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Merken   Drucken   23.10.2012, 12:03 Schriftgröße: AAA

iPad und der Rest der Welt: Der Machtkampf auf dem Tablet-Markt

Apples iPad dominiert die Tablet-Welt, doch jetzt  kommt Bewegung in den Markt: Microsoft bringt ein Gerät auf den Markt, von Google wird eine Zehn-Zoll-Version des Nexus erwartet, und Apple dürfte am Abend ein iPad Mini vorstellen. Ein Überblick.
© Bild: 2012 DPA/Bildfunk/Federico Gambarini
Apples iPad dominiert die Tablet-Welt, doch jetzt kommt Bewegung in den Markt: Microsoft bringt ein Gerät auf den Markt, von Google wird eine Zehn-Zoll-Version des Nexus erwartet, und Apple dürfte am Abend ein iPad Mini vorstellen. Ein Überblick. von Andreas Albert 
Seit mehr als einem Jahr wird über ein kleineres iPad-Modell von Apple spekuliert. Heute ist es wahrscheinlich soweit. Der Wettbewerb im jungen Tablet-Geschäft könnte damit noch einmal deutlich spannender werden. Denn auch die Konkurrenz schläft nicht. Microsoft will mit dem Surface am Freitag das erste eigene Tablet auf den Markt bringen. Und in der kommenden Woche könnte Google mit einer neuen Version erstmals ein Nexus-Tablet im Zehn-Zoll-Format präsentieren. Doch noch ist der Markt fest in Apples Hand.
Nach dem Start der ersten iPad-Generation 2010 hatten die Wettbewerber Apple  nichts entgegenzusetzen. Seitdem dominiert der kalifornische Konzern mit dem zehn Zoll großen Gerät unangefochten. Im zweiten Quartal stammten fast drei von vier verkauften Tablet-PC von Apple.
Tablets im Vergleich Aufruhr im Tablet-Markt
Das iPad kam laut iSuppli auf einen Marktanteil von 69,9 Prozent. Mit 17 Millionen verkauften iPads setzt Apple sieben Mal mehr Geräte ab als der zweitplatzierte Samsung  mit 2,25 Millionen verkauften Tablets und einem Marktanteil von 9,2 Prozent. Auf den Plätzen folgen Amazon  mit einer Million verkauften Geräten und einem Marktanteil von 4,2 Prozent und Asus  mit 688.000 ausgelieferten Tablets und einem Anteil von 2,8 Prozent. Insgesamt wurden im zweiten Quartal 2012 20,3 Millionen Geräte ausgeliefert.
Das US-Marktforschungsunternehmen IDC erwartet in einer Schätzung aus dem Juni, dass bis zum Jahresende 107,4 Millionen Tablets weltweit verkauft werden. Damit korrigierte das Unternehmen eine frühere Schätzung um 1,3 Millionen nach oben. Die Marktforscher erwarten eine starke Nachfrage vor allem im laufenden Halbjahr. Schließlich steht das Weihnachtsgeschäft an.
Davon soll Apple stärker profitieren als die Wettbewerber. Dazu sollen vor allem das neue iPad, das Apple im März vorstellte, und die Weiterführung älterer Modelle zu einem günstigeren Preis beitragen. Bei der Prognose wurden von IDC allerdings die neuen Windows-8-Tablets, die ab Freitag erhältlich sind, nicht berücksichtigt. Auf lange Sicht geht IDC von rund 222 Millionen verkauften Tablets im Jahr 2016 aus.
Die Marktforscher prognositzieren aber auch, dass bis 2015 die Android-Plattform die Marktführerschaft übernehmen wird. Apple werde demnach als Hersteller weiterhin an der Spitze bleiben, aber das dominierende Betriebssystem bei Tablets werde Android sein.
Die Analysten von Gartner gehen in einer Studie aus dem Juli von einem Marktanteil der iOS-Tablets von 53 Prozent in diesem Jahr und von 44 Prozent 2013 aus. Android-Geräte machen demzufolge 41 Prozent des Marktes in diesem und 40 Prozent im kommenden Jahr aus. Tablets mit Microsofts  Windows sollen von drei Prozent Marktanteil 2012 auf 13 Prozent 2013 wachsen.
Vor allem die Unternehmen dürften ihren Gerätepark mit Windows-Tablets ergänzen, erwartet Analystin Carolina Milanesi. Insgesamt sollen im Jahr 2015 rund 35 Prozent aller Tablet-Verkäufe an Unternehmen gehen, heißt es in einer früheren Studie.
Bisher kann Apple unangefochten seine Spitzenposition behaupten. Das Marktforschungsunternehmen Gartner führt den ausbleibenden Erfolg der Android-Geräte vor allem auf den Mangel an speziell angepassten Apps in der Android-Welt zurück, die das Potenzial der großen Tablet-Bildschirme ausspielen können. Android-Entwickler stehen vor dem Dilemma, für die vielen unterschiedlichen Geräte der Hersteller und die variierenden Bildschirmgrößen ihre Programme anpassen zu müssen.
Dazu kommt nach Einschätzung vieler Beobachter, dass die Android-Tablets weniger an der Technik, sondern vor allem an fehlenden Inhalten kranken. So hätten die Android-Tablets bislang gegenüber dem iPad-Zeitungskiosk für Zeitungs- und Magazinleser nur wenig Vergleichbares zu bieten. Amazon verkauft sein Tablet Kindle Fire in den USA vor allem deswegen so gut, weil damit der einfache Zugang auf das Film-, Serien-, Zeitschriften- und Bücherangebot von Amazon möglich ist.
Ein kleineres iPad ist ein Phantom, das schon seit mehr als einem Jahr durch die Apple-Gerüchteküche geistert. Dass es kommt, scheint inzwischen klar. Ob es wirklich iPad Mini heißen wird nicht. Im Oktober 2010 hatte Apple-Gründer Steve Jobs die ganze Geräteklasse der Tablets mit Sieben-Zoll-Bildschirm noch als "Totgeburten" bezeichnet. Sie seien zu groß, um sie wie ein Smartphone immer dabeizuhaben - aber zu klein, um dem Nutzer ein ordentliches Tablet-Erlebnis zu bieten. Die Hersteller müssten den Nutzern am besten gleich Schleifpapier mitliefern, damit diese ihre Finger anpassen könnten, sagte Jobs damals.
Das Geschäft mit kleineren und günstigeren Tablets überließ Apple bislang komplett der Konkurrenz. Und einige haben sich in dieser Nische bereits häuslich eingerichtet. So beansprucht der weltgrößte Onlineeinzelhändler Amazon mit seinem Kindle Fire nach einem Jahr bereits gut ein Fünftel des amerikanischen Tablet-Marktes für sich - und greift jetzt mit dem verbesserten Modell Fire HD auch in Europa an.
Google setzt auf das Nexus 7, das angeblich kommende Woche die neueste Version des Android-Betriebssystems mit der Nummer 4.2 erhalten soll. Zumindest beim Preis des iPad Mini wird Apple ganz sicher nicht mit den 199 Euro oder Dollar mithalten, die diese Geräte kosten. Denn Amazon-Chef Jeff Bezos räumt offen ein, dass dieser Preis in Nähe der Produktionskosten liegt und Amazon hoffe, das Geld später mit dem Verkauf von Büchern, Filmen oder Musik herauszuholen. Und das ist nicht die Art, wie Apple Geschäfte macht.
Apple hält die Preise für das iPad stabil. Die günstigste Version des Zehn-Zoll Geräts ist für 479 Euro zu haben. Die Wettbewerber tun sich schwer, den Preis zu unterbieten. So kostet beispielsweise das Samsung Galaxy Tab 10.N laut Herstellerempfehlung 489 Euro. Vodafone will ab Mittwoch ein Android-Tablet von Lenovo mit 10,1-Zoll-Bildschirm für ebenfalls 489 Euro auf den Markt bringen.
Bei den Geräten mit Sieben Zoll Bildschirmdiagonalen bietet Amazon mit dem Kindle Fire für 159 Euro das günstigste Gerät an. Beobachter gehen davon aus, dass der Onlinehändler bei den Herstellungskosten draufzahlt, um das Geld mit den Inhalten wieder einzuspielen.
Vodafone will zu Weihnachten ein sieben-Zoll-Gerät von Lenovo mit UMTS-Funk für 189,90 Euro auf den Markt bringen. Üblich sind für den Preis von knapp 200 Euro Tablets der Sieben-Zoll-Klasse nur mit W-Lan-Anschluss.
  • FTD.de, 23.10.2012
    © 2012 Financial Times Deutschland
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