Seit Inbetriebnahme der Schleuse hat sich der Umfang der geschleusten Ladung bis 1995 von Jahr zu Jahr erhöht. Die Zahl der geschleusten Sportboote ist in der Tabelle nicht berücksichtigt worden. Hier erfolgt auch eine stetige Zunahme, im Jahr 2000 waren es 2.600 Freizeitkapitäne, die den Dienst der Hindenburgschleuse in Anspruch genommen haben.
Jahr | Schiffe | Ladung |
1929 | 2.003 | 498.338 t |
1977 | 20.240 | 7,4 Mio t |
1989 | 21.251 | 9,1 Mio t |
1991 | 22.215 | 10,3 Mio t |
1995 | 22.200 | 12,1 Mio t |
2001 | 17.253 | 9,9 Mio t |
Die Tabelle spiegelt auch aktuelle Trends wider. Zum einen sinkt die Anzahl der geschleusten Schiffe, dafür werden diese immer größer (im Jahr 2002 betrug die durchschnittliche Tragfähigkeit schon 1000 t). Und dann spielen veränderte Verkehrsströme eine Rolle; so erhält das Kraftwerk Mehrum bei Peine mehr als 1 Mio. t Kohle heute überwiegend über den Hafen Hamburg und nicht mehr aus dem Ruhrgebiet.
Schleusenanlage mit dem Dorf Anderten im Jahr 1932
In den zurückliegenden 77 Jahren hat die Schleusenanlage, die im Laufe der Zeit stets auf den neuesten Stand der Technik gebracht worden ist, immer einwandfrei funktioniert.
Die Ventile für das Füllen und Entleeren der Sparbecken sind in den 20 Ventilhäusern untergebracht, die in 4 Reihen zu je 5 Häusern neben den Schleusenkammern stehen. Sie werden von der Steuerbrücke aus gesteuert. Meldungen über den Wasserstand, über die Stellung der Verschlüsse und Tore wird durch elektrische Fernanzeigegeräte ebenfalls zur Steuerbrücke übermittelt. Hierher werden auch per Fernsehkameras alle Schiffsbewegungen übertragen. Von der Steuerbrücke aus erfolgt auch die Steuerung der Pumpen, per Sprechfunk wird der Kontakt zur Schiffsbesatzung hergestellt.
Die Schleusenanlage heute
Zuletzt wurden beide Steuerbrücken um gut einen halben Meter angehoben, um Anfahrungen durch die größeren Schiffe zu vermeiden. Es ist vorgesehen, die Steuerbrücke mit Hilfe modernster Technik zum 1-Mann-Zentralsteuerstand auszubauen (um den reibungslosen Schleusenbetrieb zu gewährleisten, waren in den 50er Jahren 16 Mitarbeiter nötig, in den 90er Jahren noch 11 Schleusenmitarbeiter).
Ein aktuelles Bild der gesamten Schleusenanlage können sich interessierte Personen jedes Jahr im September machen, wenn das Wasser- und Schifffahrtsamt Braunschweig zum Tag des offenen Denkmals die Betriebseinrichtungen der Schleuse öffnet.