Stammtafel
481
Childerich I. ist der erste bekannte Merowingerkönig, röm. Verbündeter.
Sein Sohn Chlodwig I. verstand es, alle Konkurrenten auszuschalten, besiegte 486 Syagrius und okkupierte dessen Territorium, das spätere Neustrien. Gallien wird unter dem Merowinger Gaukönig Chlodwig I. zum Frankenreich. Die Ripuarier schlossen sich Chlodwig I. an, da er als Heerkönig Erfolg hatte und als einziger Schutz gegen die Alemannen bot.
496
Sieg über die Alemannen / katholische Taufe
506
'Befreier' von den arianischen Goten (gegenüber den aquitanischen Romanen)
508
Anerkennung Chlodwig I. als 'patricius' und Konsul durch Ostrom
Der Übertritt Chlodwig I. zum Christentum hat Auswirkungen auf die Struktur des Frankenreichs (Klerus, Verwaltung, Königsherrschaft).
Chlodwig I. übernimmt den 'Fiscus', die kaiserlichen Domänen (25% der Gesamtfläche) und setzt den galloromanischen Adel für die Zivilverwaltung und den Kirchendienst ein. So behauptet er die Kirchenhoheit.
Chlodwig I. ist der erfolgreichster Heerkönig seiner Zeit. Zudem pflegt er einen Stierkult (heidnische Traditionen 'stärken' sein Königsheil; langes Haupthaar).
511
Tod Chlodwig I.
Aufteilung der Herrschaft unter seinen Söhnen nach fränkischem Recht, aber 'zu gemeinsamer Hand'.
Theoretisch bedeutet dies, jeder von ihnen hatte gleiches Recht als 'rex francorum'.
531
Sieg über die Thüringer
532-537
Eroberung des Burgungerreichs
561
Teilung unter den vier Söhnen Chlothars I. mit den Zentren: Paris, Orléans, Reims und Soissons. Einer stirbt, Gebiet wird den anderen zugeschlagen.

Folgende, im wesentlichen fortbestehende, Dreiteilung entsteht:

[Aquitanien und Provence sind Sonderreiche, an denen jeder König Anteil hatte.]

Machtübernahme durch die Hausmeier

584-629
Clothar II.
Ihm gelingt von Neustrien aus nochmals eine Einigung des Gesamtreichs.
Er mußte jedoch im 'edictum chlotharii' den fränkischen Großen weitreichende Zugeständnisse machen:
Königliche Grafen durften nur noch aus den jeweiligen Grafschaften genommen werden.
Dies führt zum Ende jeder Zentralgewalt, da sich (besonders in Bayern, Alemannien und Aquitanien) die fränk. 'duces' (Herzöge) als weitgehend selbständige Herrscher etablierten.
Die Kernländer Austrien, Neustrien und Burgund gerieten unter die Herrschaft des Majordomus (Hausmeier).
Nach 629 regierten diese Hausmeier als Mittler zwischen König und Adel in ihren Reichsteilen nahezu selbständig.

Entwicklung zum Feudalismus/Lehenswesen

Es kommt durch die Übernahme zweier röm. Institutionen zur Feudalismusentwicklung

Diese Abhängigkeitsverhältnisse betrafen zunächst den unteren 'Mittelstand', Kleinbauern und Sklaven.
Eine Änderung ergab sich bei der Gefolgschaft der Könige (Antrustionen).
Während in der Merowingerzeit die persönliche Bindung des einzelnen Mannes zum König im Vordergrund stand, wurde die Verbindung von Vasallität (Vasall) und Lehen erst unter den Karolingern (beginnend mit Karl Martell um 730) zur Regel.

Bei der im Verlauf dieses Prozesses erfolgten sozialen Differenzierung spielte die Umstellung auf ein Reiterheer (Aufkommen der Steigbügel!) eine wichtige Rolle. (siehe auch Karolingisches Lehenswesen)

Verwaltungsansätze, die nahezu vollständig in Händen des Adels blieben:

Das Königtum der Merowinger, das seit Mitte des 7. Jh. mehr ein Scheinkönigtum gewesen war, endet 751 mit der Königserhebung Pippins III., unter päpstlicher Mithilfe. Der letzte Merowinger wird ins Kloster 'abgeschoben'.
Näheres unter Nationenbildung Fränkisches Reich

Stammtafel der Merowinger (nach H. K. Schulze)


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Diese Seite wurde am Sonntag, 16.Januar 2000 ergänzt