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Was ist Gips?

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Was ist Karst?

   
 

 

   
 


Das Wort "Karst" stammt aus dem Serbokroatischen und bedeutet soviel wie "steiniger Boden".

Karstlandschaften entstehen überall dort, wo lösungsfähige Gesteine, wie z.B. Kalk, Dolomit und Gips, an der Oberfläche anstehen und der korrosiven Kraft des Wassers ausgesetzt sind.

Diese Gesteine sind von Rissen und Klüften durchzogen, so daß das Wasser in den Gesteinskörper eindringen und ihn aushöhlen kann.

Dieser Auflösungsprozeß geht dabei nicht gleichmäßig von statten, sondern bevorzugt an geologischen Verwerfungen, Störungszonen und Rissen im Gestein. Aus kleinen Spalten und feinen Rissen können im Laufe der Zeit große, kilometerlange Klüfte und Hohlräume entstehen. Das Wasser an der Oberfläche fließt dann nicht mehr nur oberirdisch ab, sondern sucht sich seine Wege durch den klüftigen Untergrund. Daher verstehen die Geologen unter "Karst" das 'Vorwiegen unterirdischer Entwässerung'.

Den Prozeß, bei dem der Untergrund eines Gebietes durch Wassereinfluß wie ein "Schweizer Käse" ausgehölt wird, nennt man Verkarstung.

Im Südharz liegt eine Karstlandschaft, die anders ist, als die weithin bekannte Schwäbische und Fränkische Alb: während diese nämlich aus Kalk und Dolomit bestehen, liegt am Südrand des Harzes ein schmaler Gürtel Sulfatgestein ("Gips") an der Oberfläche.

Gips ist etwa 100 mal leichter löslich als Kalk. Daher laufen die geologischen Prozesse in Gipslandschaften viel rascher ab, als in Kalklandschaften: Seen können plötzlich trockenfallen, große Felspartien rutschen mitsamt Bäumen in die Tiefe.
Es entstehen jedes Jahr etliche neue Einsturzdolinen und Erdfälle. Die ungewöhnlichen Vorgänge an der Oberfläche und im Untergrund haben ihren Niederschlag in den regionalen Sagen und Mythen gefunden.

Die Schmelzwässer der letzten Eiszeiten haben dem Südharz sein einzigartiges Gepräge gebeben.
Auch heute noch verändert das Wasser die Landschaft, sowohl an der Oberfläche, als auch im Verborgenen: Bäche verschwinden unvermittelt zwischen Felsklüften, fließen unterirdisch weiter, um als Karstquelle irgendwo anders wieder hervorzutreten.

Die Rhumequelle bei Herzberg im Landkreis Osterode ist mit einer Quellschüttung von durchschnittlich zwei- bis dreitausend Liter Wasser pro Sekunde einer der ergiebigsten Quellen Mitteleuropas.
Neben den Niederschlägen sind die aus dem Hochharz herangeführten Wässer von hoher Bedeutung für die Landschaftsgenese im Südharz. Die Flüsse und Bäche aus dem Harz treffen im Südharz auf die querverlaufende Barriere des Zechsteinausstrichs.

Durch ober- und unterirdische Lösungsprozesse haben sich quer zum Harz sog. Auslaugungstäler gebildet.
An den Südseiten sind meist beeindruckende Steilhänge im anstehenden Gips entstanden. An einigen Stellen wurden diese Bergzüge durch die Harzbäche zerschnitten, es entstanden die Durchbruchstäler.

 

Klüftiges Sulfatgestein

Klüftiges Sulfatgestein

frischer Erdfall

Frischer Erdfall in einer Wiese

Dolinenlandschaft bei Osterhagen

Dolinenlandschaft bei Osterhagen

Höhle in Sulfatgstein

Höhle im Sulfatgestein

Erdfall im Hainholz

Erdfall im Hainholz

       
       
       
       
       
 

© Text und Fotos: Stephan Röhl / GFB e.V.  2003 / Kontakt