Wie der Fusionsreaktor Iter funktioniert
Das Forschungsministerium hatte die Situation mehrfach als unbefriedigend bezeichnet. Zwar liege die Erfolgsquote über dem Durchschnitt, doch bei Vergaben mit einem Auftragsvolumen von mehr als 100 Mio. Euro seien deutsche Firmen noch nicht zum Zuge gekommen, heißt es in einem Bericht der Bundesregierung an den Haushaltsausschuss vom April dieses Jahres.
Der SPD-Haushaltspolitiker Klaus Hagemann bezeichnete es als ernüchternd, dass es nicht gelungen sei, "auch nur einen größeren Auftrag beim Bau von Iter zu gewinnen". Es fehlten "schlagkräftige Strukturen für die Begleitung dieses Technologieprojektes". Mit dem Förderstopp ziehe das Ministerium nun die Reißleine.
Kritiker sehen in dem Projekt ohnehin ein Milliardengrab. Tatsächlich laufen die Kosten aus dem Ruder. Nach derzeitigem Stand soll Iter 15 Mrd. Euro verschlingen, dreimal so viel wie ursprünglich geplant. Als größter Geldgeber trägt die EU 45 Prozent der Kosten für den Bau. Bereits 2010 wurde vereinbart, den europäischen Anteil bei 6,6 Mrd. Euro zu deckeln. Rund 20 Prozent davon kommen über den EU-Beitrag von Deutschland.