Brandschutz, gefährdetes Grundwasser und der Streit um oberirdische Gleisflächen - laut einem Medienbericht wird der umstrittene Tiefbahnhof Stuttgart 21 fast eine Milliarde Euro teurer als geplant.
Aufgrund von Bauverzögerungen wird der umstrittene Tiefbahnhof "Stuttgart 21" erheblich teurer werden als bislang angenommen© Jan-Philipp Strobel/DPA
Der umstrittene Tiefbahnhof "Stuttgart 21" könnte erheblich teurer werden als bislang angenommen. Wie die "Bild am Sonntag" berichtet, soll der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn in seiner Sitzung am 12. Dezember vom Vorstand darüber unterichtet werden, dass Kostensteigerungen im Umfang eines hohen dreistelligen Millionenbetrags anfallen. Grund seien die jahrelangen Bauverzögerungen. Das Projekt wird derzeit mit Gesamtkosten von 4,5 Milliarden Euro kalkuliert.
Auf Seiten der Bahngewerkschaften wird sogar von Kostensteigerungen von bis zu einer Milliarde Euro ausgegangen. "Es wird damit gerechnet, dass S21 bis zu eine Milliarde Euro mehr kosten kann", zitierte die Zeitung einen führenden Bahngewerkschafter. Es gehe bei den Mehrkosten um Brandschutz, Grundwasser und den Streit um den Verkauf der oberirdischen Gleisflächen.
Die SPD will wegen der erwarteten Zusatzkosten Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) vor den Verkehrsausschuss laden. Der Bundestag müsse umfassend über drohende Kostensteigerungen bei S21 informiert werden, sagte der SPD-Bundestagsfraktionsvize Florian Pronold der Zeitung. Seine Fraktion erwarte, dass Ramsauer in der nächsten Ausschusssitzung am 11. Dezember "für umfassende Aufklärung" sorge.