BERLIN, 19.08.06 (dpa) -
Die nach Deutschland führende Doping-Spur des
spanischen Mediziners Eufemiano Fuentes, der auch den deutschen
Radprofi Jan Ullrich mit unerlaubten Mitteln versorgt haben soll,
wird immer deutlicher.
Medienberichte vom Wochenende beziehen sich
auf neue Erkenntnisse der Ermittler des Bundeskriminalamtes. Der
verdächtige Anästhesist aus Bad Sachsa, von seiner Arbeitsstelle im
thüringischen Bleicherode mittlerweile beurlaubt, soll sogar selbst
Sportler in Spanien behandelt haben, berichtet das Nachrichtenmagazin
Der Spiegel in seiner neuen Ausgabe.
Sowohl die Wohnung als auch die Klinik, in der der Mediziner
arbeitete, waren am Donnerstag durchsucht worden. Nach Angaben des
Nachrichtenmagazins hat der gebürtige Pole gegenüber Bekannten seine
häufigen Besuche unter anderem in Gran Canaria auch mit seiner
Zusammenarbeit mit Athleten begründet. Zudem soll der Arzt in der
Klinik in Bleicherode einem Kollegen die Betreuung eines
Radsportteams angeboten haben. Der Beschuldigte schweigt weiter zu
allen Vorwürfen.
Das Bundeskriminalamt hat nach einem Bericht der «Bild»-Zeitung
auch die Apotheke in Braunlage durchsucht, in der die Frau des
verdächtigen Arztes arbeitet. Sie soll ihrem Mann bei der Beschaffung
der Medikamente geholfen haben. Der Chef der Apotheke beteuert zwar
die Unschuld seiner Angestellten und erklärt, sie hätte nie etwas
mitgenommen. Allerdings bestätigt er nach Angaben der Zeitung die
lange währenden Kontakte des Arztes aus Bad Sachsa zu Fuentes und
nennt die Verbindung «eine Sandkastenfreundschaft».