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Johann
Caspar Engels (II)
28.02.1753 in Barmen, 20.07.1821 in Barmen
Johann
Caspar Engels, Großvater Friedrich Engels väterlicherseits,
entstammte einer seit Mitte des 16. Jahrhunderts fest in der Wuppertaler
Region verwurzelten Familie. Alle seine bekannten Ahnen stammten
ausnahmslos aus dem Wuppertal. Johann Caspar Engels durchbrach erstmalig
dieses Prinzip, als er 1791 in zweiter Ehe Ida Louise Friederike
Noot aus (Duisburg-) Ruhrort heiratete.
Johann Caspar Engels war ein kluger und entschlossener Kaufmann
und Bauherr. Nicht nur soziales Pflichtgefühl, sondern auch
patriarchalische Fürsorge für seine Arbeiter beriefen
ihn zu einem engagierten Gemeindepolitiker, Presbyter und Garnmeister,
der alle in seinen Unternehmungen vorkommenden Gewerke beherrschte.
Darüber hinaus beteiligte er sich an den verschiedensten wirtschaftlichen
Unternehmungen.
Von seinem unternehmerischen Weitblick zeugen insbesondere auch
der Einsatz von neuartigen Technologien und Maschinen. Er war es
auch, der durch seine Firmenpolitik und Bautätigkeit die von
seinem Vater begonnene Konzentration der für die Fa. Engels
arbeitenden Familien zu einer Fabrik-Kolonie in der Brucher Rotte
zu einer dezentralen Manufaktur vollendete. Bei seinem Tod besaßen
die Erben Engels 38 Häuser allein im Engels Bruch.
Trotz der durch die französische Zollpolitik verursachten einschränkenden
Maßnahmen, die fast die gesamte Wuppertaler Wirtschaft zum
Erliegen brachten, gelang es ihm, die Firma Caspar Engels Söhne
erstaunlich gut durch die Krisenzeit zu bringen, technische Neuerungen
und neue Produktionszweige einzurichten sowie neue Beteiligungen
einzugehen. Als Johann Caspar Engels (II) 1821 starb, hinterließ
er ein solides,multilateral ausgerichtetes Produktions- und Handelshaus.
Seine Kraft bezog er wohl aus seiner Religiosität, einem Pietismus
"der Innerlichkeit", dem die Beobachtung und Beeinflussung
der eigenen Psyche wesentlich war, der aber in der Zeit der heraufziehenden
Industrialisierung und des Pauperismus auch zu äußerlicher
Liebestätigkeit zwang.
Johann Caspar Engels war noch ganz Familienpatriarch alten Schlages,
der seine Kinder als gottgegebenes Eigentum betrachtete, über
die er nach Belieben verfügen kann. Gleichzeitig war er ein
sehr großzügiger Mensch, der im Übrigen für
eine gute Ausbildung seiner Kinder sorgte und großen Wert
auf ihre religiöse und musische Erziehung legte. Er ließ
seine Kinder Flöte, Cello, Klavier, Fagott und Oboe spielen
lernen und war selbst ein begeisterter Orgelspieler.
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