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Der Viererbund - Überlingen, Rottweil, Elzach, Oberndorf |
Bild aus dem Überlinger Narrenbuch aus dem Jahre 1977
© Narrenzunft Überlingen
Im November 1924 lud die Narrozunft Villingen Vertreter von 13 Narrenzünften zur Gründungsversammlung des ersten überörtlichen Narrenverbandes ein, die sich die Pflege des überkommenen fasnächtlichen Brauchtums auf ihre Fahnen geschrieben hatten und gemeinsam gegen amtliche Fasnachtsverbote angehen wollten. 1930 erhielt dieser Verband den endgültigen Namen "Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte" (VSAN). Unter den Gründungszünften waren auch Elzach, Oberndorf und Rottweil. Überlingen trat 1925 der Vereinigung bei. Bis zum Ausbruch des zweiten Weltkriegs war die Zahl der Mitgliedszünfte bereits auf 47 angestiegen und man hatte bereits einige größere Narrentreffen über die Bühne gebracht. Die Wiedergründungsversammlung
nach dem Kriege fand 1947 statt. Bei einem
Freundschaftstreffen 1951 in Stockach monierten die
Mitgliedszünfte Elzach, Rottweil und Überlingen die
Vermassung des traditionsgebundenen Narrenbrauchtums und
die Aufnahme von Zünften, denen es an alter Geschichte
fehlte. Querelen und Auseinandersetzungen um den Beitritt
der VSAN zum "Bund Deutscher Karneval" (BDK)
und um die Wahrung der Bräuche unter den Zünften
kennzeichneten auch die Jahre 1952 und 1953. Schließlich
erklärten die Traditionszünfte aus Überlingen, Rottweil und
Elzach ihren Austritt aus der Vereinigung,
da man einerseits die von einem Teil der anderen
Mitgliedszünfte angestrebte Zusammenarbeit mit dem BDK
rundweg ablehnte und andererseits eine Verwässerung des
Brauchtums inbesondere infolge der schon damals immer häufiger
werdenden Narrentreffen, aber auch durch Aufnahme neuer Zünfte,
deren Aussehen und Auftreten nach Auffassung der "Rebellen"
nicht in den Kreis der alten Zünfte paßten, befürchtete.
Ihnen folgten 1955 die Narrozunft Villingen und 1958 die Narrenzunft Oberndorf, die sich 1963 Überlingen, Rottweil und
Elzach anschloß. Die Zünfte dieses losen Viererbundes
ohne jegliche Satzung, die manchmal auch, nicht ganz ohne
Häme, als die "Narrenaristokraten"
bezeichnet werden, treffen sich seitdem alle 3 bzw. 4
Jahre abwechselnd in einer der vier Narrenstädte, das nächste
Mal 2006 in Überlingen, zu einem "Narrentag", während
die Villinger seit ihrem Austritt nur noch in den eigenen
Mauern Fasnacht feiern. |
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