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Nadel, grün

"Wehrmacht war keine Verbrecherorganisation"

Alfred Dreggers Stellungnahme zur Ausstellung von Reemstma & Co.

"Die Ausstellung bringt inhaltlich nichts Neues; sie leistet nicht einmal bei der kleinen Minderheit der absolut Uneinsichtigen einen aufklärerischen Beitrag." So Friedrich Karl Fromme in der FAZ vom 27. Februar 1997.

Von daher ergibt sich die Frage, was diese Ausstellung soll und was sie leistet bzw. nicht leistet. Dazu gehört auch die Frage, ob die Aussteller Heer und Reemstma wissenschaftlich und moralisch legitimiert sind, Millionen von Menschen, die sie nicht kennen, ihrem Urteil zu unterwerfen und sie in dieser Weise zu verletzen, ohne einen auf die Person bezogenen Wahrheitsbeweis führen zu können.

Diese Ausstellung schockiert und verwirrt, sie schmäht und verletzt, und das ist auch wohl ihre Absicht. Sie "verurteilt" sogar jene sechs Millionen jungen Deutschen, die für ihr Vaterland gefallen sind und sich dagegen nicht mehr wehren können.

Auf den Beginn des Krieges und die Art der Kriegsführung hatten die über 18 Millionen Soldaten der Wehrmacht nicht den geringsten Einfluß, was übrigens in gleicher Weise für die Soldaten der ehemaligen Kriegsgegner gilt. Soldaten waren immer die Opfer des Krieges. Aber die meisten dieser Soldaten, die Leib und Leben für ihr Land riskierten und unendlich viel Leid ertragen mußten, können zu Recht bestreiten, daß sie sich an Hitlers Verbrechen beteiligt oder sonstwie Kriegsverbrechen begangen hätten.

Es ist interessant, daß der Generalstaatsanwalt Rußlands zur Zeit Zehntausende von deutschen Kriegsgefangenen, die damals von sowjetischen Kriegstribunalen - zu Unrecht - verurteilt worden waren, rehabilitieren läßt. Der Generalstaatsanwalt hat auch dem Leiter dieser Ausstellung die Kopie eines Rehabilitationsbescheides für General von Seydlitz übersandt. Es ist bezeichnend, daß dieser darauf nicht reagiert und diesen Bescheid - wie andere Zeugnisse dieser Art - nicht in seine Ausstellung aufgenommen hat.

Wie ein Volk nach einem verlorenen Krieg mit seinen Soldaten umgeht, das sagt viel aus über seine moralische Substanz, über seine Würde und seine innere Stärke oder Schwäche.

In der stupiden "Vergangenheitsbewältigung" gibt es selten einen Beitrag, der sich wirklich um Verständnis bemüht und dadurch zu einer ganz tiefgehenden Aussöhnung im Innern unseres Landes und zwischen den ehemaligen Kriegsgegnern beitragen kann.

Wie man durch das Ringen um wirkliches Verstehen verschiedener Positionen einen und versöhnen kann, hat uns der verstorbene französische Präsident Mitterrand am 08. Mai 1995 in Berlin in beeindruckender Weise gezeigt. Er hat damals aus Anlaß des 50jährigen Endes des Zweiten Weltkriegs gesagt - ich zitiere:

"Ich bin nicht gekommen, um den Sieg zu feiern, über den ich mich 1945 für mein Land gefreut habe. Ich bin nicht gekommen, um die Niederlage der Deutschen zu unterstreichen, weil ich die Kraft, die im deutschen Volk ruht, kenne, seine Tugenden, seinen Mut - und wenig bedeuten mir in diesem Zusammenhang die Uniformen und selbst die Ideen, die in den Köpfen der Soldaten damals gewohnt haben, die in so großer Zahl gestorben sind.

Sie waren mutig, sie nahmen den Verlust ihres Lebens hin, für eine schlechte Sache, aber ihre Haltung hatte damit nichts zu tun. Sie liebten ihr Vaterland. Es ist notwendig, daß uns das klar wird. Europa, das bauen wir, aber unsere Vaterländer, die lieben wir. Bleiben wir uns selbst treu. Verbinden wir die Vergangenheit mit der Zukunft, und wir werden in Frieden den Geist dieses Zeugnisses an jene weitergeben können, die uns nachfolgen."

Mitterrand war ein französischer Patriot, Gott sei Dank. Aber er hat mehr Einfühlungsvermögen, mehr Bereitschaft, sich in die Lage des deutschen Soldaten im Zweiten Weltkrieg zu versetzen, bewiesen, als es in Deutschland die große Mehrheit der sogenannten politischen Klasse zu tun bereit ist.

(Quelle: Das Ostpreußenblatt, Jahrgang 48 - Folge 10 vom 08. März 1997, S. 1)


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