Der neue 747-8 Jumbo-Jet geht zu seinem ersten Kunden - eigentlich eine gute Nachricht für Boeing. Doch der US-Konzern macht daraus ein großes Geheimnis. Denn der Kunde will unerkannt bleiben. Ein paar Details sickerten dennoch durch.
von Gerhard HegmannMünchen
Mit mehr als einjähriger Verspätung startet der amerikanische Flugzeughersteller Boeing die Auslieferung der Passagierversion seines neuen, vergrößerten und modernisierten Jumbo-Jets. Am Dienstag hob das erste Modell der 747-400 Intercontinental vom Produktionswerk in Everett an der US-Westküste ab.
"Very Important Person"
Den Erstkunden hält der US-Konzern zwar geheim und spricht nur von einem "VIP Airplane"- also einem Flugzeug für eine sehr wichtige Person. Der gut informierte Branchendienst Flightblogger geht aufgrund der Flugzeugkennzeichnung aber davon aus, dass der Eigentümer aus dem Emirat Katar am Persischen Golf stammt.
Flugzeugmarkt
Die Kassenschlager von Boeing und Airbus
In den Jumbo werde in den kommenden zwei Jahren eine spezielle Innenausstattung eingebaut, teilte Boeing mit. Der Flieger werde daher erst 2014 in Dienst gestellt.
Zunächst bekommt die Maschine einen speziellen Ausbau des Oberdecks beim US-Ausrüster Greenpoint Technologies. Dann fliege sie weiter nach Hamburg zu Lufthansa Technik, heißt es in der Branche. In der Hansestadt erfolge dann der komplette, individuelle Innenausbau.
Ein Sprecher von Lufthansa Technik wollte am Mittwoch weder Kundennamen bestätigen noch Details nennen. "Wie haben bislang zwei Verträge für die 747-8-Innenausstattung und erwarten beide Maschinen noch in diesem Jahr in Hamburg", sagte er.
Das Innenleben kostet so viel wie die Maschine selbst
Über die Kosten der Innenausstattung gibt es keine Angaben, zumal alles individuell angepasst wird. "Bei Großraumflugzeugen können die Kosten im dreistelligen Millionenbereich liegen", sagte der Sprecher. Der Listenpreis für eine 747-400 Intercontinental liegt aktuell bei 333 Mio. Dollar. Eine Innenausstattung könne nochmal den gleichen Betrag kosten, heißt es in der Branche.
Mit der Erstauslieferung der neuen Passagier-Jumbos schließt der Airbus- Rivale Boeing die Erneuerung seiner Produkte ab. Weiterer Meilenstein hierbei war die Erstauslieferung des neuen Langstreckenfliegers 787-Dreamliner im September 2011, ein Flugzeug, das zu großen Teilen aus Karbon besteht.
Im Oktober vergangenen Jahres folgte dann die Erstauslieferung der Frachtversion des neuen Jumbo-Jets 747-8. Die ersten Modelle der neuen Jumbo-Jet-Klasse kranken noch an einem zu hohen Kerosinverbrauch.
Die VIP-Version des neuen Jumbos bietet in einer Spezialversion 481 Quadratmeter Platz. Es gibt weltweit nur wenige hoch spezialisierte Unternehmen, die ein Flugzeug dieser Dimension individuell ausstatten können. Neben Lufthansa Technik gehört dazu auch der Ausrüster Jet Aviation in der Schweiz, eine Tochter des US-Rüstungskonzerns General Dynamics sowie Greenpoint oder L3 in den USA.
Fahrstühle, Duschen und Fitnessraum an Bord
Die Ausrüster müssen besondere Kenntnisse in der Zertifizierung der Ausrüstung haben, denn jeder Sonderwunsch - von der Dusche über den Fahrstuhl bis zum Laufband im Fitnessraum - ist Handarbeit und muss von Prüfern sicherheitstechnisch abgenommen werden.
Zu den Erstkunden der neuen VIP-Modelle des Jumbo-Jets gehören Abnehmer in Arabien, heißt es in der Branche. So gehen Branchenangaben zufolge Jets nach Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate. Auch Top-Kunden in Asien seien unter den Abnehmern. Insgesamt liegen Boeing Aufträge für neun VIP-Jumbos vor.
Der erste reguläre Kunde für Boeings neue Maschine ist die Lufthansa, die 20 Exemplare fest bestellt hat. Die Abnahmeflüge seien in Kürze beendet, heißt es in der Branche. Damit dürfte auch die Auslieferung an die deutsche Fluggesellschaft anstehen. Lufthansa will den neuen Jumbo etwa zur Jahresmitte in Dienst stellen. Zur Flotte von Europas größter Fluglinie gehört daneben auch der Riesenairbus A380.
Boeing begann die Entwicklung des um knapp sechs Meter verlängerten neuen Jumbos 747-8 offiziell schon 2005. Mit 76,3 Metern Länge bietet die Maschine einer üblichen Drei-Klassen-Ausstattung Platz für 467 Passagiere.
Saudischer Prinz braucht Innenausstatter für Riesen-Airbus
Hat sich einen A380 bestellt: Prinz Al-Walid ibn Talal Al Saud
Den Innenausrüstern von edlen Großraumfliegern steht auch noch eine weitere Bewährungsprobe bevor: Auch für den doppelstöckigen Riesenairbus A380 gibt es eine private Bestellung: Von Prinz Al-Walid ibn Talal Al Saud aus Saudi-Arabien.
Die Erstauslieferung des VIP-A380 könnte noch in diesem Jahr erfolgen, heißt es in der Branche. Bei welchem Innenausrüster die Maschine prinzengerecht ausgestattet werden soll, steht noch nicht fest. Noch habe der Milliardär den Auftrag nicht vergeben, ist zu hören.
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