Pressemitteilung / 15.04.2004 (hier als PDF herunterladen)
In Tempelhof Gewinne machen, um BBI zu finanzieren: Der City-Airport enthält Einnahmenpotenziale von 30 - 40 Mio. € - und das jährlich!
Die gegenwärtige politische Absicht, den Flughafen Tempelhof vorzeitig zum 30.10.2004 zu schliessen, birgt unabsehbare finanzielle Risiken für die Berliner Flughafen-Gesellschaft und den Senat von Berlin.
- die von der BFG deklarierten "Verluste" in THF schwächen die Kapital- und somit die Finanzierungsbasis für den aus staatlichen Mitteln zu bauenden BBI - Airport;
- die ordnungsgemäße Rückgabe der Gebäudeanlage und der im Bundeseigentum befindlichen Flächen wird zur Zeit noch nicht absehbare erhebliche Kosten verursachen, die dann vom Steuerzahler zu tragen wären.
- die für die Übergangszeit notwendige und einen Ausbau Schönefelds rechtfertigende Kapazität wird in erheblichem Maße eingeschränkt und lässt die Frage nach der Notwendigkeit und Rechtfertigung der Investitionen für den Ausbau von BBI unvermeidlich aufkommen.
Dagegen kann eine stabile Finanzierungsbasis der Flughafengesellschaft erreicht werden, wenn
- unter Beteiligung aller Fluggesellschaften- und nicht gegen diese! - eine konsensfähige Verkehrslastenverteilung im bestehenden Flughafensystem erarbeitet wird;
- danach Linienflüge mit Flugzeugen mit einem Abfluggewicht unter 50 to vorzugsweise von und nach Tempelhof operieren;
- der Flughafen Tegel Flugzeugen mit einem Abfluggewicht über 50 to vorbehalten bleibt;
- die Absicht, den Flughafen Tempelhof vorzeitig zu schließen, aufgegeben wird und eine verbindliche Bestandserklärung mindes-tens bis zur Inbetriebnahme von BBI abgegeben wird.
Bei der gegenwärtigen Verkehrsstruktur am Flughafen Tegel könnten so ca 120 Flugbewegungen täglich zukünftig ab THF verkehren und dort aus gesteigerten Entgelten zu einem zusätzlichen Umsatzerlös von ca. 11,0 Mio. € führen.
Die auf diese Weise freiwerdenden Start- und Landezeiten in Tegel führten einerseits zu einer erheblichen Entzerrung des Verkehrs, könnten andererseits da nun Slots vornehmlich in den stark nachgefragten Spitzenzeiten feiwerden zu einem verbesserten Angebot an Slots für Flugzeuge über 50to. führen. Das wiederum kann eine Steigerung der Umsatzentgelte in Tegel um ca. 18,2 Mio € ermöglichen. Nachfrage nach diesen Slots ist nachweisbar vorhanden!
Insgesamt würden für die BFG die Umsatzerlöse aus Entgelten der Luftfahrtunternehmen bei gleichbleibenden Kosten um 29,2 Mio € im Jahr ansteigen, die vollständig dem Ergebnis zuzurechnen wären. Dieses würde dann (gegenüber dem Jahr 2002 statt mit 53,0 Mio €) mit + 82,0 Mio € erheblich positiver als bisher ausfallen. Und: die Bezuschussung der Kostenunterdeckung für den Betrieb der Gebäudeanlage Tempelhof würde vollständig entfallen!
Eine Nutzungsperspektive allein bis zur Inbetriebnahme von BBI (nicht vor 2010!) kann auch für die Gebäudeanlage eine wirtschaftliche Vermarktung bewirken, wenn die Synergien des Flughafens mittelfristig gesichert umsetzbar sind. Aus einer langfristigen Vermarktung der Leerstände nach einem sinnvollen Konzept ließen sich weitere Mieterlöse erzielen.
Die Aufgabe des politisch motivierten Vorhabens einer vorzeitigen Schließung des Flughafens Tempelhofs und die Nutzung der hier vorgeschlagenen, sinnvollen Alternative könnte der BFG zusätzliche Einnahmen von 30 bis 40 Mio € jährlich bei gleichem Kostenaufwand, also als zusätzliches positives Betriebsergebnis erbringen.
In Tempelhof Gewinne machen, um BBI zu finanzieren - Voraussetzung ist, dass die politischen Weichen in die richtige Richtung gestellt werden!