Der rasante Aufstieg deutscher Onlinespielfirmen hat die bislang zweitgrößte Transaktion der stark wachsenden Branche provoziert. Die Private-Equity-Investoren TA Associates und Summit Partners übernehmen für 350 Mio. Dollar die Mehrheit am Hamburger Unternehmen Bigpoint.
Gründer und Co-Chef Heiko Hubertz bleibt mit 30,5 Prozent beteiligt. "Das Investment von TA Associates und Summit Partners ist eine Bestätigung unserer Führungsposition in der Onlinespielbranche", sagte der 34-Jährige der FTD. Der Kaufpreis der Anteile taxiert Bigpoint auf einen Wert von mehr als 600 Mio. Dollar.
Die Branche ist das am schnellsten wachsende Segment in der Unterhaltungsindustrie. Mit der Aussicht auf schnelles Wachstum und hohe Margen sind Investoren bereit, gemessen am Umsatz und Gewinn relativ hohe Aufschläge zu zahlen.
Im vergangenen Jahr hatte etwa der Unterhaltungskonzern
Disney den erst zwei Jahre alten Spielentwickler Playdom übernommen und dafür 564 Mio. Dollar gezahlt, außerdem zusätzlich eine erfolgsabhängige Summe von 200 Mio. Dollar geboten. Playdom hatte 2009 50 Mio. Dollar Umsatz gemacht und war nach eigenen Angaben profitabel. Mit dem Bigpoint-Deal schwappt das Phänomen der hohen Firmenbewertungen in der Branche nach Deutschland.