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In Syrien hat es nach dem Freitagsgebet erneut blutige Zusammenstöße zwischen Regierungstruppen und Oppositionellen gegeben. In mehreren Städten sei von Sicherheitskräften das Feuer auf Demonstrationen eröffnet worden, berichtet die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Aktivisten. Dabei kamen den Angaben nach in den Provinzen Homs und Hama mindestens sieben Menschen ums Leben.
Die Arabische Liga warnten vor einer Eskalation. "Die Ereignisse, die wir derzeit wahrnehmen, könnten zu einem Bürgerkrieg führen", sagte der Chef der Organisation, Nabil Elarabi, in einem Radiointerview. Eine Delegation der Arabischen Liga soll derzeit in Syrien beurteilen, ob Präsident Baschar al Assad die mit der Liga ausgehandelten Friedensvereinbarungen umsetzt. Elarabi bezeichnete die Berichte der Beobachter als beunruhigend. Er sagte aber, es bestünden keine Zweifel, dass die Zahl der Tötungen seit Beginn der Beobachtermission zurückgegangen sei.
Angaben der UN zeigen ein anderes Bild: Demnach wurden seitdem täglich mindestens 40 Menschen getötet. Aus Entsetzen über die Gewalt und die Machtlosigkeit der Arabischen Liga hatte ein Mitglied der Delegation am Mittwoch seinen Dienst quittiert.
Das Auswärtige Amt in Berlin rief angesichts der verschärften Sicherheitslage erneut alle in Syrien verbliebenen Deutschen auf, das Land sofort zu verlassen. Aus Diplomatenkreisen hieß es, dass die Rechts- und Konsularabteilung der Botschaft in den kommenden Tagen ganz geschlossen werde. Das Botschaftspersonal war bereits in den vergangenen Wochen ausgedünnt worden. Derzeit sind noch sechs deutsche Diplomaten in Damaskus.
Frankreichs Justiz ordnete derweil an, dass der Leichnam des am Mittwoch in Syrien getöteten Journalisten untersucht werden solle. Es bestehe der Verdacht der vorsätzlichen Tötung. Der Franzose war bei einem Mörserangriff in Homs getötet worden, als er in Begleitung staatlicher Aufpasser ein Viertel von Anhängern des Präsidenten Assad besucht hatte. Die syrischen Behörden machten "bewaffnete Terroristen" für den Angriff verantwortlich. Die Oppositionsbewegung versicherte, dass der Journalist nicht bei einem Angriff von Deserteuren aus der syrischen Armee ums Leben gekommen sei.
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