PREUSSEN PROJEKT DER  KURT - TUCHOLSKY - GESAMTSCHULE  MINDEN   IN  KOOPERATION  MIT  DEN  PREUSSEN - MUSEUM  MINDEN

 

Minden

 

Minden eine wichtige Stadt in und für Preußen

 

Index

 

Das Lazarett                          Der Dom zu Minden                     Kaiservilla

Fischerstadt                       Kreisgericht und Gefängnis            Schwichowdenkmal

Das Rathaus                     Der Steuerrat des Fürstentums       Der Mindener Adel

Die Entfestigung             Die Gliederung des Fürstentums      Die Heeresbäckerei

Wirtschaft- & Steuerpolitik      Wirtschaftsförderung               Steuern und Finanzen

 

 

Das Lazarett

 

Das Garnisonslazarett der Festung Minden wurde in den Jahren 1829-1832 errichtet und die Baukosten betrugen 84000 Taler.

Der in Berlin-Allgemeinem Kriegs-Department reviedirte und genehmigte Entwurf des Lazaretts stamm vermutlich von Ingenieur Leutnannt Grenziger stamm.

Der langgestreckte Zweigeschossige Baukörper wird durch breite und wuchtige Plaster gegliedert die jeweils zwei Fensterachsen einrahmen. Durch die „Bombenbalkendecke“ gilt das Lazarett als „bombenfest“ d.h. auch sicher gegen

Artilleriebeschuss. Die Höhe der Stockwerke beträgt ca.

3,5m. Die Proportionen des Baukörpers sind ausgesprochen gut, die Details vom Hauptgesims bis zu den Fenstern gegenüber der lastenden Schwere des Baukörpers von bemerkenswerter Feinheit.

Mit diesem Bauwerk steht denkmalhaft der wertvollste Zeuge der preußisch-klassizistischen Bauepoche in Westfalen wohlerhalten vor uns.

Heute befindet sich in diesem Gebäude das Mindener Hautklinikum.

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Der Dom zu Minden

 

 Die Geschichte der Mindener Kirchen ist etwa 1250 Jahre alt. Die Missionierung erfolgte durch Mönche aus dem Kloster Fulda. Zwischen 765 und 78 wurde nach archäologischen Erkenntnissen und alter Überlieferung die erste Kirche auf dem umauerten Domhügel gebaut. Nach schwerster Zerstörung eines Luftangriffes wurde am 28.03.1957 der Dom durch Werner March sowie auch durch Spenden mustergültig bis 1957 wieder aufgebaut. Der Dom wurde 799 zum Bischofsitz durch Karl den Großen. Die Auflösung des Bistums erfolgte 1648.

Zur Architektur: Der Mindener Dom ist eine der reifsten Bauleistungen der großen westfälischen Dome des 13.Jahrhunderts, besonders sein Westwerk, wurde nach dem Vorbild des Hildesheimerdomes erbaut. Monumentaler gotischer Hallenbau mit drei Schiffen auf kantonierten Rundpfeilern (mit acht Diensten) und ein Querhaus mit zwei wuchtigen Westpfeilern und Chor mit romanisch gegliedertem Vorchorjoch zeichnen ihn aus. Um 800 gründete Karl der Große das Bistum Minden. Patron des Bistums und des Domes wurde der heilige St. Petrus, (die gekreuzte Petrusschlüssel im Bistumwappen nehmen darauf Bezug). 60 Bischöfe waren bis zum 30-jährigen Krieg im Dom zu Minden tätig. Das Ende des 30-jährigen Krieges beendete 1648 nicht nur die Bistumszeit Mindens, es markierte gleichzeitig den tiefsten Punkt seiner Geschichte, Minden fiel an Preußen, wurde Festungstadt und behielt lediglich als Verwaltungszentrum eine gewisse Bedeutung

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Kaiservilla

 Marienstraße 32: Villa Leonhardi oder Kaiservilla

 Die Villa wurde 1879 als Wohnhaus nach Plänen von den Architekten C. Hehl für den Zigarren Fabrikanten Fritz Leonhardi; auf dem Grundstück des ehemaligen Festungsgeländes errichtet und von Mitgliedern der Familie noch bis 1978 bewohnt. Vom 10.9 bis zum 12.9. 1889 wurde das Hause für drei Tage Kaiser Wilhelm 2. zur Verfügung gestellt, wonach sich die bis heute im Volksmund gebräuchlich Bezeichnung Kaiservilla für das Anwesen Einbürgerte. Nach dem Tod der Frau von Fritz Leonhardi1914 übergab er das Anwesen seinen Sohn, den Kommerzienrat Fritz Leonhardi. Der es um fassend modernisieren ließ und dann bis zu seinem Tod 1949 bewohnte. Das Erdgeschoss des Hauses war allerdings schon seit 1948 an die Stadtverwaltung verpachtet. 1979 wurde der Südteil des Park für den Bau des Grimpenwalls eingezogen und 1981 wurde auch der Rest des Parks an den Immobilienmarkler A.Wiest verkauft. Danach stand das Haus bis 1987 leer und verfiel zu nehmend. Ein Jahr später 1988 kam der komplex nach Zwangsversteigerung an die Mindener Immobiliengruppe „das Büro“. Die das Haus durchgreifend sanierten und als Bürogebäude mit drei Wohnungen sowie einer Gaststätte im Untergeschoss. 

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Fischerstadt

 

Die Fischerstadt ist eine frühmittelalterliche Fischersiedlung an der Weserfurt und der wohl älteste Siedlungskern aus vorkarolinischer Zeit. Sie ist noch Heute mit meist eingeschossigen, zur Weser giebelständig ausgerichteten Fachhäusern aus dem 16. bis 17. Jh. kleinmaßstäblich bebaut. Im Jahre 1697 war die Fischerstadt von Unteroffizieren und einigen Bewohnern der Stadt bewohnt. Später zum Ende des 18. Jahrhunderts setzte sich die Bewohnerschaft dieses Stadtbereiches zum einen aus Schiffern, Fischern, Handwerker wie Tischler und Schuster, aber auch Witwen stark vertreten durch. Heute besteht die Fischerstadt aus normalen Bürgern der Stadt Minden, unter anderem sind derzeit auch Gaststätten ansässig.

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Kreisgericht und Gefängnis

 

1855 begann der Bau des Gerichtsgebäudes und des dahinterliegenden Gefan-genhauses. Die Pläne hierzu entwarf der renommierte Architekt und Schinkelschüler Carl Ferdinand Busse. Auf-grund der Raumnot in der bereits eng be-bauten Festungsstadt stand nur noch ein schlauchartiges Grund-stück zur Verfü-gung, das an der Schmal-seite auf die Kampstraße stößt. Vorher stand hier ein Adelshof im Wohn-

haus und Neben-gebäuden. Busse ordnete beide Gebäude hinter-einander in der Tiefe des Grund-stückes an. Die Fassade des 1944 zerstörten, drei geschossigen Gerichtsgebäudes war an der Schmalseite als Hauptportal ausgebildet. das Gefängnis ist ein schlichter, drei geschossiger Putzbau des ausgehenden Klassizismus mit streng wirkenden Fenstergewänden auf hohen Souter-rainsockel. Das 1944 zerstörte ehemalige Gericht wurde durch einen schlichten Zweckbau in Stil der fünfziger Jahre ersetzt. Beide Gebäude haben mittlerweile ihre ehemalige Funktion verloren. Heute ist das Kreisgericht in der Königstrasse ansässig, da es mehr Platz zur Verfügung hat. Anstelle des Kreisgerichtes ist das Finanzamt eingezogen.Da das  frühere Gefängnis ihre ehemalige Funktion verloren hat und dort keine Bürger einquartieren kann, wird es dem Direktor des Amtsgerichtes zur Verfügung gestellt. Die Räume sind mit Büchern, Akten und anderen Gegenständen belegt.

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Schwichowdenkmal

 

Minden beherbergt ein besonderes Kleinod des preußischen Klassizismus. Es handelt sich um das Grabmal des Festungskommandanten Generalmajor Ernst Michael von Schwichow.

Ernst Michael von Schwichow wurde 1759 in Pommern geboren. Als preußischer Offizier zeichnete er sich mehrfach im Laufe der Befreiungskriege aus und wurde hochdekodiert 1815 als Festungskommandant nach Minden berufen. In der schwierigen Phase des Neubefestigung erwarb er sich große Verdienste und hohe Achtung bei der Bürgerschaft.1818 wurde er als Kommandant zur Festung Graudenz berufen, jedoch auf  Bitten der Mindener Bürgerschaft wieder in die Weserfront zurückversetzt.

Hier starb er im Jahre 1823. Die Stadt richtete ein Ersuchen an den preußischen König, um der Verstorbenen ein Denkmal setzen zu dürfen. Diese Bitte wurde durch Friedrich Wilhelm umgehend bestätigt. Geschaffen wurde das Monument nach einen Entwurf des bedeutenden preußischen Baumeisters Karl Friedrich Schinkel aus dem Jahre 1823.

Der Entwurf des Erinnerungsmals stellt ein Grabmal in Gestalt eines Sarkophages dar, auf der linken Stirnseite ist das Wappen des Verstobenen mit seinen zahlreichen Orden und Ehrenzeichen angebracht und die vordere Längsseite trägt eine gegossene Aufschrift, die mit den Satz endet ... aus wahrer und allgemeiner Hochachtung errichtet von den Einwohnern Mindens.

Das1823 errichtete Grabmal ist ein künstlerisches eindrucksvolles Beispiel des preußischen Klassizismus.

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                            Das Rathaus



Das Rathaus wurde um 1260 an der Nordfront des Marktplatzes auf einer zuvor nicht besiedelten Stelle zwischen der Scharnstraße im Westen und dem Stadtbach im Osten erbaut. Mit dem zunehmenden, im Rathaus abgewickelten städtischen Aufgaben erhielt das Gebäude in der Neuzeit verschiedene Aus- und Anbauten. An die Nordfront wurde 1365 noch ein Bürgerhaus angebaut, im Westen die Ratsstube (heute Ratenkammer) und östlich als Flügel entlang dem Stadtbach, die sogenannte Schulzenburg. Im Jahre 1539 kaufte des Rat das Gebäude Kleiner Domhof 1 und nutze es als sogenanntes Stadthaus, in dem seit dem Späten 16. Jahrhundert die Apotheke untergebracht wurde, in dem eine zeitlang aber auch Lehrer des Gymnasiums Wohnungen fanden. Nach dem großen Umbau des Rathauses diente es ab 1660 verschiedenen Zwecken der Verwaltung. Die Geschichte der Städtischen Verwaltung im 19. Jahrhundert ist noch nicht bearbeitet; 1960 wurde das um als „Alte Rathaus“ Bezeichnete Gebäude insbesondere als Zeichen und repräsentativer Mittelpunkt der Stadt sowie Ort der entscheidenden Gremien wie Rat und Oberbürger-meister verstanden. 1979 wurde das städtische Verwaltungs-zentrum durch Neubau eines das Alte Rathaus und das Alte Stadthaus erheblich erweiterter und umfasst seit dem fast die gesamte Fläche im Nordwesten der Domimmunität.
Die anscheinend komplizierte und vielfältige Entwicklungs- und Umbaugeschichte des Gebäudes liegt für die mittel-alterliche Zeit im dunkeln und ist heute auch kaum mehr aufzuklären. Ein wichtiger Umbau in den Jahren 1896/97 ist in der Veränderungen des Rathauses nicht weiter doku-mentiert und nach den Zerstörungen von 1945 wurde das Gebäude im Jahre 1951 bis auf die Laube und den dahinter Ostwand ohne Dokumentation beseitigt

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            Der Steuerrat des Fürstentums



- 1723, zur Zeit Friedrich Wilhelms I waren die Landräte
und der Steuerrat für die Aufsicht über die Städte zuständig. Für die Verwaltung dieser Städte wählten die Ratsmitglieder Magistratsmitglieder, die auf Lebenszeit ernannt wurden.
- Für die Kontrolle über die Finanzverwaltung und Wirtschaftsförderung der Städte zur Steigerung ihrer
Steuerkraft wurde ein Steuerrat auserwählt. In ihm
Verkörperte sich der „Geist“ des absoluten „Polizeistaates“
Im 18. Jahrhundert.
- Die Stadt Minden besaß in der Stadt und in ihrer
Feldmark eigene Gerichte, das städtische Niedergericht
Und das geistliche Stadtgericht.
- Auf den Mindener Landtagen befassten sich Stände
mit zum Beispiel der Invasion französischer Truppe als auch mit Schuldentilgung von Lehngütern.
- 1777 baten die Landstände darum ihre Treffen regel-
mäßiger ausführen zu dürfen, doch der König wünschte keine schnellere Arbeitsweise. Daher erlaubte er ihnen zwar sich öfter im kreis zu Treffen aber dass dies dann keine landständige Zusammenkunft seien dürfe.

 

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Der Mindener Adel



- Friedrich II verfasste schon in seinem politischen
Testament 1752, dass die Erhaltung des Adelstandes
Ein wichtiger Teil der Politik sei. Außerdem soll verhindert werden das die Bürgerlichen adelige
Güter erwerben.
- Friedrich sieht den Adel als eine respektable Körper-
Schaft an.
- Alle Herrscher sollen den verarmten Familien helfen
Und ihnen Unterstützung bieten, da der Adel als Grundlage und Säule des Staates angesehen werden müssen.
- Am Ende des 17. Jahrhunderts gab es im Fürstentum
Minden 100 verschiedene Grundherrschaften. Darunter
befanden sich auch Rittergüter, Burgmannshöfe und
Städtische Adelssitze. Dies ist ein Hinweis auf die bescheidene Größe des kleinen Fürstentums Minden.
- Nicht jedes Rittergut war nur ein Gutsbetrieb sondern
Zugleich auch die Grundherrschaft über abhängige Bauern.
- Als adeliges Anwesen ist ein Rittergut steuerfrei gewesen.

 

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Die brandenburg-präußische Stadt und Festung Minden bis zu ihrer Entfestigung



1648 Im Westfälischen Frieden erhält der Kurfürst von Brandenburg Stadt und Stift Minden zugesprochen; das Bistum wird säkularisiert
1669 Die Regierung des Fürstentum Minden wird von Petershagen nach Minden verlegt
1719 Die Grafschaft Ravensberg wird mit dem Fürstentum Minden verwaltungsmäßig vereinigt
1757 - 1759 Im Siebenjährigen Krieg wird Minden zweimal von den Franzosen eingenommen und besetzt
1759 In der Schlacht bei Minden werden die Franzosen am 1. August von den Preußen und ihren Verbündeten unter dem Oberbefehl des Herzogs Ferdinand von Braunschweig entscheidend geschlagen
1795 Minden wird zeitweilig Hauptquartier der preußischen Armee
1796 - 1801 Freiherr vom Stein als Präsident der Kriegs und Domänenkammer in Minden
1806 Minden wird von den napoleonischen Truppen besetzt
1807 Minden wird dem Königreich Westfalen (Hauptstadt Kassel) einverleibt
1810 Minden wird vom Königreich Westfalen abgetrennt und dem Kaiserreich Frankreich zugeschlagen
1813 Minden fällt an Preußen zurück ab
1816 Die Regierung für den neu gebildeten Regierungsbezirk Minden tritt an die Stelle der früheren Kriegs- und Domänenkammer; das Oberlandesgericht wird nach Paderborn verlegt
1847 Inbetriebnahme der Köln-Mindener Eisenbahn
1873 Die Festung Minden wird per Reichsgesetz aufgehoben
 

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Die Gliederung des Fürstentums



- Als Friedrich II 1740 die Regierung übernahm, hatte
Preußen etwa 2 240 000 Einwohner.
- Am Ende seiner Regierungszeit 1786 waren es 5 800 000 Millionen Einwohner.
- Friedrich selbst hat seinen Staat so definiert: „Alle
Bereiche der Regierung haben Verbindung unter-
Einander. Die Finanzen, die Politik und das Militär
Sind unzertrennlich.“
- Das Fürstentum Minden bestand aus 5 Amtsbezirken,
nämlich den Ämtern Schlüsselburg, Petershagen, Haus-
berge, Rahden und Reineberg sowie den beiden Inmediastädten, das heißt amtfreien Städten Minden und Lübbecke. Bis auf das Amt Schlüsselburg waren alle Ämter unterteilt in Vogteibezirke und jeder Vogt-
eibezirk umfasste mehrere sogenannte Bauernschaften.
- Alle Rittergüter und Adelssitze im Fürstentum Minden
Gehörten zu einer der Bauernschaften oder lagen als Burgmannshöfe in den Städten des Territoriums.
- Im Bereich des Stemweder Berges wurde eine lineare
Grenze zwischen dem Fürstentum Minden und der Grafschaft Diepholz gezogen. Besonders kompliziert verlief die Grenze zwischen dem Fürstentum Minden und der Grafschaft Schaumburg – Lippe im Bereich des Kirchortes Frille, wobei der Ort Frille zunächst geteilt war.
- Die ermittelten Einwohnerzahlen des Fürstentums
Minden in den Jahren 1740, 1756, 1763 und 1787 gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor.

 

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Die Heeresbäckerei



Die Heeresbäckerei wurde 1832.34 erbaut. Dieses Bauwerk ist seiner Aufgabe entsprechend, ohne jeden Detailschmuck. Trotzdem sind auch hier durchaus vornehme Proportionen und eine ausdrucksvolle Gliederung des Baukörpers zu erkennen. Außerdem gehörte es im weitesten Sinne zu den Militärbauten, da sie dem leiblichen Wohl der Soldaten gewidmet war. Bei einer Garnison von mehreren Tausend Köpfen spielte Versorgung und Vorratshaltung in der Festung für Frieden- und Kriegszeiten eine große Rolle. Bäckerei und Getreidemagazin entstanden mitten in der Stadt, wo sie einem direkten Beschuss am wenigsten ausgesetzt waren- gleichwohl wurde sie mit Bomben-balkendecken ausgestattet. Die Preußischen Bauten sind wichtige Zeugnisse der Herrschaftsarchitektur in Westfahlen, ebenso sind sie ein Stück „Preußens Gloria“. Die ungewöhnliche Gliederung durch atemberauschende Segmentbogenblenden zeichnet die Heeresbäckerei nur weiter in ihrer Wichtigkeit aus.

 

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Preußische Wirtschaft- und Steuerpolitik



Die herrschende Wirtschaftslehre zur Zeit des Absolutismus war der Merkantilismus, dessen wichtigste Maxime eine „positive Handelsbilanz“ war. 1748 hat Friedrich 2. die Zeit seiner merkantilistische Wirtschaftspolitik in Preußen kurz gefasst. Es seien zwei Dinge ausreichend zum Wohle des Landes; nämlich, Geld anderer Länder einzuziehen und darauf zu achten das es nicht unnötig die Landesgrenze verlässt. Der Geldbedarf des Staates Preußen war groß, da er eine überproportionale Armee unterhielt. Die Armee verschlang zu Zeit Friedrichs 2. alle Staatseinnahmen. Friedrich versuchte ständig die Staatskammer neu aufzufüllen und zu vergrößern, den bei einem Gelingen könnte man länger Krieg durchhalten. Der König war daher gezwungen, die Wirtschaft in seinem Staat zu entwickeln und zufördern und seiner Militärpolitik war darauf ausgerichtet vor allem Manufakturen zu gründen oder schon bestehende zufördern. Doch die preußische Wirtschaftspolitik förderte nicht privatunternehmerische Initiativen, sie versuchen vielmehr, die wirtschaftlichen Abläufe durch eine Unmenge von Geboten und Verboten, durch Monopolisierung und durch Behinderungen und Strafen zu steuern; der Staat griff direkt in den Wirtschaft Progress ein. Die Zersplitterung des preußischen Gesamtstaates, insbesondere die isolierte Lage seiner westlichen Gebiete, konnte jedoch nicht zu einer „nationaten“ Volkswirtschaft führen. Hätten alle Vorgänger Friedrich 2. noch weitgehend in Minden mindische Politik betrieben, in der eine Zielbewusste Wirtschaftspolitik für den Gesamtstaat noch nicht erkennbar war, so änderte sich das unter Friedrich 2. der u.a. auch im Fürstentum Minden für die Zwecke des Gesamtstaates und seiner Politik zu steigern.
Allerdings war es dazu zunächst notwendig, den Zeitgenossen den Blick für ein Überregionales Wirtschaftsgefühl zu öffnen und die wirtschaftliche Zusammenarbeit der einzelnen Territorien anzuregen und zu bewerkstelligen. Für die Mindener Landstände war das Fürstentum Minden „das Ganze“ und nicht die Gesamtzahl der preußischen Territorien. Ihre verfassungsmäßige Aufgabe war, das Wohl dieses Fürstentums und seiner Bewohner dem König gegenüber zu vertreten. Zum Instrumentarium des Königs der Wirtschaftspolitik gehörte vor allem das Generaldirektorium, das er um ein V. Department erweiterte. Zu den Aufgaben dieses V. Departments gehörten nach einer Instruktion vom 27. Juni 1740 die Verbesserung der bestehenden Faktoren, die Ansetzung neuer Gewerbezweige und die Anwerbung auswärtiger Fachkräfte. Ein gutes Verkehrsnetz, das der wirtschaftlichen Entwicklung des Gesamtstaates förderlich gewesen wäre, fehlte allerdings. Ein großer Teil der Einzelterritorien, z.B. die preußischen Westgebiete, waren von Berlin aus nur über fremde Territorien erreichbar. Daher vermied es Friedrich 2. feste Fernstraßen (Chausseen) anzulegen, weil sie auch dem unerwünschten Transithandel und im Kriegsfall dem Gegner dienen würden.
 

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Wirtschaftsförderung im Fürstentum Minden



Innerhalb der Gesamten Montaininenindustrie erschien dem König die Steinkohlenförderung am wichtigsten. Bereits 1740 war eine preußisches Bergsamt für Tecklenburg-Lingen eingerichtet worden; seit 1742 exestierte eine Gewerkschaft für Minden und Ravensberg, die auch die Steinkohlengrube Bölhorst bei Minden betrieb. Preußen war durch die Einfuhrgebote in der Lage, auf die Einfuhr von Französischem Baiensalz und von Salz aus deutschen Territorien (z.B. Lüneburg und Hessen) zu verzichten.
Die Salzgewinnung in Neusalzwerk ging auf das Jahr 1745 zurück. Damals wurde auf dem Hof Sültemeyer in Melbergen, Amt Hausberge, eine Solequelle entdeckt, die zu einer völligen Veränderung der dortigen Landschaft führte.
Die Prüfung der Sole aus Melbergen führte Friedrich 2. 1747 zu dem Entschluß, an der Solequelle ein Salzwerk zu errichten, damit die Territorien Minden, Ravensberg, Tecklenburg und Lingen mit eigenem, preußischen Salz versorgt und die Salzeinfuhr für diese Gebiete aus Hessen gestoppt werden konnten.
Die Abnahme der Salzes durch die Einwohner mehrerer preußischer Gebiete garantierte dem Staat neue Einwohner.
1766 waren etwa 250 Arbeiter auf der Saline beschäftigt. Konrad Rappard setzte schließlich auch die Belieferung Ostfrieslands mit Salz aus Neusaltwerk durch, musste aber wegen Intriegen der Mindener Kammer gegen ihn 1767 endgültig die Verwaltung der Saline aufgeben.
Ein weiteres Unternehmen, dem die Staatlichen Wirtschaftsförderung zugute kam und das ein Monopol von Friedrich zugesprochen erhielt, war die Zuckerfabrik in Minden. Seit 1755 hatte sich der König persönlich um die Gründung einer Zuckersiederei in Minden bemüht.
Der neuen Manufaktur gewährte Friedrich auf 20 Jahre das Monopol für die Zuckerherstellung und den alleinigen Vertrieb in Minden, Ravensberg, Tecklenburg und Lingen. Gleichzeitig verbot der König die Einfuhr von Zucker in diese Territorien.
Der König war aber nicht nur um die Förderung der Manufakturen bemüht, sondern um die Neuregelung des städtischen Innungswesens, in dem es selbst oder seine Behörden Innungsprivilegien und- ordnungen für Handwelker und Kaufleute nach einheitlichen Gesichtspunkten ausstellte, währen die Innungsordnung noch im 17.Jahrhundert von den Mitgliedern der Innung selbst aufgestellt und höchstens von den Räten der Städte geprüft und genehmigt worden waren.
Als der König nach dem Siebenjährigen Krieg in verstärkten Maße die Wirtschaftskraft seines Staates zu steigern versuchte, verfügte er für die Stadte auch die Neugründung von Innungen zur Entwicklung des Handels. Daraufhin ergriffen die Kaufleute aus Lübbecke 1763 und 1764 mit Briefen an den König die Initiative. Das wichtigste Wirtschaftsprodukt des Fürstentums Minden war im 19. Jahrhundert Leinen. Die wichtigsten Handelsplätze für Garn und Leinen Als der König nach dem Siebenjährigen Krieg in verstärkten Maße die Wirtschaftskraft seines Staates zu steigern versuchte, verfügte er für die Stadte auch die Neugründung von Innungen zur Entwicklung des Handels. Daraufhin ergriffen die Kaufleute aus Lübbecke 1763 und 1764 mit Briefen an den König die Initiative. Das wichtigste Wirtschaftsprodukt des Fürstentums Minden war im 19. Jahrhundert Leinen. Die wichtigsten Handelsplätze für Garn und Leinen des Fürstentums waren Minden, Lübbecke und Ravensberg. Ein Verbot, das Besagte das Leinen nicht nach Schlesien gebracht werden durfte zeigte das Minden-Rafensberg damals engere Wirtschaftsbeziehungen zu den übrigen westfälischen Nachbarterritorien als zu den preußischen Ostgebieten hatte. Die Bautätigkeit des Fürstentums lässt sich natürlich nicht ohne weiteres aus der Anzahl der Bauhandwerker ermitteln.
 

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Steuern und Finanzen


Am 29. Juni 1768 in Minden, wurde als Fiale der 1765 in Berlin gegründeten Staatsbank eine königliches-preußisches Bankkonto eröffnet. Fabrikanten, Handwerker und „handeltreibendes Publikum“ aus den preußischen Gebieten Westfalens konnten hier Geld leihen, um eine Existens aufzubauen und dem Staat durch Zinnsgewinne Einnahmen zu verschaffen.

 

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Die Stationen


1.Die Defensionskaserne       Jennifer

2.Das Schwichowdenkmal      Sosan

3.Das Proviantmagazin       Svenja

4.Die Heeresbäckerei          Juanna

5.Das Gefängnis              Sosan

6.Die Domschule             Jennifer

7.Die Kaiservilla             Natalia

8.Die Johanneskirche          Svenja

9.Die Fischerstadt             Sosan
 
10.Der Große Kurfürst         Svenja

11.Der Dom                  Juanna

12.Das Rathaus              Natalia

13.Das BZA                 Juanna
 
14.Das Lazarett             Natalia
 

 

 

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