Totgesagte leben länger

04.04.2008 16:55:05

ebertus: Nicht nur auf Billigrechnern...

"die Vorherrschaft von Linux auf Billigrechnern verhindern" mag ein Argument aus Sicht der Heimanwender sein. Konzerne, gar multinational operierend haben zwei andere, wesentlich kostenträchtigere Gründe, bei XP zu bleiben - und üben entsprechenden Druck auf Microsoft aus...

1. Die Hardware-Anforderungen von Vista werden bei einer großen Installationsbasis u.U. über viele Standorte verteilt, nur über den Generationenwechsel (z.B. Abschreibungsfristen) zu realisieren sein. Nachrüstung bestehender Systeme ist nicht nur teuer (falls zumindest technisch halbwegs sinnvoll möglich) sondern auch aufwendig.

2. Die Infrastruktur an Server- und Verteilungssoftware und mehr noch bei Anwendungssoftware beinhaltet normalerweise eine Vielfalt von Schnittstellen und anderen Abhängigkeiten, die anders als beim Heimanwender, eine sehr aufwendige Umstiegsplanung incl. vorheriger, ausführlicher Testphasen erfordern.

Dies Alles für ein BS, welches wohl ähnlich dem Windows Millenium eher eine Fußnote der Microsoft-Geschichte bleiben wird? Auch aus dieser Perspektive wäre also Linux eine Alternative - und eine Drohung, versteht sich.

04.04.2008 15:44:52

-SuDe-: Microsoft am Scheideweg! - Wann kommt Free-XP-Pro?

Microsoft wird da noch viel viel weiter gehen müssen - im Grund genommen ist diese Meldung schon längst überholt. That's reality.

LINUX ist heute schon so gut - und dabei weit vielfältiger nutzbar, als es Windows jemals war.

Erst mit einem kostengünstigen oder freien Windows XP Professional könnte Microsoft ernsthaft dominant bleiben - aber da verhält sich Microsoft ähnlich zögerlich und damit selbstschädigend, wie seinerzeit die arrogante IBM, die OS/2 lieber an die Wand fuhren, als es freizugeben. Dabei hatte OS/2 seinerzeit das Zeug Windows abzulösen.

Es ist wie bei den Bankern - wenn die erstmal die Blutspur aufgenommen haben, können die sich nicht mehr vorstellen nochmal über Ihre Strategie, alles allein aufzuschlappern, nachzudenken. Auf einmal macht es FLOP und alle landen im Abgrund. Manchmal geht ein Hohenflug ziemlich schnell die Bach runter : so auch früher mal bei Novell u. a. Beispielen.

Novell war in den 70er/80er Jahren ganz groß ... trotzdem ließen die sich von Microsoft in den 90er Jahren im Netzwerkbereich die Butter vom Brot nehmen.

Auch schon mit DRDOS hatte Novell ähnlich wie IBM den letzten konsequenten Schritt gescheut. Ideologisch hatten die eben Scheuklappen ... konnten sich nicht vorstellen mit kostenloser Software Geld verdienen zu können, bzw sich dadurch den Client-Markt zu sichern.

Wenn Microsoft zu lange unflexibel am Markt reagiert, kann es schnell dazu kommen, daß Novell und IBM Gesellschaft bekommen.

Nicht daß Microsoft dann ganz verschwände, aber doch zumindest verlören die die Deutungshohheit beim Betriebsystem und damit die Marktdominanz über die Prozessoren-Aufsätze. Linux könnte dann die Rolle des innovativen Kreativen zukommen, dessen Produkte die Client-Welt der PC beherrschen und sich nach und nach dann auch die Hohheit bei den Servern weiter ausbaut.

Microsoft kann sich ja beim ehemaligen Champion Novell anschauen, wohin man mit solch falschen Entscheidungen kommt. Für jede Entscheidung gibt es immer ein dazu passendes Zeitfenster : Microsoft muß sich jetzt in 2008 bis 2009 entscheiden. Danach hat die Entscheidung von Microsoft keinen Einfluß mehr auf die OS-Entwicklung, weil Linux dann übermächtig ist, und allein die Vorgaben macht, denen Microsoft dann hinterherhinken muß.