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Porträt: Kaiser Akihito

Kaiser Akihito im Dezember 2004 © dpa
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Kaiser Akihito von Japan tritt am 7. Januar 1989 die Nachfolge seines Vaters Hirohito an. Laut japanischer Geschichtsschreibung ist er der Spross einer seit über 2.600 Jahren in ununterbrochener Geschlechterfolge bestehenden Kaiserdynastie. Schon vor seiner Inthronisation ist Akihito darum bemüht, einige der starren Regeln des japanischen Herrscherhauses zu lockern.

Politische Signale an Nachbarstaaten

Kaiser Akihito mit Chinas Präsident Yang Shangkun. Der japanische Kaiser traf am 23. Oktober 1992 zum ersten offiziellen Besuch eines japanischen Monarchen in China ein. © dpa
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"Heisei" (auf Deutsch: Frieden schaffen), ist die vom Kabinett bestimmte Devise des 125. Tenno Akihito - und dieser bemüht sich intensiv um die asiatischen Nachbarn. Deutlichstes Signal dieser Politik ist die Reise des Kaiserpaares nach China im Oktober 1992: Es ist der erste Staatsbesuch eines japanischen Monarchen im Reich der Mitte überhaupt. Bei seinem Zusammentreffen mit Staatspräsident Yang Shangkun drückt er sein tiefes Bedauern über das Leid aus, dass Japaner dem chinesischen Volk zugefügt haben. Bei einer Stippvisite in Südorea im Jahr 1998 entschuldigt er sich für Gräueltaten während der japanischen Besatzungszeit.

Lockere öffentliche Auftritte

Kaiser Akihito und Kaiserin Michiko in Bangkok am 13 Juni 2006. Das japanische Kaiserpaar besuchte Thailand anlässlich des 60. Jubiläums von Tailands König Bhumibols Regentschaft. © dpa
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Kaiser Akihito und Kaiserin Michiko gelten als zurückhaltend, überraschen auf ihren Auslandsreisen die Gastgeber aber immer wieder durch ihr lockeres Auftreten: Die Kaiserin gibt gerne kleine Spontankonzerte auf dem Klavier, Akihito musiziert mit dem Cello. Beide spielen außerdem Tennis und verbringen viel Zeit mit ihren drei Kindern und den Enkeln. Kaiser Akihitos Hobby ist die Meeresbiologie, er hat mehrere Bücher über Fische geschrieben. Kaiserin Michiko veröffentlicht Kinderbücher mit eigenen Geschichten und Illustrationen.

Kindheit im Zweiten Weltkrieg

Kaiserin Nagako mit Kronprinz Akihito auf dem Arm am 10. Juli 1934. © dpa
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Akihito Tsuyu No Mija (auf Deutsch: Nachfolger der erleuchteten Güte) kommt am 23. Dezember 1933 in Tokio zur Welt. Nach vier Töchtern ist er der erste Sohn von Kaiser Hirohito und Kaiserin Nagako Kuni, die nach ihm noch einen weiteren Sohn und eine fünfte Tochter bekommen. Gemäß der Tradition wächst der Thronfolger ab seinem dritten Lebensjahr getrennt von seiner Familie auf. Von 1940 an besucht er den Gakushuin, eine Adelsschule. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges änderte sich die politische Bedeutung der japanischen Kaiser: Unter alliierter Besatzung wird Japan eine konstitutionelle Monarchie, Kaiser Hirohito musste den Status der Göttlichkeit aufgeben. Auch Akihito betreffen diese Veränderungen, er wird von nun an nicht nur im Gakushuin, sondern auch von Privatlehrern erzogen, unter ihnen auch eine amerikanische Pädagogin.

Bruch mit Traditionen

Chrysanthementhron der japanischen Kaiser, dahinter der Thron der Kaiserin, aufgenommen am 12. November 1990. In einer Zeremonie bestieg Japans Kaiser Akihito den Chrysanthementhron und wurde so auch formell zum 125. japanischen Monarchen. © dpa
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Nach seinem Schulabschluss 1952 beginnt Akihito als erster japanischer Kronprinz ein Studium an der Universität Tokio, 1956 macht er seinen Abschluss in Volkswirtschaft und Politik. Während seines Studiums übernimmt er erste repräsentative Aufgaben, 1953 nimmt er an der Krönung von Königin Elizabeth II. teil und bereist im Anschluss Europa und Nordamerika. Seine Hochzeit 1959 mit Michiko Shoda, Tochter einer bürgerlichen Unternehmerfamilie, sorgt für Aufregung am traditionell geprägten japanischen Hof. Auch die Erziehung der drei Kinder Prinz Naruhito Hironomya, Prinz Akishino und Prinzessin Sayako übernimmt das Kronprinzenpaar entgegen der Tradition selbst.

Warten auf den Thronfolger

Offzielles Foto der Kaiserfamilie vom 14. Dezember 2004. Sitzend auf dem Fußboden (von links): Prinzessin Mako, Prinzessin Kiko, Prinzessin Kako, Prinzessin Aiko und Kronprinzessin Masako. Dahinter Kronprinz Naruhito, Kaiser Akihito, Kaiserin Michiko, Prinz Akishino und Prinzessin Sayako. © dpa
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Ein brisantes Thema in der japanischen Öffentlichkeit ist die Thronfolgeregelung: Das Gesetz zur Regelung des Kaiserlichen Haushalts besagt seit 1947, dass nur männliche Nachkommen Anspruch auf den Thron haben. Da Kronprinz Naruhito und seine Frau Masako nur eine Tochter haben, Prinzessin Aiko kommt im Jahr 2001 zur Welt, mehrten sich in den vergangenen Jahren Stimmen, den Kaiserthron für weibliche Mitglieder der Familie zu öffnen. Denn in der Linie von Prinz Hitachi, dem Bruder des Kaisers, sucht man vergeblich nach männlichen Nachkommen und die Tochter des Tennos, Prinzessin Sayako, hat durch die Heirat mit dem Stadtplaner Yoshiki Kuroda die Zugehörigkeit zur kaiserlichen Familie verloren und ihre Privilegien aufgegeben. 2006 verkünden aber Prinz Akishino und dessen Frau Kiko - bislang Eltern von zwei Töchtern - überraschend eine dritte Schwangerschaft. Mit der Geburt von Prinz Hisahito am 6. September 2006 steht ein männlicher Thronfolger bereit.

Stand: 06.01.2008 15:00
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Das japanische Kaiserpaar Akihito und Michiko 1990 bei der Inthronisation © dpa

Von der Krönungszeremonie Kaiser Akihitos in traditioneller Hoftracht bis zur Hochzeit des Kronprinzen Naruhito. [mehr]

In Kürze

Akihito Tsuyu No Mija

* 23. Dezember 1933

Heirat:
am 10. April 1959 mit Michiko Shoda
* 20. Oktober 1934

Kinder:
Prinz Naruhito Hironomiya
* 23. Februar 1960

Prinz Fumihito Ayanomiya (Akishino)
* 30. November 1965

Prinzessin Sayako (Nori)
* 18. April 1969

Weitere Informationen
Internet-Links

Die offizielle Homepage des japanischen Kaiserhauses (engl.)

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