten oder Verletzten ist, konnte Sprecher Davide Barbano zunächst aber nicht sagen. Passagiere und Besatzungsmitglieder wurden erst zur Insel Giglio gebracht und dann aufs Festland nach Porto Santo Stefano. Sie sollen in Unterkünften in der Toskana und in Latium betreut werden.
Passagiere sitzen am Samstag in einem Rettungsboot
Der Unglücksort befindet sich nur wenige hundert Meter vor dem Hafen der Insel Giglio. Das Schiff neigte sich nach einem Wassereinbruch stark zur Seite. Am Samstagmorgen wurde vor allem noch in dem unter Wasser liegenden Teil des havarierten Kreuzfahrtschiffes nach Menschen gesucht. Auch mehrere Hubschrauber wurden bei der Rettungsaktion eingesetzt.
Als das Schiff Schlagseite bekam, seien einige Passagiere in Panik geraten und über Bord gesprungen, sagte der Präfekt der Region Grosseto, Giuseppe Linardi. Die zunehmende Neigung des Schiffes habe die Evakuierung extrem erschwert, so die Kreuzfahrtgesellschaft. Sie sagte volle Kooperation mit den Behörden zu, um die Ursachen des Unfalls zu klären.
Teil 2: Chaotische Rettung
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dpa, 14.01.2012
© 2012 Financial Times Deutschland,
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