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Poetischer Realismus

In Frankreich reagiert man rasch auf den aufkommenden Tonfilm. Die Societé Gaumont versucht, den amerikanischen Filmen eigene Tonfilme entgegenzustellen. Da Frankreich jedoch noch kein eigenes, gebrauchsfähiges Tonfilmverfahren besitzt, ist die Produktion von Tonfilmen und die Umrüstung der Kinos durch die hohen Lizenzgebühren, die an amerikanische und deutsche Konzerne gezahlt werden müssen, sehr kostspielig. Die erste Hälfte der dreißiger Jahre gestaltet sich für Frankreich überhaupt äußerst schwierig: Die Weltwirtschaftskrise, Finanzskandale und die zunehmende Arbeitslosigkeit bringen die wirtschaftlichen Verhältnisse derart ins Wanken, dass einige Großkonzerne zusammenbrechen, darunter auch die Gaumont. Indes bringen Produzenten und Regisseure, von der Konkurrenz der großen Konzerne befreit, zahlreiche künstlerische Filme hervor und machen die dreißiger Jahre so trotz aller Widrigkeiten zu einer der fruchtbarsten Zeiten französischer Filmgeschichte. Geprägt durch die wirtschaftliche Krise macht sich ein Verlangen nach mehr Realitätsnähe und Verbindlichkeit deutlich bemerkbar, das sich in einer unmissverständlichen Abkehr von der französischen Avantgarde der zwanziger Jahre niederschlägt. Die französischen Filme der dreißiger Jahre muten realistisch an, zeichnen sich durch scharfe sozialkritische Tendenzen aus und lassen stets einen grundlegenden Pessimismus spüren.

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Stand: März 2011