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  Aktuelle Ausgabe: 1/2003
   
Unabhängige Vermögensverwaltung
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Unabhängige Vermögensverwaltung
 

Unabhängige Vermögensverwalter üben ihren Beruf frei und eigenverantwortlich aus. In ihrer beruflichen Tätigkeit bekennen sie sich zu ihrer Aufgabe als Berater der Kunden in allen Geld- und Vermögensfragen. Sie sind sich hierbei stets der Verantwortung bewusst, dass ihr Wirken für die wirtschaftliche Existenz der von ihnen betreuten Kunden von entscheidender Bedeutung sein kann.

Unabhängige Vermögensverwaltung ist heute keine einheitliche Dienstleistung mehr. Die unabhängigen Vermögensverwalter erbringen unterschiedliche, auf individuelle Kundenbedürfnisse zugeschnittene Kombinationen verschiedenster Dienstleistungen. Ein unabhängiger Vermögensverwalter orientiert sich dabei an den individuellen Bedürfnissen des Kunden. Es werden nicht einfach nur bankmässig verwahrte Vermögenswerte betreut, sondern die Vermögensinteressen der Kunden aus ganzheitlicher Perspektive berücksichtigt. Für die oft technischen Aspekte seiner Beratungs- und Vermögensverwaltungstätigkeit zieht er externe Spezialisten bei.

Bei der unabhängigen Vermögensverwaltung steht nicht die Vermarktung (Marketing) einer bestimmten Dienstleistung oder bestimmter Finanzprodukte im Vordergrund, sondern die persönliche und individuelle Orientierung am Kunden (Clienting), was vielfältige Erscheinungsformen im Bereich der unabhängigen Vermögensverwaltung hervorgebracht hat. Die Unterschiedlichkeit zeigt sich nicht nur bei der Ausgestaltung der Dienstleistungen, sondern auch in Art und Grösse der Betriebe.

Unabhängige Vermögensverwalter handeln im Auftrag und Interesse ihrer Kunden. Die massgeblichen Regulierungen ihres Berufes sind deshalb primär ihre vertraglichen Pflichten gegenüber den Kunden, insbesondere die auftragsrechtliche Treue-, Sorgfalts- und Rechenschaftspflicht. Die Erfüllung dieser Pflichten bildet die Grundlage der Gewähr für eine einwandfreie Geschäftstätigkeit als Vermögensverwalter.

Warum zu einem unabhängigen Vermögensverwalter?

Grundlage einer Kundenbeziehung ist der persönliche Kontakt und das enge Vertrauensverhältnis zum Kunden und seiner Familie - komplexe Vermögen sind generationenübergreifend. Diese Kundennähe ermöglicht eine umfassende Gesamtbetreuung unter Berücksichtigung sämtlicher Vermögensbelange. So kann der unabhängige Vermögensverwalter im Sinne eines "Family Office" die Koordination und die Konsolidierung des Vermögens und deren Anlage, Steueroptimierung, Versicherungsverhältnisse, Vorsorge, Erbangelegenheiten, Gesellschaftsgründungen, Immobilienberatung usw. übernehmen. Bei solchen Gesamtmandaten zählen Diskretion, Vertrauen, Nachhaltigkeit und Weitsicht. Ein privater, unabhängiger Vermögensverwalter kann diese Leistungen erbringen. Klarheit und Transparenz bei der Performanceberechnung und die regelmässige Berichterstattung im persönlichen Gespräch gehören ebenfalls zu diesem Standard.

Kontrolle und Beaufsichtigung der unabhängigen Vermögensverwalter

Berufsethische Verhaltensregeln für unabhängige Vermögensverwalter können nur aus dem Vertragsrecht hergeleitet werden. Die Treue-, Sorgfalts- und Verhaltenspflichten unabhängiger Vermögensverwalter werden grundsätzlich vom Schweizerischen Zivilrecht geregelt. Verfeinerungen und Präzisierungen für die Finanzdienstleistungsberufe sind jedoch wichtig und wünschenswert.

Als Selbstregulierungsorganisationen können anerkannte Berufsverbände einfacher berufsethische Verhaltensregeln schaffen und sich der laufenden Entwicklung anpassen als der Gesetzgeber oder eine staatliche Aufsichtsbehörde. Berufsverbände können nicht nur flexibler und schneller auf die sich rasch verändernde Welt der Finanzdienstleistungen reagieren, sie sind vor allem dem Markt, den Kundenbedürfnissen und auch den daraus resultierenden Gefahren näher.

Ziel einer Regulierung der unabhängigen Vermögensverwalter in der Schweiz darf nicht "regulatorischer Selbstzweck" sein. Wichtige politische Ziele sind primär die Festigung des guten Rufes des Finanzplatzes Schweiz, die Qualitätssicherung der erbrachten Dienstleistungen und die Anerkennung der unabhängigen Vermögensverwalter auf nationalem und internationalem Niveau.

Für die unabhängige Vermögensverwaltung kann kein einheitliches Modell hinsichtlich Vorschriften zur Betriebsorganisation und zur Kapitalausstattung festgelegt werden. Dies würde den positiven, eigenständigen Charakter der unabhängigen Vermögensverwaltung in der Schweiz zerstören. Vorschriften, welche der Art der erbrachten Dienstleistungen und der Unternehmensgrösse Rechnung tragen, können zu einer positiven Zukunft der unabhängigen Vermögensverwaltung in der Schweiz beitragen.

Die laufende Kontrolle der Einhaltung von Verhaltens- und Organisationsvorschriften kann durch Revisoren, welche über die hinreichenden fachlichen Voraussetzungen verfügen, gewährleistet werden. Es gilt dabei zu vermeiden, die bestehende Konzentrationstendenz im Bereich der Revision von Finanzdienstleistungsunternehmen zusätzlich zu fördern.

Marktvolumen - Marktstruktur

Die Branche der unabhängigen Vermögensverwaltung ist im letzten Jahrzehnt stark gewachsen. Leider bestehen bis heute keine wissenschaftlich erhärtete Zahlen zu Fragen des Volumens, des Marktanteils, des Beitrags zum Bruttosozialprodukts, der Zahl der Arbeitsplätze etc. im Bereich der unabhängigen Vermögensverwaltung.

Die nachfolgenden Angaben sind Schätzungen, welche auf Informationen aus den verbandseigenen Datensammlungen, auf Kenntnissen über andere Berufsverbände bzw. auf von anderen Berufsverbänden und Banken erhaltenen Kenntnissen sowie auf Medienpublikationen basieren.

Der VSV schätzt, dass ca. 8% bis 10% des Gesamtvolumens der auf dem Bankenplatz Schweiz verwalteten Vermögenswerte - geschätzt ca. 4'000 Milliarden CHF - durch professionell agierende unabhängige Vermögensverwalter verwaltet werden. Der VSV nimmt deshalb an, dass die unabhängigen Vermögensverwalter in der Schweiz mindestens 300 bis 400 Milliarden CHF verwalten.

Der VSV nimmt weiter an, dass in der Schweiz rund 7'000 Personen in der unabhängigen Vermögensverwaltung tätig sind, welche ihre Tätigkeit in ca. 2'000 bis 2'500 unternehmerischen Einheiten ausüben. Dazu kommen weitere ca. 4'000 bis 5'000 Arbeitsplätze in den Bereichen Bank-, Rechts- und Steuerberatung, Treuhand und Revision, die mittelbar von der unabhängigen Vermögensverwaltung abhängen.

Davon dürften 600 bis 800 reine Einpersonenunternehmen sein. Am anderen Ende der Skala sind Unternehmen mit erheblich über hundert Arbeitsplätzen zu finden. Der Organisationsgrad dieser unternehmerischen Einheiten kann also kaum unterschiedlicher sein. Ebenso gross ist die Bandbreite der verwalteten Vermögenswerte. Hier dürfte die Skala von einigen Hunderttausend bis zu einigen Dutzend Milliarden Franken reichen. Im Bereich der professionell organisierten Vermögensverwaltung kann man also davon ausgehen, dass pro betrieblicher Einheit mindestens einige zehn Millionen Franken verwaltet werden.

 
 
 
 
 
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