Kolumbianische Soldaten | Bildquelle: dpa

Erneut Gewalt in Kolumbien Farc beendet Waffenruhe

Stand: 22.05.2015 18:23 Uhr

Seit April geht Kolumbien trotz der Friedensgespräche wieder militärisch gegen die Farc vor - zuletzt wurden 26 Kämpfer getötet. Als Reaktion haben die linksgerichteten Rebellen nun ihre einseitige Waffenruhe beendet. Dennoch soll weiter verhandelt werden.

Die kolumbianischen Rebellen der Farc haben ihre einseitige Waffenruhe für beendet erklärt. Die ständigen Angriffe der Regierungstruppen machten dies notwendig, erklärte die Farc.

26 Rebellen getötet

Zuvor hatte das Militär 26 der linksgerichteten Aufständischen getötet. Präsident Juan Manuel Santos sagte, der Angriff von Luftwaffe und Bodentruppen in der Provinz Cauca sei ein schwerer Schlag gegen die Farc gewesen. Die Armee habe große Waffenbestände erbeutet.

Der Armee-Einsatz war der größte Einsatz gegen die Farc, seit die Regierung im April ihre Luftangriffe auf Lager der Rebellen wieder aufnahm. Auslöser dafür war eine Attacke von Farc-Mitgliedern in der Provinz Cauca auf einen Militärtrupp, bei der zehn Soldaten starben.

Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos | Bildquelle: dapd
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Kolumbiens Präsident Santos will weiter mit den Rebellen verhandeln.

Friedensgespräche sollen weitergehen

Die kolumbianische Regierung und eine Delegation der Farc verhandeln seit 2012 auf Kuba über ein Endes des blutigen Konflikts. Die Beendigung der Waffenruhe bedeutet nicht automatisch ein Ende der Verhandlungen. Die Gespräche leiden jedoch darunter, dass die Führung der Farc keine Kontrolle über rund 7000 Kämpfer hat, die noch in der Unruheregion ausharren.

Präsident Santos rief die Farc trotz der Armeeattacke auf, die Friedensgespräche zu beschleunigen, um weiteres Blutvergießen zu vermeiden. Bei den Verhandlungen auf Kuba gab es bislang nur Teilergebnisse. Unter anderem wurden sich Rebellen und Regierung über eine Landreform sowie über die künftige politische Beteiligung früherer Rebellen einig.

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