Unser Terminkalender erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn Sie Hinweise auf weitere Veranstaltungen zum Dialog mit der islamischen Welt haben, schreiben Sie bitte eine E-Mail an:
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Termin: Noch bis 18. Januar 2010 Ort: Martin-Gropius-Bau, Kinosaal, Berlin Veranstalter: Martin-Gropius Bau
Die Ausstellung zeigt ausgewählte kostbare Objekte der klassischen Islamischen Kunst und bedeutende Werke von Künstlerinnen und Künstlern des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart, überwiegend aus einem islamisch geprägten kulturellen Kontext. Die rund 250 ausgestellten Werke eröffnen eine aktuelle Sicht auf visuelle Ausdrucksformen islamisch geprägter Bildwelten. In einem assoziativ angelegten Ausstellungsparcours von 18 „Themenräumen“ begegnen sich Ost und West, klassische und zeitgenössische Positionen, Islam und Moderne neu.
Über 50 zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler u. a. aus Beirut, Kairo, Damaskus, Teheran, Istanbul, Paris, London und New York sind an der Ausstellung beteiligt.
Termin: 15. Januar 2010 Ort: Allerweltshaus Köln, Ehrenfeld Veranstalter: Erinnern und Handeln für die Menschenrechte
Der Vortrag von Dr. Yahya Wardak skizziert zuerst die Lage und Grunddaten Afghanistans, nach dem Sturz der Taliban und dem Petersberg-Prozess (auch Bonner Prozess). Die aktuelle Situation des Landes und Probleme sowie Fehler bei der Umsetzung von „Maßnahmen zur Friedensförderung und Entwicklung“ werden ein wichtiges Thema des Vortrages sein. Hierbei wird auf die Rolle der Bundesregierung und des Einsatzes der deutschen Bundeswehr eingegangen und der Versuch unternommen, eine Bilanz des Engagements zu ziehen, unter Berücksichtigung des afghanischen Blickwinkels. Deutschland hat durch den Angriff auf zwei Tanklastwagen im September 2009 erneut die Frage in den Mittelpunkt gerückt, wie mit zivilen Opfern umgegangen werden soll. Abschließend sollen Zukunftsperspektiven und Möglichkeiten für eine friedliche Lösung des Krieges diskutiert werden.
Termin: 15. bis 17. Januar 2009 Ort: Schloss der Universität Osnabrück statt. Veranstalter: Universität Osnabrück
Ist Religionsunterricht als eine Erscheinungsform von Religion in der Schule eigentlich noch zeitgemäß? Wären nicht Ethikunterricht, Religionskunde oder ein integrativer Religionsunterricht für christliche, jüdische und muslimische und Schülerinnen und Schüler anderer Religionen bessere Alternativen zum bisherigen Modell religiösen Lernens in den Schulen auf Grundlage von Art. 7 III GG? Ist das Diktum, die Glaubenssätze der verschiedenen Religionen als bestehende aber gleichsam miteinander konkurrierende Wahrheiten am Lernort Schule zu vermitteln, noch zeitgerecht?
Vor dem Hintergrund dieses Themenfeldes soll dieses Symposium zur Profilierung der künftigen Forschung zu Voraussetzungen, Theorie und Praxis des islamischen Religionsunterrichts als ordentliches Unterrichtsfach an öffentlichen Schulen beitragen. Gleichsam wird sie versuchen, gesellschaftliche Diskurse zur Rolle von Religion an öffentlichen Schulen aufzugreifen und mit der Religionspädagogik der benachbarten Konfessionen Handlungsfelder religionspädagogischen Handelns am Lernort Schule untersuchen
Termin: 15. - 17. Januar Ort: Evangelischer Bildungsstätte auf Schwanenwerder, Berlin Veranstalter: Evangelische Akademie zu Berlin
Das christlich-muslimische Gespräch ist in der Gesellschaft angekommen. Moscheen werden häufiger ohne Konfliktgeschichte gebaut, im Bildungsbereich zeichnen sich durch das Engagement von muslimischen Akteuren enorme Veränderungen ab, an vielen Orten wird islamisches Leben selbstverständlich.
Wie die Diskussionen über die Integration von Aspekten der Scharia in europäischen Rechtsordnungen, über die "Wertebasis" unserer Gesellschaft oder über das Verständnis von Integration zeigen, bestehen jedoch nach wie vor sehr unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie der gemeinsame – und beide Seiten betreffende – gesellschaftliche Prozess für Veränderungen öffnetund öffnen soll, und welche Rolle dabei die eigene Identität spielt.
Im Spannungsverhältnis von Identitätswahrung und Offenheit für Transformation hat die Religion zentrale Bedeutung.
Die Tagung fragt daher nach aktuellen religiösen Begründungen des Dialogs und ihren jeweiligen Konsequenzen für die Praxis. Auf welcher Basis, welchen Vorstellungen vom Anderen ist das gesellschaftliche Miteinander gegründet? Wie konzipieren Christen und Muslime den Dialog aus ihrer eigenen theologischen Tradition heraus, und wie setzen sie dies um?
Immer wieder wird auch aus heutiger Perspektive Abraham als Vater des Glaubens in Anspruch genommen, um eine gemeinsame religiöse Grundlage zu markieren. Dies soll als Ausgangspunkt dienen. Neben der Situation von Muslimen in Deutschland soll auch die Situation von Christen in einem überwiegend islamischen Land zur Sprache kommen.
Termin 20. Januar 2010 Ort Karl-Liebknecht-Str. 46, Leipzig Veranstalter eurient e. V.
Im Rahmen der Reihe MUSALSAL wird im Januar den Film Anfal 2.0 gezeigt. Zu der Vorführung wurde der Regisseur eingeladen.
Der Begriff Anfal steht für eine Reihe von Militäroffensiven, die das irakische Ba´th-Regime unter Saddam Hussein 1988 gegen die kurdische Bevölkerung im Nordirak durchführte. Die meiste Beachtung vor der Weltöffentlichkeit fand der Giftgasangriff auf die Stadt Halabja. Ebenso kam es zu Deportationen, ganze Dörfer wurden zerstört und zahlreiche Kurden flohen unter dem Druck in die Nachbarländer.
Genaue Zahlen der Toten sind bis heute nicht bekannt. Doch für die Überlebenden spielen die Erinnerungen an ihre Anfal-Erfahrungen bis heute eine sehr zentrale Rolle.
In Interviews gibt der Film einen sehr persönlichen Blick auf die Ereignisse. Die Betroffenen erzählen an Originalschauplätzen von einer nationalen und persönlichen Katastrophe. Das heutige Alltagsleben in Kurdistan wird dabei vor dem Hintergrund der Geschichte gezeigt.
Termin: 27. Januar 2010 Ort: Schumannstraße 8, Berlin Veranstalter: Heinrich-Böll-Stiftung
Ist Deutschland ein Einwanderungsland? Die Diskussion über diese Frage ist verhallt und hat den Blick frei gegeben auf die prekäre Lage, in der sich viele Migrantinnen und Migranten heute befinden. Obwohl häufig mit großem Aufstiegswillen nach Deutschland gekommen, sehen viele Einwanderer für sich und ihre Kinder kaum Möglichkeiten, durch eigene Anstrengungen den sozialen Aufstieg zu erreichen. Angesichts zahlreicher struktureller Aufstiegsbarrieren hat Cem Özdemir, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, von Deutschland als einer «blockierten Gesellschaft» gesprochen. Wenn also die Aufstiegschancen stark von der sozialen oder ethnischen Herkunft bestimmt werden, ist das nicht nur eine Ungerechtigkeit, die den Zusammenhalt der Gesellschaft gefährdet, sondern auch ein ökonomisches Problem.
Termin: 21. - 22. Januar 2010 Ort: Landesmuseum Natur und Kunst, Oldenburg Veranstalter: Landesmuseum Natur und Kunst
Mit einer einzigartigen Sonderausstellung leistet das Landesmuseum Natur und Mensch einen Beitrag zu diesem besonderen Jahr 2009: Die Geschichte der Naturwissenschaften beleuchtet die Meilensteine verschiedenster Disziplinen – von den frühesten Anfängen bis in die abenteuerliche Welt neuzeitlicher Salons.
Gegenwart und Zukunft unserer Gesellschaft sind wesentlich durch wissenschaftliche Erkenntnisse und technische Innovationen geprägt. Alles kein moderner Zeitgeist, sondern schon immer Themen, welche die Welt beweg(t)en!
In der großen Ausstellung beherrschen Astronomie, Medizin, Ingenieurskunst, Physik, Chemie, Pharmazie, Biologie und Mathematik das Weltgeschehen. Zentren großer Entdeckungen und die Wege von Austausch und Vernetzung sind die Schauplätze: Wissensgesellschaften im Alten Ägypten und Mesopotamien; die klassische Antike und ihr Rückgriff auf fundierte Erkenntnisse babylonischer Zeit; Byzanz und die arabische Welt als Bewahrer antiken Wissens und als Nährboden kreativer, eigenständiger Forschungen; oder nicht zuletzt der Aufbruch in eine neue Welt der Forschungen in Europa des 16. Jahrhunderts.
Termin: 28. Januar 2010 Ort: Mozart - Foyer im Opernhaus Leipzig Veranstalter eurient e. V.
Dr. Pierre Hecker referiert im Mozart – Foyer der Oper Leipzig über die Bilder, die sich die Deutschen über die Jahrhunderte von den Türken mach(t)en. Galten die vorrückenden Heere des Sultans zu Zeiten Luthers noch als Vorboten der Apokalypse, so wandelte sich die Türkenfurcht nach der Niederlage vor Wien (1683) rasch in eine Türkenbegeisterung, die ihren romantischen Ausdruck in der deutschen Musik, Malerei und Literatur fand.
Nach der deutsch-türkischen „Waffenbruderschaft“ im ersten Weltkrieg war es schließlich die Ankunft türkischer „Gastarbeiter“ und deren Verbleib in der neuen Heimat, die die Türkenbilder heute prägen.
Termin: 29. Januar 2010 Ort: Allerweltshaus Köln, Ehrenfeld Veranstalter: Erinnern und Handeln für die Menschenrechte
Der Vortragsabend soll die Geschichte und vor allem aktuelle Situation des Konfliktes zwischen Israel und Palästina darstellen. Perspektiven für eine friedliche Lösung des Konfliktes werden diskutiert.
Im folgendem soll der Frage nach dem Bild des Konfliktes nachgegangen werden: Wie wird über Bilder eine kollektive Wahrnehmung des Konfliktes fabriziert? Der israelischpalästinensische Konflikt ist sicher einer der meist gefilmtem Konflikte der Welt. Es werden immer dieselben Bilder produziert auch wenn sich die Realität vor Ort ständig wandelt.
Warum? Welche Bilder gibt es darüber hinaus und warum sind diese wenig in den Medien präsent?
Diese Fragen wollen wir mit den Referenten Khalil Toama und Irit Neidhardt diskut
Das Projekt „Vergleichende Studie zu Strategien der Pazifizierung religiöser Geltungsansprüche“ im Rahmen des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ greift die gegenwärtige Diskussion darüber auf, inwieweit religionsinterne Dispositionen für das Gewaltförmigwerden religiöser Traditionen verantwortlich sind. Wann bzw. inwiefern tendiert die religiöse Verunsicherungserfahrung infrage gestellter Gewissheit zur Gewaltförmigkeit?
Gegenstand der Untersuchung sind Mechanismen in Islam und Christentum, die aus religionsinternen Gründen eine gewaltlose Verarbeitung religiöser Gewissheitsdefizite ermöglichen. Der Themenbereich Eschatologie bietet sich exemplarisch für eine komparative Analyse interner Gewaltund Pazifizierungspotentiale der beiden Religionen an, da eschatologische Vorstellungen nicht selten als Legitimationsquelle für Gewalt fungieren.
Als Redner treten auf:
Prof. Dr. Thomas Schärtel (Universität Augsburg), Prof. Dr Jürgen Werbick (WWU), Prof. Dr.em. Mohammed Arkoun (Sorbonne, Paris), Ayatollah S.A. Ghaemmaghami (Hamburg), Prof. Dr. Martin Ebner (WWU) sowie Prof. Dr. Muhammad Sven Kalisch (WWU)
Termin: Noch bis zum 03. Februar 2010 Ort: Universität Hamburg, Edmund-Siemers-Allee 1, Hörsaal M, Hauptgebäude Veranstalter: Universität Hamburg
Die Ringvorlesung setzt sich sowohl mit dem Transformationsprozess der Türkei und seinen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Folgen auseinander als auch mit den neueren Entwicklungen des deutsch- bzw. europäisch-türkischen Verhältnisses.
18.11.2009
Die Rolle des Westens in türkischen Verschwörungstheorien
Prof. Dr. Christoph Herzog, Turkologie, Universität Bamberg
02.12.2009
Bildung und sozialer Wandel in der Türkei
Prof. Dr. Arnd-Michael Nohl, Erziehungswissenschaft, Helmut-Schmidt-Universität Hamburg
16.12.2009
Istanbul als ‚europäische Brückenstadt’ in den Filmen Fatih Akins
Prof. Dr. Ortrud Gutjahr, Germanistik, Universität Hamburg
13.01.2010
Der türkische Beitrittsprozess zur EU – aktueller Stand und Perspektiven
Dr. Heinz Kramer, Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), Berlin
27.01.2010
Im Konflikt gefangen, der Vergangenheit verhaftet – Verhindert Zypern den EU-Beitritt der Türkei?
Dr. des. Christoph Ramm, Geschichtswissenschaft, Ruhr-Universität Bochum
28.10.2009
Collective Mourning of World War I in Turkish Literature (in English)
Prof. Dr. Hülya Adak, Arts and Social Sciences, Sabancı University, Istanbul, Türkei
11.11.2009
Die türkische Religionspolitik vor dem Hintergrund des EU-Beitrittsprozesses
Prof. Dr. Raoul Motika, Turkologie, Universität Hamburg
25.11.2009
Türkisch-deutsche bilinguale Erziehung in Hamburg
Prof. Dr. Inci Dirim/Prof. Dr. Ursula Neumann, Erziehungswissenschaft, Universität Hamburg
09.12.2009
Sprache(n) und ihre Ideologie in der Türkei
Prof. Dr. Christoph Schroeder, Germanistik, Universität Potsdam
06.01.2010
Visazwang für Türken und Rechtssicherheit in Europa
Prof. Dr. Harun Gümrükçü, International European Studies Joint Master's Programme, Akdeniz Universität, Antalya, Türkei
20.01.2010
"Neo-Osmanen" in Ankara – wendet die Türkei Europa den Rücken zu?
Prof. Dr. Udo Steinbach, Centrum für Nah- und Mitteloststudien (CNMS), Philipps-Universität Marburg
03.02.2010
Die Wirtschaft in der Türkei. Potentiale, Strukturen und Entwicklungen im Spannungsfeld zwischen Europäischer Union und türkischer Regionalentwicklung
Prof. Dr. Ernst Struck, Anthropogeografie, Universität Passau
Termin: 12. Juni 2010 Ort: Allerweltshaus Köln, Ehrenfeld Veranstalter: Erinnern und Handeln für die Menschenrechte
Vortrag und Diskussion mit Monireh Baradaran
Am 12. Juni fanden im Iran die Präsidentschaftswahlen statt. Dabei konnte sich der bisherige Amtsinhaber Mahmoud Ahmadinejad laut Wahlkommission klar durchsetzen. Infolge des Verdachts auf Wahlbetrug gingen zahlreiche Menschen in vielen iranischen Städten auf die Straße, um gegen die Unterdrückung und für die Demokratie zu demonstrieren. Während die Demonstranten friedlich und gewaltlos waren, versuchten die Sicherheitskräfte die Proteste mit großer Gewalt im Keim zu ersticken. Demonstranten wurden von der Polizei erschossen und mehrere Hundert festgenommen. Auch ausländische Journalisten wurden zeitweise festgehalten. Die Proteste gingen jedoch in verschiedenen Formen weiter.
Monireh Baradaran möchte zunächst auf die Bedeutung des Begriffs „Wahl“ in der Islamischen Republik Iran eingehen. Welche Beschränkungen und welche Möglichkeiten ergeben sich hieraus für die Bevölkerung? Im Anschluss wird die Referentin unterschiedliche Aspekte der Protestbewegung näher beleuchten. Die Entwicklung der Bewegung von den anfänglichen Parolen wie „Wo ist meine Stimme?“ bis hin zu der Forderung einer demokratischen „Iranischen Republik“ an Stelle einer Islamischen Republik soll skizziert werden. Außerdem wird sie auf die Rolle der Frauen innerhalb der Bewegung näher eingehen. Welche Gemeinsamkeiten und welche Unterschiede gibt es mit der Revolution
von 1979? Darüber hinaus wird die iranische Thematik in einem weiteren Punkt in der Weltöffentlichkeit diskutiert. Der internationale Konflikt bezüglich
„Nuklearenergie/Nuklearwaffen“ spitzt sich zu. Die Besorgnis besteht aufgrund der Erfahrung mit dem Irak: Wird dieser Konflikt zu einem Krieg mit dem Iran führen?
Termin: 5. März. 2010 Ort: Allerweltshaus Köln, Ehrenfeld Veranstalter: Erinnern und Handeln für die Menschenrechte
Vortrag und Diskussion mit Loay Mudhoon
Bekanntlich stand der Irak-Krieg im Jahre 2003 ganz im Zeichen neokonservativer Pläne zur "revolutionären Demokratisierung" des Nahen Ostens. Diese sahen eine Art "Dominoeffekt der Demokratisierung" im Nahen und Mittleren Osten vor: Vom Irak aus sollte die Demokratie die anderen despotisch oder autoritär regierten arabischen Staaten und den Iran erfassen - und dauerhaft für politische Stabilität in dieser Krisenregion sorgen.
Doch der Irak, jenes künstliche Gebilde ohne nationale Bindung und innere Homogenität, gleichwohl mit hochgradigen, religiös-kulturellen und ethnischen Spaltungen, erwies sich schnell als ein denkbar schlechtes Terrain für dieses westliche Demokratieexperiment. Sieben Jahre nach dem offiziellen Kriegsende ist die Etablierung einer stabilen, demokratischen Nachkriegsordnung im Land immer noch nicht abgeschlossen. Auch in den meisten Ländern der Region um den Irak haben sich die demokratischen Strukturen nicht durchgesetzt. Auf der anderen Seite hat sich inzwischen ein neues parlamentarisches Staatswesen im neuen Irak etablieren können; das irakische Parlament wandelt sich vom chaotischen, konfessionell geprägten Debattierclub zur ernst zu nehmenden Volksvertretung - ein Novum in der arabischen Welt. Und viele irakische Parteien wenden sich vom separatistischen Konfessionalismus der Nachkriegsära ab und versuchen nun redlich, die nationale Einheit durch eine ethnisch- und konfessionsübergreifende Mehrparteienkoalition zu stärken.
Beim Vortragsabend wird die aktuelle Lage im Irak und in den Nachbarländern und die zukünftige Perspektive im Hinblick auf Frieden, die Zukunft der Demokratie sowie Menschenrechte diskutiert.
Termin: 9. März 2010 Ort: Schumannstr. 8, Berlin Veranstalter: Heinrich-Böll-Stiftung
Internationale Konferenz mit Experten und Akteuren, die die soziale, gesellschaftliche, kulturelle und politische Entwicklung während der letzten 60 Jahre der palästinensischen Geschichte nachzeichnen.
Termin: 02. Dezember bis 30. Dezember 2009 Ort: Mauerstraße 6, Berlin Veranstalter: Galerie Kulturhaus Spandau
Bei dem Programm "Mit den Augen des Anderen", nahmen jüdische und arabische Jugendliche an einem mehrwöchigen Fotokurs teil. Unter professioneller Anleitung wurden gemeinsame Konzepte entwickelt. Abschlussarbeit und Höhepunkt war dabei der gegenseitige Besuch, bei dem die Häuser der Familien als Kulisse dienten. Das Fotoprojekt öffnete nicht nur ein Tor zur Verständigung zwischen den Jugendlichen: Auch Eltern der Teilnehmenden wurden mit eingebunden und lernten dabei sehr anschaulich, dass familiäre Herausforderungen und Lösungsansätze auf beiden Seiten die gleichen sind.
Die entstandenen Arbeiten sind im Dezember in der Galerie des Kulturhauses Spandau zu sehen.
Termin: Montag, 07. Dezember bis Freitag, 11. Dezember 2009 Ort: Kurt-Schumacher-Akademie, Willy-Brandt-Straße 19, 53902 Bad Münstereifel Veranstalter: Friedrich Ebert Stiftung
Nach einer Einführung in die "Weltreligion" Islam werden die geschichtlichen und gegenwärtigen Ursachen der Probleme in den vier Krisenregionen analysiert: Geht es um religiöse Konflikte, innerislamische Machtkämpfe oder um geostrategische und ökonomische
Interessen der USA, Chinas, Russlands und der Europäischen Union? Welche Akteure vor Ort und in der internationalen Staatengemeinschaft sind an einer friedlichen Konfliktlösung interessiert - und welche Interessengruppen blockieren eine konstruktive Perspektive für die Region? Welche Rolle spielen Deutschland und die Bundeswehr in den Krisengebieten - und wie hat sich die Politik der USA (u.a. in der Irakfrage) ein Jahr nach den Präsidentschaftswahlen geändert?
Termin: Montag, 07. Dezember bis Freitag, 11. Dezember 2009 Ort: Georg-von-Vollmar-Akademie, Schloß Aspenstein, 82431 Kochel am See Veranstalter: Friedrich Ebert Stiftung
Eine Woge nationalistischen und religiösen Fanatismus hat die arabisch-islamische Welt erfasst. Das Denken der „Islamisten“ und das diffuse Bild, welches über „den Islam“ häufig in der Öffentlichkeit anzutreffen ist, gilt es zu durchleuchten. Das Seminar versucht Antworten zu geben auf die Religion des Islam, sein Menschenbild, aber auch über die Verbindungen zum internationalen Terrorismus und den daraus resultierenden Bedrohungen von Sicherheit und Stabilität für Europa und die Welt.
Themen:
Die Entwicklungsgeschichte des Islam – Die Grundlagen der Religion – Menschenrechte im Islam – Der „Dschihad“, Begriff und Bedeutung – Ursachen und Entstehung des Islamismus – Bedrohungspotenzial „Islamische Welt“? – Besuch der Moschee in Penzberg.
Termin: 11. Dezember Ort: Gremiensaal der Deutsche Welle, Bonn Veranstalter: Evangelisches. Forum Bonn, Katholisches Bildungswerk Bonn, Kulturamt der Stadt Bonn, Rat der Muslime in Bonn
Das abschließende Symposium des Projektes „Islam und Christentum in Dialog und Konflikt. Kairo und Beirut als religiöse Zentren“ fragt danach, welcher Ertrag sich aus dem Blick in die Geschichte und Gegenwart der nahöstlichen Metropolen Kairo und Beirut für die interreligiösen Beziehungen von Christen und Muslimen in Deutschland ergibt. Nach einer einleitenden Zusammenfassung der Ergebnisse der Vortagsreihe und der sich daraus ergebenden Fragen sind drei Gesprächsrunden vorgesehen:
I. Das Miteinander der Religionen und Konfessionen: Aktuelle Perspektiven aus Beirut
II. Aktuelle Perspektiven aus Kairo für das Miteinander der Religionen und Konfessionen
III. Ausblick: Wie ist eine friedliche und gemeinsame Zukunft der Christen und Muslime in Deutschland zu denken?
Termin: 12. Dezember Ort: Naunynstraße 27, Berlin Veranstalter: Ballhaus Naunynstraße
Im Rahmen des Festivals Happy Revolution. views on iran. 30 years later. liest Jasmin Tabatabai aus OPIUM - dem neuesten Roman der iranischen Autorin Shiva Arastuie. Shiva Arastuie reist exklusiv für das Festival aus Teheran an, um ihren Roman vorzustellen.
Die Schriftstellerin entwirft in OPIUM das mehrdimensionale Bild einer Gesellschaft, deren Bürger sich angesichts der bedrückenden Realität ins Vergessen oder in den Wahnsinn flüchten. Der Roman zeichnet sich besonders durch die knappe, klare Sprache und die unverblümte Schilderung der iranischen Verhältnisse aus, die Arastuies preisgekrönte Prosa unter anderen zeitgenössischen iranischen Autorinnen hervorhebt.
Der Roman, der von Susanne Baghestani eigens für diese Lesung in Teilen übersetzt wurde, ist bisher noch nicht auf deutsch erschienen und steht im Iran unter Zensur.
Termin: 18. Dezember 2009 Ort: Asien-Afrika-Institut, Universität Hamburg Veranstalter: Universität Hamburg
Ein großer Teil der Zuwanderer aus der Türkei und ihrer Nachkommen gehören dem Alevitentum an, das sich vor nunmehr ca. zwanzig Jahren in Deutschland auch als Gemeinschaft zu organisieren begonnen hat. Die institutionelle Integration der alevitischen Gemeinde steht allerdings erst am Anfang. In diesem Kontext finden derzeit jedoch in Hamburg intensive Gespräche zwischen dem Senat und der Alevitischen Gemeinde zur Vorbereitung eines Staatsvertrags statt. Eine wichtige Rolle nimmt dabei auch die gleichberechtigte Teilhabe im Bildungssystem ein, wobei es in erster Linie um die schulische Vermittlung des alevitischen Glaubens und der alevitischen Kultur geht.
Nach einer Darstellung der Entwicklung des Alevitentums in Deutschland und seiner religiösen Praxis steht während unserer Tagung die Frage der Vermittlung des Alevitentums in der Schule im Mittelpunkt. Besonders eingegangen wird dabei auf bisherige Erfahrungen in Nordrhein-Westfalen und die Möglichkeiten, die der Hamburger „Religionsunterricht für Al-le“ für die Aufnahme alevitischer Lehrinhalte in den Unterricht bietet.
Nach dem Ende der Tagung lädt die Alevitische Gemeinde ab ca. 17 Uhr zum gemeinsamen Muharrem-Fastenbrechen sehr herzlich ein.
Termin: Noch bis zum 31. Dezember Ort: Museum für Völkerkunde, Hamburg Veranstalter: Museum für Völkerkunde
Mit europäischem Blick auf das Fremde: Die Ausstellung "Mit Kamel und Kamera" zeigt eine Essenz der Museumssammlung von 18 000 zwischen 1864 und 1970 entstandenen Fotografien aus dem Vorderen und Mittleren Orient sowie Nordafrika. Die ausgestellten Fotografien zeigen Motive mit hohem ästhetischem Anspruch professioneller Studios aus Nordafrika, Ägypten und dem "Heiligen Land" aus dem 19. und 20. Jahrhundert, in denen sich auch gängige Orientstereotype widerspiegeln. Von besonderer Bedeutung sind die Fotografien wissenschaftlicher Expeditionen, die zum Teil in für Europäer bis dahin kaum oder gar nicht erschlossene Gebiete führten. Diese fotografischen Bestände des Museums konnten dank der intensiven Förderung durch die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius digital gesichert, aufgearbeitet und wissenschaftlich erschlossen werden.
Termin: 17. 12. 2009 Ort: Martin-Gropius-Bau, Berlin Veranstalter: Berliner Festspiele
Der Kölner Schriftsteller und Orientalist Navid Kermani hat sich in seiner literarischen und wissenschaftlichen Arbeit immer wieder mit dem Verhältnis von Kunst und Religion beschäftigt. Zuletzt erregte er Aufsehen mit einer Serie von Meditationen über Werke der christlichen Kunst, die in der Neuen Züricher Zeitung erschien. In dieser Werkstattreihe stellt er Auszüge aus seinem neuen Buch vor und spricht mit A.S. Bruckstein Çoruh über die Bedeutung von Poesie und Mystik für ein Lesen islamischer Texte gegen den Strom politischer Gewalt.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung „Taswir – Islamische Bildwelten und Moderne“ statt.
Am 14. Juni 2010 wird das Deutsche Orient-Institut (DOI) 50 Jahre alt. Anlässlich unseres Jubiläums schreiben wir einen Autorenwettbewerb für NachwuchswissenschaftlerInnen aus:
"Herausforderungen der deutschen Orientforschung im 21. Jahrhundert" Studierende des Hauptstudiums/ Masterstudiums der Orientalistik, Arabistik, Iranistik, Politikwissenschaft, Soziologie, Ethnologie sowie Neuere und Neueste Geschichte sollen durch das Deutsche Orient-Institut die Gelegenheit erhalten, die wissenschaftliche Debatte mit neuen Ideen zu bereichern.