Bundeskanzler Ignaz Seipel
wurde 1924 bei einem Attentat schwer verletzt und musste Rudolf Ramek die
Regierungsgeschäfte überlassen. Der Großdeutsche Franz
Dinghofer wurde Vizekanzler.
Ramek setzte den den Finanzausgleich durch
und erreichte das Ende der Finanzkontrolle des Völkerbunds.
Er
stürzte über die Affäre des Finanzministers Jakob Ahrer und die
auf dessen Interventionen folgenden Bankenzusammenbrüche (Steirerbank,
Postsparkasse).
1930 wurde er 2. Präsident des
Nationalrats.
Am 4. März 1933 war Ramek einer der drei
Nationalratspräsidenten (mit Karl Renner und dem
Großdeutschen Sepp Straffner), die während einer Abstimmung ihre
Ämter niederlegten, was Engelbert Dollfuß
den Vorwand bot, per Notverordnung zu regieren und den autoritären
Ständestaat zu errichten.
Am 30. 4. 1934 leitete er die letzte
Sitzung des Rumpfparlaments, mit der Dollfuß der ständestaatlichen Verfassung eine
Pseudolegitimation verschaffen wollte. |