WAS IST HABITAT MARE?

Foto von Seenelken (Metridium senile) auf dem Meeresgrund der Nordsee

Seenelken (Metridium senile) in der Nordsee

"Wenn wir hinabtauchen, sind wir immer wieder überwältigt von der Vielfalt und Schönheit der Lebensräume und Arten, die man dort auf dem Meeresboden findet." (Bundesamt für Naturschutz, BfN)

Habitat Mare informiert Sie über Hintergründe und die Aktivitäten des Bundesamtes für Naturschutz zum Schutz der marinen Biodiversität.

Das Bundesamt für Naturschutz engagiert sich seit vielen Jahren national, europaweit und global für den Schutz der Biodiversität in den Meeren und an den Küsten. Die Tier- und Pflanzenwelt der offenen Meere und der Küste mit ihren bedrohten und seltenen Seevögeln, Meeressäugetieren und Fischen sowie die besonders schützenswerten Lebensraumtypen wie Sandbänke oder Riffe stehen im Fokus des Engagements.

Effektiver Meeresnaturschutz und hierbei auch die Einrichtung von Schutzgebieten bedarf großräumiger und ökosystemorientierter Sichtweisen und Handlungskonzepte. Weit wandernde Tierarten benötigen weiträumigen Schutz, Meeresströmungen entstehen in anderen Bereichen der Weltmeere und prägen die Lebensräume unsere Meere. Schädigende Umweltauswirkungen zum Beispiel durch Verschmutzungen, der Fischerei oder auch der Schifffahrt bedingen oft Maßnahmen, die weltweit umgesetzt werden müssen. Schadstoffeinträge werden oft an den Oberläufen der Flüsse eingeleitet und über die Mündungen und Küsten mit den Meeresströmungen weit verteilt. Deshalb ist es als Anrainerstaat an Nord- und Ostsee folgerichtig, dass Deutschland beim Schutz ökologisch wichtiger Meeresgebiete regional und international mit den anderen Küstenstaaten zusammenarbeitet und hier seine Kenntnisse und Erfahrungen einbringt. Hierzu zählen zum einen die für alle europäischen Staaten verbindlichen Inhalte der Vogelschutz-, der Fauna-Flora-Habitat- und der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) für die nationalen Meeresgebiete umzusetzen; zum Beispiel durch Einrichtung eines Netzwerkes von Schutzgebieten im Meer, welche einen Bestandteil des gesamteuropäischen Netzwerkes Natura 2000 darstellen. Dieses setzt sich aus Schutzgebieten an Land und im Meer zusammen. Es dient dem Erhalt und wenn nötig auch der Wiederherstellung der biologischen Vielfalt. Hier geht Deutschland mit der Meldung und Ausweisung von 10 Natura 2000 Gebieten und damit über 30% der Fläche in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) von Nord- und Ostsee beispielhaft in Europa voran.

Deutschland konnte in den letzten Jahren wesentliche Akzente im weltweiten Meeresnaturschutz setzen. Dabei sind die Initiativen zur Erstellung eines gut verwalteten Netzwerks mariner Schutzgebiete von der Küste bis auf die „Hohe See“ hinaus bis zum Jahre 2010/12 eine wesentliche Voraussetzung und Aufgabe des Bundesamtes für Naturschutz.

Im Mai 2008 wurde im Rahmen der Konvention zum Schutz der biologischen Vielfalt vereinbart, weltweit die Bemühungen zum Aufbau eines weltumspannenden Netzwerkes von Meeresschutzgebieten zu starten. Auch hier trägt das BfN mit erheblichem Anteil dazu bei, dieses Ziel - ein globales Netzwerk von Meeresschutzgebieten bis 2012 - zu erreichen. Schließlich wirkt das BfN beim Schutz der Biologischen Vielfalt der Antarktischen Meeres- und Landgebiete mit.

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Stand der Aktualisierung 28.03.2012