Hinzu kommt der Aspekt, dass auch in unserer Branche der Markt den Marktwert bestimmt. Die gezahlten Gehälter entspringen schließlich keinen Träumereien während einer Vorstandssitzung, sondern haben sich auf der Basis langjähriger Erfahrungswerte in einem aktiven Markt gebildet. Keine Frage: Missstände und unseriöse Auswüchse gehören verhindert und aufgedeckt. Eine prophylaktische Offenlegung aller "Managergehälter" ist aber sicher kein geeignetes Mittel der Risikovermeidung. Sie passt den Regulatoren aber gut, weil es den Zeitgeist trifft: Alle Manager sind raffgierig und verdienen per se zu viel. Eine solche Neiddebatte hilft niemandem. Wir sollten uns gut überlegen, ob eine öffentliche Diskussion von 80 Millionen "Vergütungsexperten" tatsächlich zu einer Verbesserung der Situation führt.
Darüber hinaus stellt sich noch die Frage: Machen Menschen, deren Gehalt zur Diskussion freigegeben wird, weniger Fehler? Natürlich nicht.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen weniger Aufgeregtheit, mehr Vertrauen sowie ruhige und erholsame Nächte.