Angela Merkel und Nicolas Sarkozy
Die Kanzlerin und der französische Staatspräsident müssen sich nicht davon abschrecken lassen, dass die Briten sich verweigern, weil die ihren Finanzplatz London schützen wollen. Dann nimmt Euroland eben eine Vorreiterrolle ein. Sind die Vorgaben so engmaschig, dass Ausweichmanöver auf andere Finanzplätze kaum möglich sind, kann Kerneuropa profitieren. Finanziell und ordnungspolitisch.
Bei einem Steuersatz von 0,05 Prozent auf Geschäfte mit Aktien, Devisen, Derivaten und Anleihen würde jährlich eine zweistellige Milliardensumme abgeschöpft. Das wäre angesichts der gewaltigen Belastungen durch die Schuldenkrise eine willkommene neue Einnahmequelle, die gerechterweise von allen Marktakteuren gespeist würde: von Banken und Hedge-Fonds bis hin zu institutionellen Anlegern. Selbst wenn die Schwergewichte ihre Kosten an Privatanleger weiterreichen, ist der Ansatz richtig: Finanztransaktionen werden generell besteuert und nicht erst die erzielten Gewinne.