Kanzlerin in Euro-Krise:Schluss mit dem Zaudern, Frau Merkel!
Leitartikel
Wenn Macht sich in Führungsstärke und entschlossenem Handeln ausdrückt, fragt man sich, wie die Magazinmacher von "Forbes" Angela Merkel gerade zur mächtigsten Frau der Welt küren konnten.
Die Macht der Kanzlerin hat sich in der Euro-Krise bisher darin erschöpft, abzuwarten und zu beobachten, sich von der Märkten treiben zu lassen, mit der eigenen Partei und dem Parlament zu finassieren und Außenpolitik unter die Prämissen der Innenpolitik zu stellen.
"Forbes"-Ranking
Die mächtigsten Frauen der Welt
Dafür hat Merkel nun von hoher Warte geballte Schelte bezogen: vom Bundespräsidenten, der ihren Umgang mit der Euro-Krise rügte; und vom Altkanzler, der zürnte, Deutschland sei keine berechenbare politische Größe mehr, und der Bundesregierung fehle der politische Kompass. Für gewöhnlich kommentiert Merkel Äußerungen des Präsidenten nicht und negiert Attacken einfach. Dass sie sich diesmal wehrt und gegen solche Kritik verwahrt, zeigt die inzwischen heikle Lage der Kanzlerin und CDU-Vorsitzenden. Es geht in den nächsten Wochen und Monaten um nicht weniger als die Rettung der gemeinsamen Währung und die Zukunft Europas. Und es geht um nicht weniger als um die Kanzlermehrheit, die sie benötigt, um Europa zu gestalten.
Merkel weiß um die hochexplosive Stimmung in der eigenen Partei und in der Koalition. Die Zweifler an einem Europa um jeden Preis, unter hohen finanziellen Lasten Deutschlands mehren sich. Und Wulffs Einmischung und Kohls Beitrag empfinden sie als Schützenhilfe, auch wenn der Altkanzler sicherlich keinen Bruch der Währungsunion will, die er selbst mit geschaffen hat.
Der Fahrplan für die nächste Etappe der Euro-Rettung steht. Jetzt muss die Kanzlerin alles diesem einen Ziel unterordnen, Führung und Präsenz zeigen. Deshalb war es gut, den Russland-Besuch im September abzusagen. Wenn das Bundesverfassungsgericht über die Euro-Rettung entscheidet und tags darauf das Parlament, gehört die Kanzlerin auf die Kommandobrücke.
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