Die Summe, die sich die Banken bisher geliehen haben, entspricht ungefähr dem, was sie in diesem Jahr brauchen, um sich zu refinanzieren. Einige Institute dürften die Mittel tatsächlich zur Tilgung ihrer eigenen auslaufenden Anleihen genutzt haben, damit sie erst einmal von privaten Investoren unabhängig sind. Wie viel Geld genau in die Refinanzierung geflossen ist, lässt sich gleichwohl nicht beziffern.
Die Refinanzierungskosten Italiens sind zuletzt wieder gesunken
Ein weiterer, von Politik und Notenbankern durchaus beabsichtigter Effekt der EZB-Spritze: Rund ein Viertel der im Dezember geliehenen Nettosumme floss in europäische Staatsanleihen. Allein Banken aus Italien und Spanien kauften im Januar 44 Mrd. Euro an staatlichen Schuldtiteln. Die Refinanzierungskosten der beiden Länder sind spürbar gesunken, von der Panik im November ist momentan nichts mehr zu spüren.
So fand Spanien am Donnerstag problemlos Abnehmer für Staatsanleihen im Volumen von 4,5 Mrd. Euro. Dreijahresläufer platzierte das Land zu einer Rendite von 2,617 Prozent, rund 0,7 Prozentpunkte weniger als vor zwei Wochen. Für Investitionen in Vierjahrespapiere forderten Anleger 3,376 Prozent Rendite, bei der letzten vergleichbaren Auktion am 19. Januar hatten sie noch 4,021 Prozent verlangt.