Entstehung des Kirchenstaates

Konstantinische Schenkung

Früh als Fälschung erkannt, dennoch hochwirksam für die päpstliche und kaiserliche Herrschaftstheorie. 1440 als Fälschung nachgewiesen (durch Lorenzo Valla). Unwahrscheinlich ist, daß sie bereits bei der sogenannten 'Pippinschen Schenkung' vorlag.

Inhalt: Konstantin d. Gr. überträgt dem Papst das kaiserliche Palatium, die kaiserlichen Hoheitszeichen sowie'Provinzen, Orte und Städte der Stadt Rom, und aller italischen bzw. westlichen Regionen'. Der römische Klerus erhält Würde und Vorrechte des Senats, der Kaiser verläßt Rom.

Pippinsche Schenkung

(besser: promissio pippini - Versprechen Pippins)

Bekanntgeworden ist der Name Pippins III. vor allem durch die sogenannte Pippinsche Schenkung - ein Versprechen (kein Geschenk ! ), das er 756 dem Papst gab und diesem versprach, die eroberten und noch zu erobernden byzantinischen Gebiete (Exarchat von Ravenna, Pentapolis) und den Dukat von Rom dem Papst zu übertragen.
In der zweiten Hälfte des 8. Jh. entstand auch die sogenannte Konstantinische Schenkung, die dem Papsttum die 'imperialis potestas' über den Westen sichern sollte.

751 wird das römisch-byzantinische Ravenna von den Langobarden erobert; seit 754 beansprucht der Papst die Gebiete und erhält sie 756 von Pippin III. Zuvor hatte Pippin 754 dem Papst, nachdem dieser hilfesuchend bei den Franken erschienen war, die Restitution der früheren byzant. Gebiete in langobardischer Hand an die Römer versprochen.

756 muß der Langobardenkönig Aistulf seine Eroberungen dem Papst überschreiben. Eine päpstliche Quelle berichtet eine Bestätigung des Schenkungsversprechens durch Karl d. Gr. 774.

Ludwig der Fromme bestätigte 817 dem Papst im wesentlichen den Exarchat, die Pentapolis (5 Städte: Rimini, Pesaro, Fano, Senigallia, Ancona) und den Dukat von Rom.

Pactum Ottonianum

Bald nach der Kaiserkrönung Ottos d. Gr. aufgrund älterer Vorbilder ausgestellt. Bestätigung der von Pippin übergebenen Gebiete, eigentlich eher (nur) ein Unterstützungsversprechen.




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Diese Seite wurde am Montag, 17.Januar 2000 ergänzt