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Merken   Drucken   24.02.2012, 14:18 Schriftgröße: AAA

Unterwegs in Roquebrune-sur-Argens: Einparken mit dem Jaguar XKR-S Cabrio

Erst bei der Parkplatzsuche lernt man ein Auto richtig kennen. Die FTD stellt jede Woche einen Wagen ab. Diesmal den Jaguar XKR-S Cabrio. von Annika Joeres
Denkt man an Jaguar, laufen im Hirn sofort sämtliche After-Eight-Werbespots der letzten 25 Jahre ab. Sie wissen schon: Bitterschokolade mit Minzfüllung, näselnde Engländer, der Butler, der Landsitz, die kiesknirschende Einfahrt. Uuuh, Mortimer!
Tatsächlich ist Jaguar bis heute eine ausgesprochen after-eightige Automarke, obwohl sie zum indischen Tata-Konzern gehört. Typische Jaguar-Käufer sind weit über 50, Golfspieler und wenig experimentierfreudig. Ihre liebste Farbe für den Jaguar ist Schwarz. Ich wiederum bin unter 40, und nun sitze ich in einem signalroten XKR-S - uuuh, Mortimer! - und fahre von Saint-Tropez in die Hügel.
Einparken mit Dem Jaguar XKR-S Cabrio in Roquebrune-sur-Argens   Einparken mit Dem Jaguar XKR-S Cabrio in Roquebrune-sur-Argens
Zum Glück ist das stärkste und teuerste Cabrio der Firmengeschichte auch für Nichtrennprofis komfortabel zu fahren. Die tief liegenden Sitze lassen sich ausreichend hoch stellen, und von den 500 PS merkt man wenig, wenn man es nicht drauf anlegt. Möglich wären damit theoretisch 300 Kilometer je Stunde - aber ausfahren kann man dieses Auto in Frankreich ohnehin nicht. Dafür windet es sich locker und wie am Boden festgeklebt durch die engen Kurven der Provence.
Auch im Stadtverkehr könnte man beinahe vergessen, dass man mit einem erheblich übermotorisierten Fahrzeug unterwegs ist - so unauffällig brummt der Jaguar durch die Landschaft. Fast zurückhaltend wirkt er zwischen all den Maseratis und Porsches, die so zahlreich an der Côte d'Azur zu Hause sind. Während sich in meiner alten Ruhrgebiet-Heimat schnell eine Menschentraube um den XKR-S bilden würde, nimmt in Südfrankreich kaum einer Notiz von ihm.
Deutschlandweit verkauft Jaguar übrigens rund 500 Modelle seiner XK-Reihe pro Jahr und wahrscheinlich nur eine Handvoll davon im Ruhrpott. Für den Preis von rund 140.000 Euro kaufen sich die Revier-Bewohner eine Doppelhaushälfte. Man muss sich so was eben leisten können. Das gilt auch für den Spritverbrauch des Flitzers: Offiziell schluckt der Wagen 12,8 Liter auf 100 Kilometer, aber selbst bei mäßigem Fahren über Landstraßen werden daraus schnell 16 und mehr. Auch der CO2-Ausstoß mag mit unter 300 Gramm pro Kilometer noch bescheiden für seine Klasse sein - unmoralisch hoch ist er trotzdem. Immerhin arbeitet Jaguar inzwischen an einem Hybridmodell.
Nach gänzlich unangestrengter Fahrt geht es nun ans Einparken vor den Mauern der Kapelle Saint Michel in Roquebrune-sur-Argens - ein über 1000-jähriges Städtchen mit polierten Straßencafés, gut 20 Kilometer nördlich von Saint-Tropez. Die Menschen hier schauen mit Wohlwollen auf den XKR-S: Schließlich röhrt der Wagen in den Gässchen nicht so ohrenbetäubend wie andere Sportwagen, er surrt eher wie ein Staubsauger.
Konzipiert sind die Parkplätze in dieser Stadt eher für die landesüblich zerbeulten, winzigen Stadtautos. Dass der Jaguar am Ende trotzdem auf einen draufpasst, ohne sich größere Blechschäden zuzuziehen, verdanke ich der Video-Einparkhilfe. Voilà. Auf die Erfahrung nun ein winziges Minzblättchen.

Selbst rangieren:
Länge 4,79 Meter
Breite 2,02 Meter
550 PS
CO2-Ausstoß 292 g/km
Verbrauch 12,3 l/100 km
ab 138.000 Euro
  • FTD.de, 24.02.2012
    © 2012 Financial Times Deutschland,
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