FTD.de » Politik » International » China dringt auf neue Atomgespräche mit dem Iran
Merken   Drucken   28.09.2012, 09:49 Schriftgröße: AAA

Atomprogramm: China dringt auf neue Atomgespräche mit dem Iran

Kurz nach einer neuen israelischen Warnung an den Iran hat China die Islamische Republik zu neuen Gesprächen über sein Atomprogramm aufgefordert.
"Die iranische Atomfrage hat eine neue, entscheidende Phase erreicht", sagte Außenminister Jang Jiechi gestern vor der UN-Vollversammlung in New York. Die beteiligten Parteien sollten so schnell wie möglich an den Verhandlungstisch zurückkehren. Die um eine Lösung des Atomstreits bemühten fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrats - neben China die USA, Russland, Frankreich sowie Großbritannien - sowie Deutschland hatten zuvor über den Stand des Konflikts beraten.
Wenige Stunden vor Jang hatte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu dem Iran eine "rote Linie" aufgezeigt, deren Überschreiten eine Militäraktion zur Folge haben könnte. Netanjahu illustrierte die Grenze mit der Zeichnung einer Bombe, die kurz vor der Fertigstellung steht. "Rote Linien führen nicht zum Krieg. Sie verhindern Kriege", betonte er. Netanjahu deutete an, dass noch bis zum Sommer 2013 Zeit sei, dem Iran von seinem Atomprogramm abzubringen. Bis dann werde die Islamische Republik genug angereichertes Uran zum Bau einer Bombe besitzen. Damit ließ der israelische Regierungschef durchblicken, dass mit einem möglichen Angriff auf die iranischen Atomanlagen nicht vor der Präsidentenwahl in den USA Anfang November zu rechnen sei.
Nach seiner Ansprache traf Netanjahu für 75 Minuten mit US-Außenministerin Hillary Clinton zusammen. Die Verbündeten sind sich uneins über ihr weiteres Vorgehen gegen den Iran. In Israel gab es enttäuschte Reaktionen darauf, dass Präsident Barack Obama bei seinem Auftritt vor der UN-Vollversammlung der Islamischen Republik kein klares Ultimatum im Atomstreit gesetzt hatte. Der im November um seine Wiederwahl kämpfende US-Präsident hatte allerdings deutlich gemacht, dass die Zeit für die Diplomatie nicht unbegrenzt sei.
Israel fühlt sich durch das iranische Atomprogramm bedroht und schließt eine Militäraktion nicht aus. Ein Angriff auf den Iran ist aber auch in Israel umstritten: Einer Umfrage für die Zeitung "Haaretz" zufolge fürchten 50 Prozent der Israelis für den Fall einer Konfrontation um das Überleben ihres Landes.
Die iranische Vertretung bei den UN wies die Äußerungen Netanjahus als "unbegründete und absurde Anschuldigungen" gegen ein Gründungsmitglied der Weltorganisation zurück. Die Islamische Republik behalte sich das Recht auf Selbstverteidigung vor.
  • Reuters, 28.09.2012
    © 2012 Financial Times Deutschland,
Jetzt bewerten
Bookmarken   Drucken   Senden   Leserbrief schreiben   Fehler melden  

Den Parameter für die jeweilige Rubrik anpassen: @videoList
  • SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück: Der Beinfreiheitskämpfer

    Die SPD wird es nicht einfach haben mit ihrem Kanzlerkandidaten. Die große Frage: Wie lange werden sich Peer Steinbrücks Stänkereien nur gegen den Gegner richten? mehr

  •  
  • blättern
Tweets von FTD.de Politik-News

Weitere Tweets von FTD.de

  02.10. Quiz zum 3. Oktober Wie gut kennen Sie die DDR?

22 Jahre Deutsche Einheit. Zeigen Sie im FTD-Test, was Sie über DDR, ihre Kultur, ihre Wirtschaft, ihre Protagonisten und ihre Eigenarten wissen.

Wer sang "Du hast den Farbfilm vergessen, mein Michael"?

Quiz zum 3. Oktober: Wie gut kennen Sie die DDR?

Alle Tests

FTD-Wirtschaftswunder Weitere FTD-Blogs

alle FTD-Blogs

Newsletter:   Newsletter: Eilmeldungen Politik

Ob Regierungsauflösung oder Umfragehoch für die Linkspartei - erfahren Sie wichtige Politik-Nachrichten, sobald sie uns erreichen.

Beispiel   |   Datenschutz
 



DEUTSCHLAND

mehr Deutschland

EUROPA

mehr Europa

INTERNATIONAL

mehr International

KONJUNKTUR

mehr Konjunktur

© 1999 - 2012 Financial Times Deutschland
Aktuelle Nachrichten über Wirtschaft, Politik, Finanzen und Börsen

Börsen- und Finanzmarktdaten:
Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch die Interactive Data Managed Solutions AG. Es wird keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen!

Impressum | Datenschutz | Nutzungsbasierte Online Werbung | Disclaimer | Mediadaten | E-Mail an FTD | Sitemap | Hilfe | Archiv
Mit ICRA gekennzeichnet

VW | Siemens | Apple | Gold | MBA | Business English | IQ-Test | Gehaltsrechner | Festgeld-Vergleich | Erbschaftssteuer