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blank Kneipe & Co.
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"En d'r Weetschaff op d'r Eck..."

"…ston die Männer an d'r Thek', die Fraulückcher setze beim Schwätzje zosamme, es dat vorbei? (Bläck Fööss)" – Anscheinend ist es noch nicht vorbei. Die Theke der Severinsklause ist am Freitagmittag voll besetzt, alle trinken Kölsch. Wirt Hans Wellesen lässt Schlager laufen.

Helga und Hans Wellesen,
Angestellte Alex Meyering (v.l.n.r.)

"Um Gottes Willen, was hast du denn da drauf?", würden die Gäste sagen, wenn er mal die Musikrichtung ändern würde. Seit 34 Jahren betreibt er mit seiner Frau Helga die gutbürgerliche Gaststätte Severinsklause, die er als "Alt-urige Kölschkneipe" bezeichnet. Nachdem seine Frau ihn überredet hatte, wollte er das eigentlich nur für fünf Jahre machen.

Die ersten Gäste kommen morgens um halb elf, bleiben dann aber meistens nicht bis abends. "Es ist selten, dass mal einer durchrutscht", sagt Hans Wellesen, dem man die Freude an der Arbeit ansieht. "Man macht das gerne. Ich lache viel, hier wird viel geflachst", sagt er über seine tägliche Motivation. Er meint, dass es nicht klappen würde, wenn er die Gaststätte nur wegen des Geldes betreiben würde. Langjährige Gäste dürfen bei ihm einen Deckel machen, Obergrenze sind für ihn 50 Euro. Ungefähr 15 Leute machen regelmäßig in der Severinsklause einen Deckel, insgesamt hat Hans Wellesen schon über 750 Euro verliehen und nicht zurückbekommen. "Eigentlich rechnet man nicht mehr mit dem Geld", sagt er.

Zusammenhalt im Veedel

Die Severinsklause
in der Severinstr. 107

Vor dem Euro kostete ein Kölsch 2,10 DM, jetzt 1,10 Euro. "Bis jetzt habe ich nicht gemerkt, dass die Leute weniger trinken. Ich habe aber die Befürchtung, dass es bei der nächsten Erhöhung so kommt", sagt Hans Wellesen. Wie viele Liter täglich getrunken werden, will er nicht verraten, doch "der Laden läuft noch" nach seiner Auskunft.

Viele Freundschaften haben sich in den 34 Jahren entwickelt. Hans Wellesen hat ein offenes Ohr für seine Gäste, die oft mit Problemen zu ihm kommen. "Man muss neutral sein, gibt auch Ratschläge, wenn einer arm dran ist". Den Zusammenhalt im Veedel gibt es seiner Meinung nach noch immer. "Das Besondere an der Südstadt ist, dass es immer noch so ein bisschen stimmt. Die, die von außerhalb kommen, sagen, dass man in der Südstadt immer noch am besten feiern kann", sagt Hans Wellesen. Die Severinsklause ist die typische kölsche Eckkneipe, die Weetschaff op d´r Eck, wo sich das Veedel trifft. Schon Mitte der 70er fragten die Bläck Fööss in ihrem Lied "En unserem Veedel", ob es damit vorbei sei. In der Severinsklause ist es noch nicht vorbei. "Ich bin stolz darauf, dass viele Leute jahrelang hierhin kommen", sagt Hans Weller. In anderthalb Jahren soll für Hans und Helga Wellesen dann aber Schluss sein. Eine typische Weetschaff op d'r Eck wird dem Veedel verloren gehen.

 

Dennis Hölzenbein

Severinsklause
Inh. Hans und Helga Wellesen
Severinstraße 107
50678 Köln
Tel.: 0221-318939

Öffnungszeiten
Di-So ab 10.30 Uhr
Mo Ruhetag

 

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