Das für das Gesamtjahr vorgegebene Defizitziel würde mit 6,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) die vorgegebene Größenordnung zwar erreichen. Die Lücke im Haushalt steige aber auf 7,4 Prozent, wenn die Bankenhilfen mit eingerechnet würden, sagte Finanzminister Cristobal Montoro am Samstag. Das Defizit im vergangenen Jahr hat nach Angaben der Regierung ohne die Bankenhilfen bei 8,9 Prozent und einschließlich der Hilfen bei 9,4 Prozent des BIP gelegen.
Spaniens gesamter Schuldenstand wird nach Angaben der Regierung bis Ende 2013 auf 90,5 Prozent des BIP steigen. In diesem Jahr würden sich die Schulden auf 85,3 Prozent des BIP belaufen. Im April war die Regierung noch von einer Verschuldung von 78 Prozent des BIP für das laufende Jahr ausgegangen. Nach dem EU-Stabilitätspakt dürften es nur 60 Prozent sein.
Proteste auch in Portugal
Auch im Nachbarland Portugal gingen am Samstag Tausende gegen die Sparpläne der Regierung auf die Straße. Die friedliche Kundgebung in der Hauptstadt Lissabon wurde von der Gewerkschaft CGTP organisiert. "Vor einem Jahr hat uns der Ministerpräsident erklärt, eine Einigung mit der Troika sei die Lösung für die Probleme dieses Landes", rief CGTP-Chef Armenio Carlos der Menge zu.
Man habe jedoch in Griechenland gesehen, dass dieser Weg in eine Sackgasse führe. Portugals Regierung muss massive Einsparungen im Haushalt vornehmen, um die Auflagen für die Hilfen der EU und des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu erfüllen.