Wie wichtig das ist, davon weiß Dwight Cribb zu erzählen. Er kümmert sich mit seiner Personalberatung seit 1998 um Unternehmen aus dem Umfeld der neuen Medien. "Wenn Personal fehlt, geht ein Startup im schlimmsten Fall unter", sagt er. Wenn ein Gründer jemanden einstellen wolle, dauere es sechs bis neun Monate, bis derjenige anfangen könne. Suche, Gehaltsverhandlungen und Kündigungsfristen beim früheren Arbeitgeber zögerten einen Neuanfang hinaus. Das sei für junge, kapitalschwache Unternehmen schwer zu verkraften. "Businesspläne verschieben sich fast immer, weil Personal für den nächsten Schritt fehlt."
Das befürchtet auch Franziska Scheidel von Bloomy Days. Sie will nicht, dass die Blumen ihr Dasein in Büro-Kaffeetassen fristen. Deshalb will sie einen Onlinevasenshop eröffnen. "Wenn wir eine Person hätten, die sich nur darum kümmert, würde das Ding in zwei Wochen stehen."
Warum haben es junge Unternehmen bei der Mitarbeitersuche so schwer? Scheidel sagt: "Bei bestimmten Schlüsselpositionen sind die guten Leute in festen Jobs. Man braucht einen Headhunter, und das ist für ein Startup nicht zu finanzieren." Von dem, was der verlange, könne Bloomy Days drei Monate lang leben.
Neben Geld fehlt den Unternehmen noch etwas: Bekanntheit. "Die Leute müssen erst mal aufmerksam werden", sagt Personalberater Cribb. Und da scheinen viele Arbeitgeber noch nicht den richtigen Weg gefunden zu haben. Das lässt eine Studie vermuten, die Cribbs Personalberatung gemeinsam mit der International Business School Groningen 2008 veröffentlicht hat. Autor Andre Ricker hat 200 Fachkräfte der digitalen Wirtschaft gefragt, wie sie sich über Stellenangebote informieren.