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Merken   Drucken   26.04.2011, 02:00 Schriftgröße: AAA

Kopf des Tages: Heiko Hubertz - Der Mann, der Bigpoint groß machte

Heiko Hubertz ist Gründer und Chef eines der erfolgreichsten Onlinespieleherstellers. Nun übernehmen Private-Equity-Investoren die Regie bei Bigpoint. von Andrea Rungg, Hamburg
Vor neun Jahren, da war alles noch ein Hobby. Heiko Hubertz  und seine Freunde spielten ab und an mit Spielkonsolen wie Sonys Playstation. Vor allem Fußballspiele interessierten damals den Mittzwanziger. Doch irgendwann war das langweilig. Ein Kumpel klagte eines Abends in einer Bar, dass es immer weniger Spaß mache, gegen sich selbst und den Computer zu spielen.
Kurze Zeit später setzte sich der Informatiker Hubertz mit einem Freund zusammen und programmierte das erste Onlinespiel. Mehrere Spieler konnten gleichzeitig online gegeneinander zocken, und ihre Wünsche wurden schnell im Spiel angepasst. Neue virtuelle Hosen, Schuhe, Trikots - Hubertz programmierte sie.
Bigpoint-Gründer Heiko Hubertz, hier im Hamburger Büro vor einer ...   Bigpoint-Gründer Heiko Hubertz, hier im Hamburger Büro vor einer Figur aus dem Piratenspiel "Seafight"
Daraus ist Bigpoint entstanden, ein Unternehmen, das jedes Jahr im hohen zweistelligen Bereich wächst, profitabel ist und das nun die nächste Wachstumsstufe anpeilt. Zwei Private-Equity-Investoren (TA Associates, Summit Partners) übernehmen für 350 Mio. Dollar die Mehrheit am Hamburger Unternehmen. Die bisherigen Mehrheitseigner (GMT, NBC-Universal-Tochter Peacock) reduzieren beziehungsweise verkaufen ihre jeweiligen Anteile von 35 Prozent. Gründer und Vorstandschef Hubertz behält seine Anteile von 30,5 Prozent.
Bigpoint ist nicht das erste Unternehmen, das auf Hubertz zurückgeht. Der heute 34-Jährige schuf mit AASP eine Firma, die sich mit Zahlungssystemen via Telefon beschäftigt. Zuvor hat Hubertz, der in Heide in Schleswig-Holstein aufwuchs, an der privaten Berufsfachschule PTL in Wedel das Programmieren gelernt und war Chefentwickler des Telekommunikationsunternehmens Ina.
Zwei Jahre vor der Gründung von Bigpoint wechselte er zu Coolspot, einer Firma, die Software für den Jugendschutz im Internet anbietet. Doch kein Unternehmen erzielt einen Durchbruch wie Bigpoint.
Die Entwicklung bei Bigpoint verlief rasant. Weil das Fußballspiel immer mehr Nutzer anzog, waren die Server bald ausgelastet, und ein neuer musste her. Da Hubertz die Kosten aber nicht allein tragen wollte, verlangte er für die zusätzlichen Extras Minibeträge. "Ich habe erst zwei Jahre später gemerkt, in welch gigantische Marktlücke wir gestoßen sind", erzählte er einmal.
Als vor acht Wochen die Verkaufsgespräche in die heiße Phase gingen, wirkte er trotzdem entspannt. Mitarbeiter seines Hamburger Büros im Stadtteil Eppendorf berichten allerdings, dass er häufig rastlos ist und sich wenig Ruhe gönnt. Nochmal stressiger wurde sein Job letztes Jahr, als er ins Silicon Valley umzog. Bigpoint soll sich nun auch in den USA durchsetzen.
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Mit dem Verkauf des Unternehmens konzentriert sich Hubertz jetzt auf den Aufbau des US-Geschäfts. "Ich bin allein nicht der richtige Mann an der Spitze, wenn das Unternehmen an die Börse geht oder wir 1000 Mitarbeiter haben werden", sagt Hubertz. Die Mitarbeiterzahl soll Ende des Jahres erreicht werden. Ein Börsengang stehe zunächst nicht bevor.
Schon im vergangenen Sommer hat Hubertz einen Co-Chef bekommen - auf seine Anregung hin. Im Hamburger Büro sitzen er und Arthur Bastings nicht einmal einen Meter auseinander. Das passt zum bodenständigen Hubertz, der sich selbst nicht allzu wichtig nimmt.
"Der Gründer sollte das Unternehmen nicht für immer leiten", glaubt er. Er hofft zwar, dass seine Enkel irgendwann noch Bigpoint-Spiele nutzen. Aber er hat nie verschwiegen, dass er nicht vielleicht doch mal aussteigt und seine Anteile von 30,5 Prozent deutlich reduziert. Bei einem angestrebten Firmenwert von 1 Mrd. Dollar wäre es hierzulande der höchstdotierte Ausstieg eines Internetunternehmers.
  • Aus der FTD vom 26.04.2011
    © 2011 Financial Times Deutschland
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