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01.03.2012, 15:42
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Ausblick für 2012:
Schlecker-Insolvenz belastet Beiersdorf
© Bild:
2010 Bloomberg
Die Pleite der Drogeriekette ist laut dem scheidenden Vorstandschef Thomas-Bernd Quaas "ein harter Schlag ins Kontor". Auf seinen Nachfolger warten große Herausforderungen. Die Belegschaft fürchtet Einschnitte.
Beiersdorf -Chef Thomas-Bernd Quaas überlässt es seinem Nachfolger Stefan Heidenreich, den Umbau der Kosmetiksparte zum Erfolg zu führen. Zwar kann sich Quaas nach sieben Jahren an der Spitze des Nivea-Herstellers auf der Hauptversammlung im April dafür feiern lassen, dass er den Konzern wieder auf die lukrative Gesichts- und Hautpflege konzentriert hat. Doch mit der Schlecker-Insolvenz droht neues Ungemach: Durch die drastische Schrumpfkur der einst größten deutschen Drogeriemarkt-Kette verliert Beiersdorf wichtige Einnahmen.
"Das ist ein harter Schlag ins Kontor", sagte Quaas zur Bilanzvorlage in Hamburg. Beziffern wollte er die Auswirkungen aufs Geschäft aber nicht.
Kursinformationen und Charts
Hinzu kommen Unsicherheiten durch die Staatsschuldenkrise, die den Konsum in Südeuropa belasten. Deshalb legte Quaas seinem Nachfolger keine konkreten Geschäftsziele auf den Tisch. Er kündigte lediglich an, dass Beiersdorf wieder wachsen wolle.
Zwar fallen 2012 noch Kosten für den Umbau an. Die Rendite (Ebit-Marge) soll aber zulegen, nachdem sie im Vorjahr um einen Prozentpunkt auf 11,5 Prozent gesunken war. In diesem Jahr soll der DAX-Konzern, der zuletzt hinter den Rivalen wie
L'Oreal und
Henkel hinterherhinkte, im Kerngeschäft wieder zur Konkurrenz aufschließen.
Doch die ist skeptischer: Der Lebensmittel- und Konsumgüterhersteller
Unilever hatte zuletzt mitgeteilt, dass er sich angesichts der angespannten Wirtschaftslage auf ein schwieriges Geschäft einstelle. Der britisch-niederländische Konzern, dessen Dove-Körperpflegeprodukte mit Beiersdorfs Marken konkurrieren, erwartet vor allem in Westeuropa harte Zeiten.
Thomas Quaas gibt Vorstandsvorsitz auf
Bei Beiersdorf soll die Kosmetiksparte mit der Marke Nivea an der Spitze den Umsatz im laufenden Jahr wieder im Gleichschritt mit dem Markt steigern und mehr Rendite abwerfen. In den folgenden Jahren sei ein Wachstum über dem Markt geplant. Für die Klebstofftochter Tesa, die den Hamburger Konzern in unsicheren Zeiten stabilisiert, erwartet Beiersdorf ein Umsatzwachstum leicht über dem des gesamten Marktes. Zwar trübe die Schuldenkrise die Aussichten für den Klebebandmarkt 2012 erheblich, doch stehe Tesa dank Investitionen in neue Produkte und Technologien gut da. Davon werde auch das Betriebsergebnis profitieren.
Beiersdorf hat weltweit 18.000 Beschäftigten und macht den Großteil seiner Erlöse mit Kosmetikartikeln wie Nivea, Eucerin, Labello und 8x4. Tesa steht für etwa ein Sechstel des Konzernumsatzes von zuletzt 5,6 Mrd. Euro.
Teil 2: Belegschaft fürchtet Einschnitte
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Reuters, 01.03.2012
© 2012 Financial Times Deutschland,
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