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Merken   Drucken   26.04.2011, 10:34 Schriftgröße: AAA

Übernahme in Zukunftsbranche: US-Investoren schnappen sich Onlinegamer Bigpoint

Exklusiv Der zweitgrößte Anbieter Europas bietet bekannte Produkte wie "Battlestar Galactica" an. Kein Wunder, dass Finanzinvestoren das Hamburger Unternehmen attraktiv finden. Sie sichern sich die Mehrheit an Bigpoint. von Andrea Rungg, Hamburg
Der rasante Aufstieg deutscher Onlinespielfirmen hat die bislang zweitgrößte Transaktion der stark wachsenden Branche provoziert. Die Private-Equity-Investoren TA Associates und Summit Partners übernehmen für 350 Mio. Dollar die Mehrheit am Hamburger Unternehmen Bigpoint.
Gründer und Co-Chef Heiko Hubertz bleibt mit 30,5 Prozent beteiligt. "Das Investment von TA Associates und Summit Partners ist eine Bestätigung unserer Führungsposition in der Onlinespielbranche", sagte der 34-Jährige der FTD. Der Kaufpreis der Anteile taxiert Bigpoint auf einen Wert von mehr als 600 Mio. Dollar.
Die Branche ist das am schnellsten wachsende Segment in der Unterhaltungsindustrie. Mit der Aussicht auf schnelles Wachstum und hohe Margen sind Investoren bereit, gemessen am Umsatz und Gewinn relativ hohe Aufschläge zu zahlen.
Im vergangenen Jahr hatte etwa der Unterhaltungskonzern Disney  den erst zwei Jahre alten Spielentwickler Playdom übernommen und dafür 564 Mio. Dollar gezahlt, außerdem zusätzlich eine erfolgsabhängige Summe von 200 Mio. Dollar geboten. Playdom hatte 2009 50 Mio. Dollar Umsatz gemacht und war nach eigenen Angaben profitabel. Mit dem Bigpoint-Deal schwappt das Phänomen der hohen Firmenbewertungen in der Branche nach Deutschland.
Bigpoint-Chef Heiko Hubertz hält künftig etwas mehr als 30 Prozent   Bigpoint-Chef Heiko Hubertz hält künftig etwas mehr als 30 Prozent
Deutsche Firmen gehören in dem Segment zu den weltweit führenden Unternehmen. Bigpoint ist gemessen am Umsatz nach dem Karlsruher Unternehmen Gameforge der zweitgrößte Onlinespielentwickler Europas. Eigenen Angaben zufolge erwirtschaftete das Unternehmen 2010 einen dreistelligen Millionenumsatz. Ein Jahr zuvor waren es noch 52 Mio. Euro, der Gewinn lag bei 12 Mio. Euro. Für das laufende Jahr prognostiziert Bigpoint ein ähnliches Wachstum.
Die Spiele von Bigpoint haben 190 Millionen registrierte User, eines der bekanntesten Angebote ist das Strategiespiel "Battlestar Galactica". Das Unternehmen vertreibt seine Spiele kostenlos und verdient über den Absatz virtueller Güter. Damit können sich Nutzer einen Zeitvorteil kaufen und so schneller das nächste Level erreichen. Laut dem US-Marktforscher In-Stat lag der Umsatz durch den Verkauf virtueller Güter 2010 bei 7,3 Mrd. Dollar. Bis zum Jahr 2014 soll sich der Erlös verdoppeln.
Der Wert von Bigpoint hat sich in den vergangenen Jahren vervielfacht. Die bisherigen Mehrheitseigner GMT Communications und der Investmentarm des US-TV-Senders NBC Universal, Peacock, hatten vor einem Jahr die Investmentbank Montgomery mandatiert, Bigpoint zu 100 Prozent für 300 bis 400 Mio. Dollar zu verkaufen. Die Investoren hatten sich 2008 an den Hamburgern beteiligt und 70 Prozent für 70 Mio. Euro übernommen. GMT und der Mischkonzern General Electric  halten nun nach FTD-Informationen je knapp 2,5 Prozent, NBC Universal steigt aus.
Der Verkauf an einen strategischen Investor aus der Branche kam für Hubertz nicht infrage. "Ich wollte Bigpoint weiterführen. Das war entscheidend", sagte er. TA Associates und Summit Partners seien finanzstarke Partner. Beide sind auf den Einstieg bei wachstumsstarken Firmen spezialisiert.
"Wir wollen, wir müssen weiter investieren", sagte Hubertz. "Wir können sicherlich nicht nur Cashcow und mit Dividendenzahlungen beschäftigt sein", sagte er weiter. Bigpoint wolle künftig Spiele für mobile Plattformen programmieren, in den USA und Südamerika zukaufen und Lizenzen erwerben. Das alles könne das Unternehmen "sicherlich nicht allein aus den laufenden Einnahmen stemmen". Einen Börsengang binnen den nächsten zwölf Monaten schloss Hubertz jedoch aus. "Wir haben mittelfristig die Chance, einer der weltweit führenden Onlinespielhersteller zu werden."
  • Aus der FTD vom 26.04.2011
    © 2011 Financial Times Deutschland,
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