Franz Jonas: Der erste "Arbeiterpräsident" Österreichs
Franz Jonas

Lebensdaten

Aufzählung Geboren am 4.Oktober 1899 in Wien, Buchdrucker und Politiker (SPÖ)
Aufzählung Bruder von Rudolf Jonas
Aufzählung 1932-1934 Sekretär der SDAP Wien-Floridsdorf
Aufzählung 1935-1936 inhaftiert
Aufzählung 1946 Bezirksvorsteher von Wien-Floridsdorf
Aufzählung 1948-1949 Stadtrat für Ernährungsfragen
Aufzählung 1949-1951 Stadtrat für Bauwesen
Aufzählung 1951-1965 Bürgermeister von Wien
Aufzählung 1952-1953 Mitglied des Bundesrates
Aufzählung 1953-1965 Abgeordneter zum Nationalrat
Aufzählung 1965-1974 Bundespräsident
Aufzählung Gestorben am 24. April 1974
 

Links

Aufzählung Kurzbiographie (Hofburg)
 

Literatur

Aufzählung Friedrich Weissensteiner (Hg.): Die österreichischen Bundespräsidenten. Leben und Werk, Österreichischer Bundesverlag, Wien 1982
 

Ausstellung

Aufzählung Gedenkraum, 2524 Teesdorf, Schulstraße 11, Informationen: Infotelefon: 02253/81440
 

Der in Wien geborene Schriftsetzer und Korrektor Franz Jonas wurde nach einer Karriere als Gewerkschaftsfunktionär 1932 zum Sekretär der Sozialdemokratischen Partei bestellt. Nach den Ereignissen des Februars 1934 durfte Jonas seine Parteiämter nicht mehr ausüben und wurde - wie viele andere Aktivisten der "Revolutionären Sozialisten" darunter auch Bruno Kreisky - im Januar 1935 wegen Teilnahme an der illegalen Brünner Reichskonferenz der revolutionären Sozialisten im sogenannten "Sozialistenprozeß" angeklagt. Trotz Freispruchs musste er bis 1936 14 Monate in Haft verbringen.

Im Jahre 1945 wurde Jonas zum Bezirksvorsteher in Floridsdorf berufen, beteiligte sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs am Wiederaufbau der Stadt Wien und übernahm Parteifunktionen in der SPÖ.

1951 wurde Jonas als Nachfolger des zum Bundespräsidenten gewählten Theodor Körner zum Bürgermeister der Bundeshauptstadt gewählt. Die Nachkriegsentwicklung ist untrennbar mit dem Namen Jonas verbunden.

1965 nominierte der Parteirat der SPÖ Jonas zum Nachfolger für das Amt des verstorbenen Bundespräsidenten Adolf Schärf. Am 23. Mai 1965 wurde Franz Jonas in direkter Volkswahl zum österreichischen Bundespräsidenten gewählt und am 25. April 1971 für eine zweite Amtsperiode wiederbestellt.

Nach zwei Jahrzehnten der Großen Koalition in Österreich ermöglichte er 1966 die Bildung einer ÖVP-Alleinregierung und 1970 die Bildung einer Minderheitsregierung der SPÖ unter Bruno Kreisky, die 1971 zu einer SPÖ-Alleinregierung führte.

Franz Jonas starb am 24. April 1974 in einem Wiener Krankenhaus.