Kleinkundorf
Im Jahre 1378 erscheint der Ortsname als "Conradistorff"
in den Akten der Markgrafen zu Meißen und den Landgrafen
in Thüringen.
1427 kam der Ort mit der Pflege Berga an Heinrich von Weida
und kurze Zeit darauf an die Familie von Wolfersdorf auf Culmitzsch.
Da Kleinkundorf keine eigene Kirche besitzt war die kirchliche
und schulische Bindung zu Culmitzsch besonders eng.
1524 wird die Kleinkundorfer Mühle das erste Mal schriftlich
erwähnt, der Müller im Jahre 1555 ist Adam Zeuner.
Im Jahre 1604 wird das "Vorwerk" (gemeint ist das
spätere Freigut) an Hieronymus III. von Würzburg
verpfändet, da der Besitzer Joachim von Wolfersdorf auf
Culmitzsch dem Hieronymus 626 Gulden schuldet. (Das Gebäude
existiert heute noch, jedoch in etwas anderer Bauform, als
das ursprüngliche.)
1613 herrscht die Pest wie in späteren Jahren auch,
jedoch war die Sterberate der Einwohner nie so hoch wie in
diesem Jahr (37 Personen starben).
1710 gibt es hier 22 Feuerstätten mit ca. 140 Personen.
1816 gehört das Dorf zum Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach.
1819 bestehen 5 Gespanne Pferdefronen, außerdem hatten
die kleinen Besitzer Handfronen im Culmitzscher Gut zu leisten.
1847 wird die Kleinkundorfer Feuerwehr genannt, welche bis
zu diesem Jahr einem Spritzenverband mit Culmitzsch, Friedmannsdorf
und Zwirtzschen angehörte. 1848 löst man den Verband
und Kleinkundorf kauft sich eine eigene Spritze für 300
Taler. Nachweisliche Brände sind 1771, 1828, 1875, 1924
und 1993 gewesen.
Im Jahr 1854 ist die große Auswanderungswelle. Es wandern
allein in Kleinkundorf 14 Personen nach Nordamerika aus.
Um die Jahrhundertwende gibt es 3 Gasthäuser "Zur
Sonne" (Arno Haubenreisser), Jahn's Gastwirtschaft"
auch Gemeindeschank (Ernst Jahn) und "Heckert's Restaurant"
auch "Jägersruh" (Fritz Heckert).
Am 9. Dezember 1911 ist das elektrische Licht in Kleinkundorf.
Nach dem Kriege (1946) sind viele Umsiedler im Dorf, manche
bleiben, andere ziehen in den folgenden Jahren wieder weg.
Die Wasserleitung kommt 1960, bis dahin geschieht die Versorgung
mit Wasser aus hauseigenen Brunnen und aus einem Gemeindebrunnen.
Wegen der Maul- und Klauenseuche ist der Ort im Jahre 1962
Sperrgebiet.
Von 1986 bis Juni 1989 wird die Ortsstrasse in Teilabschnitten
in Eigeninitiative gebaut.
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