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Populist aus den Poldern
von Werner A. Perger

An Geert Wilders scheiden sich die Geister. Ist der Mann mit dem wasserstoffblonden Haarschopf ein Rassist oder ein Streiter für westliche Werte? Mit seiner Islamkritik trifft er jedenfalls in den Niederlanden einen Nerv – und hat damit Erfolg.

Wieder richten sich aller Augen auf die Niederlande. Dieses politische Laboratorium Europas erregt mit einem neuen Feldversuch international Aufsehen: Mit einer rabiaten Kampagne gegen den globalen Islam, die niederländischen Moslems und die übrigen „nichtwestlichen Zuwanderer“ mischt ein einzelner Mann im Alleingang die politische Szene des Landes auf.

Er ist der neue Stern am politischen Firmament, setzt die Themen und prägt mit seinen aggressiven Sprüchen die öffentliche Atmosphäre. Haider und Blocher waren gestern. Die Zukunft am rechten Rand des Abendlands gehört Geert Wilders.

Auch er, der 46-jährige wasserstoffblonde Politiker aus der Provinz Limburg hat, wie alle Volkstribune der Neuzeit, klein angefangen. Die ersten Schritte in die Politik tat der Sozialversicherungsexperte Anfang der neunziger Jahre als parlamentarischer Mitarbeiter in der rechtsliberalen Partei VVD.
1996 wurde er in den Gemeinderat von Utrecht entsandt, 1998 bekam er einen Sitz im Parlament. Dort engagierte er sich in europapolitischen Fragen und warnte mit einer Intensität vor dem Islam, die seinen Parteifreunden ein wenig sonderbar vorkam.
Sie hatten die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt.

Etwas später, am 2.November 2004, erschütterte der Mord an dem Filmemacher Theo van Gogh die Nation. Der aus Marokko stammende jugendliche Täter hinterließ am Tatort eine Todesdrohung an die holländisch-somalische Islamkritikerin und VVD-Abgeordnete Ayaan Hirsi Ali, die daraufhin in Amerika untertauchte. Sie hatte gemeinsam mit van Gogh einen kritischen Film über die Frauenfeindlichkeit des Islam produziert.

Mit ihrem Parteikollegen Geert Wilders stand sie bis dahin nur in loser Verbindung. Sie war ein Star, er noch ein Hinterbänkler.
Bald darauf stand aber auch Wilders unter Personenschutz und auf den Todeslisten diverser holländischer Dschihadisten.

Nachdem Ayaan Hirsi Ali das Land verlassen hatte, gehörte die Bühne ihm. Alsbald verließ er die VVD im Streit um die Haltung zum EU-Beitritt der Türkei und blieb als Ein-Mann-Gruppe im Parlament. Anfang 2006 gründete er die „Partij voor de Vrijheid“ (PVV), die Freiheitspartei.

Bis heute ist er ihr einziges Mitglied. Die Funktionäre und Kandidaten hören auf sein Kommando. Das ist nicht demokratisch, aber sehr praktisch: Langwierige Gremiensitzungen gibt es nicht.

Dazu hätte Wilders allerdings auch keine Gelegenheit. Sein Lebensstil ist geprägt von der prekären Sicherheitslage. Er führt ein Leben im Ausnahmezustand, von dem er sagt: „Ich habe meine persönliche Freiheit vor fünf Jahren verloren.“ Es ist eine Existenz wie auf der Flucht. Ständig unterwegs, mit häufig wechselnden Nachtquartieren. Seine Frau, eine ungarische Ex-Diplomatin, sieht Wilders nur noch in größeren Abständen. Kein schönes Leben. „Das wünscht man seinem ärgsten Feind nicht“, klagte er vor Journalisten.

Aber was soll er tun? Er hat sein Leben dem Kampf gegen die „islamische Tsunami“ gewidmet, der Welle des religiösen Fanatismus, von dem er die westliche Demokratie bedroht sieht.

Wilders kämpft aber nicht nur gegen die Moslems in aller Welt. Zu den Feinden gehört auch „die linke Elite“ im eigenen Land, jene Politiker und Intellektuelle, „die immer noch an den Islam, an Multikulti, an den Unsinn von Entwicklungshilfe und den europäischen Superstaat“ glaubten. Es geht um die Freiheit: „Wir trauen uns zu sagen, was andere Parteien sich nicht zu sagen trauen.“ Die Wahrheit über die Gefahr des Islam. Auch wenn es gefährlich ist.

Irgendwie hat man den Eindruck, dass Wilders, bei allen Unannehmlichkeiten, seine Sonderrolle als Islamisten-Schreck auch genießt. Als seine PVV in den Kommunalwahlen Anfang März in der bürgerlich-„weißen“ Amsterdamer Vorstadt Almere mit 21,6 Prozent der Stimmen stärkste und in den Haag mit 17,6 Prozent zweitstärkste Partei (hinter den Sozialdemokraten) wurde, hob er erst mal vom Boden ab: „Heute Almere und Den Haag und morgen die ganzen Niederlande.“ Morgen, das sind die Parlamentswahlen am 9. Juni.

Wie das in deutschen Ohren klingt, wird er nicht überlegt haben. Anders als seine antimoslemischen Mitstreiter im österreichischen Rechtspopulismus kokettiert Wilders nicht mit Hitler und den Nazis. Im Gegenteil. Wilders unterstützt demonstrativ die gegenwärtige Politik Israels, und wenn er auf NS-Motive zurückgreift, dann, um die islamische Gefahr zu verdeutlichen: Der Koran sei ein „faschistisches Buch“ wie Hitlers „Mein Kampf“, der „zur Unterdrückung, Verfolgung und Ermordung von Juden, Christen, Andersgläubigen und Nichtgläubigen“ aufrufe.

Die Versuchung ist groß, diesen Mann für einen Rassisten, für durchgeknallt und jedenfalls für einen Radikalpopulisten zu halten. Von „Neorechtsradikalismus“ sprechen Politologen, in Abgrenzung vom Rassismus. Einen rassistischen Rechtsextremisten nennen ihn seine Gegner auf der Linken. Ein Populist, der das Volk polarisiert, anstatt Problemlösungen zu bieten, ist er in jedem Fall. Offenkundig ist aber auch: Die sozialen Konflikte der Niederlande hat er nicht erfunden. Das „multikulturelle Drama“, das der Historiker Paul Scheffer schon vor zehn Jahren eindringlich beschrieben hat, beruht nicht zuletzt auf Fehlern und Versäumnissen der traditionellen politischen Klasse. Der Extremist, der das ausbeutet, bekommt dafür zumindest mildernde Umstände.


Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe April 2010

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Leserkommentare
Rainer Kähni dit Monsieur Rainer (F-06410 Biot) 26.08.2010
Genau das blüht Deutschland, wenn die Toleranz der Menschen überfordert wird. Thilo Sarrazin hat den Mut, das aufzuschreiben und wird dafür heftig angegriffen. Es gehört schon sehr viel Chuzpe dazu, das auszusprechen, was viele Deutsche denken, aber nicht wagen, zu artikulieren. Sie fürchten sich alle vor dem Totschlagargument, ein Neo-Nazi zu sein. Wie lange noch wollen uns eigentlich die angepassten, stets politisch korrekten Vertreter der öffentlichen Meinung mit ihrer Pseudo-Toleranz und ihrer immerwährenden Multi-Kulti-Vorstellung von einem neuen Weltbild auf die Nerven gehen? Wie lange noch soll die Toleranzgrenze der Deutschen ausgetestet werden? Wann werden diese Menschen endlich begreifen, dass sie den Bürger mit ihrem Mulit-Kulti-Weltbild überstrapazieren? Sie werden nichts anderes damit erreichen, als dass sie eines Tages aufwachen und eine rechtsreaktionäre Rattenfänger - Partei hat sich die Stimmung im Lande zu nutze gemacht und ist mit einer satten Mehrheit in den deutschen Bundestag eingezogen. So geschehen neulich in den Niederlanden, deren Bevölkerung es satt hatte, sich von Zuwanderern in ihrem eigenen Land herumschickanieren zu lassen. Diese Haltung hat doch nichts mit Rassismus zu tun.
Dr. Spielmann (Bangkok/Thailand) 12.05.2010
Die generell Fremden gegenueber aufgeschlossenen Niederlaender haben laengst erkannt, dass Marokkaner und Tuerken eine Parallelgesellschaft bevorzugen, die zwar die staatlichen Leistungen in Anspruch nimmt, aber die Grund-Werte und freiheitlichen Errungenschaften der Niederlaender/innen ablehnt !
() 12.05.2010
@E. Weider

Nazismus und Kommunismus sind deshalb so gefährlich geworden, weil sie Ideen der Zeit zu einer Weltanschauung geformt haben. Das alleine hat aber noch nicht gereicht, es bedurfte noch Gesellschaften in der Modernisierungskrise, in denen dieses Gedankengut auf fruchtbaren fiel. Eine ähnlich brisante Konstellation sehe ich im Islamismus von heute auch, aber das heißt noch lange nicht, dass man jetzt jeden Moslem aufgrund einer losen Zusammenstellung von historischen und kanonischen Textstellen mindestens als tickende Zeitbombe betrachten muss. Dann schütte ich das Kind mit dem Bade aus und werde so, wie bin Laden mich gerne hätte.

Womit Sie sich nie auseinandergesetzt haben, ist offenbar mit der Geschichte des christlichen Abendlandes. Die Abfolge von mörderischen Judenpogromen, die diese Geschichte nahezu komplett durchzieht, kennt der Islam so nicht.

Wer spricht davon, Sie mundtot machen zu wollen, Herr Herr Weider? Wir tauschen hier Meinungen aus, und nichts anderes.

Was haben meine Kinder in dieser Diskussion zu suchen? Sie meinen offenbar, wenn eines von ihnen bei einem islamistischen Anschlag stirbt, werde ich schon auf ihre Linie einschwenken. Geht's vielleicht auch eine Nummer kleiner?
Aber wenn wir schon beim Thema sind, ich habe ein behindertes Kind. Ich wünsche ihm keine Zukunft in einer islamistischen Gesellschaft. Aber ganz bestimmt auch nicht ein Leben in einem Land, das von Politikern wie Wilders bestimmt wird, die sich vom Stimmung machen gegen Minderheiten tragen lassen. Heute sind es die Moslems, morgen werden es andere sein, wenn es ihm nützt. Wilders steht für eine Dehumanisierung der Politik in Europa. Ich kann daran nichts Positives erkennen.
Peter Kaiser (Dessau) 11.05.2010
@Capt

mit Begriffen wie "judenrein" suggerieren Sie, dass die islamischen Länder genauso wie die Nazis eine sytematische physische Ausrottungspolitik gegenüber Juden und anderen Minderheiten betreiben. Das spricht ja wohl Bände. Ihnen geht es um Schuldübertragung, und nicht darum den Islam zu verstehen.

Die Lage der jüdischen Gemeinden in den - keineswegs 'judenreinen' - islamischen Staaten ist sehr unterschiedlich. Juden werden dort nicht gut behandelt, das stimmt. Aber Auschwitz war schon noch eine andere Qualität, auch wenn Sie genau das sicher gerne verdrängen wollen.
E.Weider (Soltau) 11.05.2010
Ihr Zitat: Und Sie, Herr Weider, haben nicht begriffen, was eine Ideologie ist. Eine Ideologie entsteht nicht aus einer Handvoll zusammengestoppelter Koransuren. Was Sie "Zusammenhänge" nennen, ist einfach nur ein Zusammenschmeißen ohne Maß und Struktur.

Hitler und sein Nationalsozialismus ist NICHT entstanden aus einer Hand zusammengestoppelter wirrer Ideologien und Weltanschauung? Wie dann, wenn es nicht so war, können sich die meisten heute freireden, sie hätten damit nichts zu tun gehabt? Der Kommunismus und seine Gulags haben nur wenige Funktionäre geführt, die Masse war sprach-und wehrlos......und so geht es diesmal wieder, aber ich weiss, die Überbringer schlechter Nachrichten wurden früher getötet, heute werden sie mundtod gemacht...

Meine Antwort: Geben Sie es zu, sie haben sich NIE damit auseinander gesetzt, nicht nur Suren (ich wollte Ihnen den Grundsatz der Ideologie aufzeigen), sondern auch Hadithe, Aussagen der Prediger, Reaktionen der "Gläubigen" und das seit 1400 Jahren, gut, mit zeitweiligem Ruhestand, aber ansonsten durchgehend, lesen sie doch mal ein wenig, z. B. Bat Ye'or: Der Niedergang des orientalischen Christentums unter dem Islam, und wenn sie nur einigermassen hellsichtig sind, erkennen sie die gleichen Symtome und Abwicklungen....

Sie sagen es doch selbst: Der Islamismus ist eine Ideologie, sprich ein ein abgerundetes in sich geschlossenes Weltbild, das es zu bekämpfen gilt....

Nichts anderes wollte ich Ihnen nahelegen.....ich werfe nichts alles in einem Topf, aber ich beobachte das Weltgeschehen, differenziere, versuche die Gründe dafür zu ermitteln.....Übrigens stehe ich mit manch anderen Islamexperten nicht allein da.....

Die Internetseite „Islam: The Religion of Peace“ führt Statistiken über Jihad-Anschläge weltweit. Bekannt sein dürfte diese ständig aktualisierte Grafik der tödlichen muslimischen Terroranschläge seit 9/11:

15.273 muslimisch bedingte Tote...von den verstümmelten Verletzten reden wir gar nicht.

Noch weniger bekannt sind vermutlich die Wochen- und Monats-Statistiken; diese greife ich hier auf. Und bitte daran denken: Es handelt sich „nur“ um Anschläge, bei denen es Tote gegeben hat; der „Weihnachtsbomber“ im Delta-Flugzeug z.B. ist NICHT eingerechnet, denn sein Anschlag wurde verhindert. Genau wie die Anschläge in Israel nicht dazugehören.

Auch Anschläge mit Verletzten, ohne Tote, sind nur in Ausnahmefällen einbezogen (bitte auf der Seite von TROP nachsehen).

Monat April 2010:
149 Jihad-Anschläge in 18 Ländern gegen Mitglieder von 5 Religionen
701 Tote, 1793 kritisch Verletzte

Ich hoffe, es wird NIE eine Tochter oder ein Sohn von Ihnen betroffen sein.....
Capt. (Wien) 11.05.2010
Peter Kaiser (Dessau)

...Ohne etwas verharmlosen zu wollen, aber wenn es um Judenhass, Judendiskriminierung und Judenverfolgung geht, dann hat das Christentum in seiner Geschichte viel mehr Grausamkeit und Vernichtungswillen an den Tag gelegt als der Islam - ohne eine einzige Koransure dafür zu benötigen....
---------------------------------
Aber Herr Kaiser...schon aufgefallen das Islamische Länder "Judenrein" sind?... Das die Araber auch Judea mit Bethlehem schon "Judenrein" gemacht haben und den Ganzen nahen Osten mit Gewalt "Judenrein" machen wollen.

Und noch was: Trotz Millionen schwarzer Sklaven ist die Region auch "Neger-rein" Stichwort Eunuchen.

Ganz im Gegensatz zu Amerika mit einem Schwarzen Presidenten und einer breiten Jüdischen Schicht.

Haben sie den Islam verstanden?

Kaspar (Köln) 11.05.2010
Der Durchgeknallte, der den Koran mit Hitlers "Mein Kampf" verglichen hat, ist nicht Wilders. Er zitiert damit Winston Churchill, der sogar einen Nobelpreis bekam, ausgerechnet für das Buch, aus dem dieses Zitat stammt. Damals gab es anscheinend noch keine Journalisten, die zu psychiatrischen Schnelldiagnosen fähig waren, sonst wäre das sicher nicht passiert.
Peter Kaiser (Dessau) 11.05.2010
Und Sie, Herr Weider, haben nicht begriffen, was eine Ideologie ist. Eine Ideologie entsteht nicht aus einer Handvoll zusammengestoppelter Koransuren. Was Sie "Zusammenhänge" nennen, ist einfach nur ein Zusammenschmeißen ohne Maß und Struktur.

Der Islamismus ist eine Ideologie, sprich ein ein abgerundetes in sich geschlossenes Weltbild, das es zu bekämpfen gilt. Der Islam ist das nicht, was nicht heißt, dass er über jede Kritik erhaben wäre. Es heißt nur, dass man nicht alles in den Topf werfen und in jedem Moslem den potenziellen terroristischen Islamisten sowie Juden- und Christenhasser sehen soll. Denn das ist Ressentiment.

Aber schon klar, in Ihren Kreisen gilt natürlich jede Form der Differenzierung als Schwäche, als Kapitulation der Dhimmis und Gutmenschen vor der islamischen Woge, die morgen bei uns die Scharia einführen wird.

Ohne etwas verharmlosen zu wollen, aber wenn es um Judenhass, Judendiskriminierung und Judenverfolgung geht, dann hat das Christentum in seiner Geschichte viel mehr Grausamkeit und Vernichtungswillen an den Tag gelegt als der Islam - ohne eine einzige Koransure dafür zu benötigen.
E.Weider (Soltau) 11.05.2010
Herr Kaiser, sie haben die Zusammenhänge nicht begriffen, es geht nicht um Ressentiments, Wilder klagt eine Politideologie an, eine Ideologie wie den Kommunismus und den Nationalsozialismus. Nicht den einzelnen Menschen, sondern die Radikalen. Im Koran ist der Judenhass festgeschrieben, in der Charta der Hamas ist der Judenhass festgeschrieben.

Am bekanntesten sind hierbei neben der Vertreibung der Banu Qainuga 624. n.Chr. und der Banu Nadir 625 n.Chr. die Exekutierung aller männlichen Angehörigen des Stammes der Banu Qurayza (mit Versklavung der Frauen und Kinder) 627 n.Chr. und die Schlacht von Khaibar 629 n.Chr...

Heute berufen sich radikale Muslime auf Khaibar, achten Sie mal darauf. Selbst als moderat angesehene islamische Theologen wie der einflussreiche ’Alim (Gelehrte) Shaikh Muhammad Sayyid Tantawi von der Kairoer Al-Azhar Universität bezeichnete in einer Freitagspredigt im April 2002 Juden als „Feinde Gottes und Nachkömmlingen von Affen und Schweinen“. Er bezog sich dabei unter andere auf Sure 5, Vers 60; Sure 2, Vers 65 und Sure 7, Vers 166 des Korans, in denen Juden in dieser Weise charakterisiert werden. Einfach mal die entsprechenden Suren lesen.

Artikel 7: Weil Muslime, die die Sache der Hamas verfolgen und für ihren Sieg kämpfen, überall auf der Erde verbreitet sind, ist die Islamistische Widerstandsbewegung eine universelle Bewegung. Hamas ist eines der Glieder in der Kette des Djihad, die sich der zionistischen Invasion entgegenstellt. Dieser Djihad verbindet sich mit dem Impuls des Märtyrers Izz a-din al-Quassam und seinen Brüdern in der Muslimbruderschaft, die den Heiligen Krieg von 1936 führten; er ist darüberhinaus mit dem Djihad der Muslimbrüder während des Kriegs von 1948 verbunden, wie auch mit den Djihad-Operationen der Muslimbrüder von 1968 und danach. Der Prophet – Andacht und Frieden Allahs sei mit ihm, – erklärte: Die Zeit wird nicht anbrechen, bevor nicht die Muslime die Juden bekämpfen und sie töten; bevor sich nicht die Juden hinter Felsen und Bäumen verstecken, welche ausrufen: Oh Muslim! Da ist ein Jude, der sich hinter mir versteckt; komm und töte ihn!

Aber es geht auch gegen Christen, hier einige Auszüge:

Der Islam steht in einem strikten Antagonismus zum Juden- und Christentum. Indem der Prophet an Abraham anknüpfte, verloren Juden- und Christentum ihre Heilswirksamkeit, was Sure 3, Vers 64ff. klar zum Ausdruck bringt, da Abraham weder Jude noch Christ war, sondern ein „Rechtsgläubiger“, der sein Gesicht Allah zuwandte, womit Abraham den ersten Muslim darstellt.

Gleichzeitig verweist der Prophet hier auf Sure 9, Vers 30f, in denen Juden und Christen vorgeworfen wird, entweder Esra oder Jesus als Gottes Sohn zu verehren und den Rabbinern und Mönchen einen Kult zuzugestehen, der nur Allah zusteht.

Damit sind Juden und Christen dem Vorwurf von „shirk“ im Sinne von Beigesellung als Polytheismus ausgesetzt, was im Gegensatz zum Prinzip des „tauhid“ (Einheit Allahs) steht, wie ihn Sure 112, Vers 3 festschreibt: „[…] Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt.“

Wenn sie diese Ideologie als richtig empfinden, haben sie das auf Europa zukommende Problem nicht erkannt.

Wenn Sie sich also wieder mitschuldig machen wollen, verharmlosen sie die ganze Geschichte weiter. In Europa wird ein neuer Judenhass herangezüchtet und das hat Wilders erkannt.

Peter Kaiser (Dessau) 11.05.2010
Danke für die unmittelbare Bestätigung meiner These. Wer nicht alle Moslems in einen Topf wirft, wird natürlich sofort als "Judenhasser". gebrandmarkt.

Und das "Konzept" ist natürlich Abschiebung - nicht nur von Schwerverbrechern, sondern von "Terroristenverstehern". Schon praktisch, wenn man mit den Anderen auch gleich die Andersdenkenden entsorgen kann.

Aber klar, wer "israelfreundlich" ist, ist natürlich über jeden Zweifel erhaben. Es ist heutzutage wieder so einfach, seinen Hass und seine Ressentiments frei auszuleben.
Heiner Müller (Berlin) 10.05.2010
Hallo,

erstmal Kritik inhaltlicher Art.
Mohammed Bouyeri war 2004 als er Theo van Gogh ermordete 26,5 ;-) Jahre alt.
nach WHO Definition 20 Jahre und auch nach der deutschen (oftmals )Defintion (24 Jahre) ist M. Bouyeri alles aber nicht Jugendlich.

Zu Herrn Wilders und der Gesamtkritik am Islam. Meint denn irgendjemand hier wir in Deutschland haben uns mit der Zuwanderung, die JAHRZEHNTELANG keinen Regeln unterlag einen Gefallen getan?
Hauptsache Leute kommen lassen, egal ob sie zur Gesellschaft passen, egal ob sie (aufgrund ihrer oftmals geringen Bildung) Arbeit finden können, egal ob sie gesetzestreu sind.
Die Diyanet (STAATLICHE türkische Religionsbehörde) regiert über die Ditib nach Deutschland hinein. Welcher Staat lässt sich das gefallen? Deutschland!
Wieso suchen wir uns, wie zahlreiche Länder auch, nicht die Leute aus die kommen dürfen?
Für die nicht bildungsfähigen und tw. nicht willigen werden eure Kinder noch Steuern bezahlen.
Wir füttern (massenweise) ein kulturfremdes Prekariat durch.
Jeder Personalchef einer großen Firma der eine solche (Personal)politik betreibt wird fristlos entlassen!
Rechnet nach!
Angenommen ein unter 30jähriger kommt nach Deutschland und erlangt eine Daueraufenthaltsgenehmigung oder die deutsche Staatsbürgerschaft hat einen Vermögensvorteil (nach dem heutigen stand) von über 200.000 €!
Dafür sollte man Deutschkenntnisse und Gesetzestreue verlangen oder ist das rassistisch?
Übrigens ist

DAS VERTRETEN VON DEUTSCHEN INTERESSEN -NICHT- RECHTS!!!

MfG.

ps. Immer schön Zahlen liefern!!!
Abitur: Deutsche, "Russen" ca. 33-35%, "Vietnamesen ca. 45%, "Türken" ca. 12%.
Noch Fragen???
Sophia (Hamburg) 10.05.2010
Der Journalist, der sich ansatzweise geistig mit dem Islam als ausgewiesene politische Ideologie auseinandersetzt, danach logischerweise gegen den MSM-Strom schwimmt, der würde der Meinungsfreiheit einen großen Dienst erweisen. Geert Winston Wilders wird von allen Freiheitsliebenden Europäern unterstützt.
E. Weider (Soltau) 10.05.2010
Cicero schreibt: Mit einer rabiaten Kampagne gegen den globalen Islam, die niederländischen Moslems und die übrigen „nichtwestlichen Zuwanderer“ mischt ein einzelner Mann im Alleingang die politische Szene des Landes auf.

Von einer Kampagne gegen die "übrigen nichtwestlichen" Zuwanderer habe ich noch nie etwas gelesen und gehört und ja, er sieht in dem Islam eine Gefahr und wer sich damit richtig beschäftigt, kann es nur so sehen, wir bräuchten mehr Menschen wie Wilders und wenn er zu Israel steht dann nur, weil er erkannt hat, WO die Ursachen liegen im Gegensatz zu unseren "europäischen Eliten". Wenn die nämlich die Zusammenhänge erkennen würden, müssten sie ganz schnell von manchen Dingen abrücken
Gerber (Köln) 10.05.2010
Soviel Differenzierung muss sein:
Muss man islamische Kultur wirklich per se gut finden? Muss man Ignoranz üben durch Vermischung der Begrifflichkeiten "Islamische Kultur" und "Kultur im islamischen Raum", ein sehr signifikanter Unterschied, den die Populismus-Krakeeler nicht zu erfassen im Stande zu sein scheinen.
Denn die islamische Kultur basiert per Definitionem auf dem Islam, ergo auf dem Koran als der zentrale, unverrückbare, nach dessen Lehre unveränderbare Allah-gegebene Dreh-und- Angelpunkt.
Und was darin steht, sollte jeder selber mal anhand Sure 8, 9, 47 nachgelesen haben.
Und nein, das ist nicht aus dem Zusammenhang gerissen, das sind überlagernde (abrogierende) Suren. Und nein, der Koran sagt von sich, dass er einfach zu verstehen ist und nicht, dass man ihn kompliziert interpretieren soll.
Was ist daran so schwierig?
Abendländer (Heimatland) 10.05.2010
Die Masche der neuen europäischen Linken & Muslime ist ziemlich durchsichtig. Krudes Ressentiment (wie Judenhass) darf sich unter dem Deckmantel der angeblichen Religionsfreiheit & Antifaschismus und des 'mutigen' Anschwimmens gegen einen angeblichen rechten Mainstream offen austoben.

Konzept? Konstruktive Vorschläge zur Lösung des ja tatsächlich vorhandenen Integrationsproblems? Schon seit Jahrzehnten große Fehlanzeige!

Die Rechten wissen, daß Abschiebungen für Schwerkriminelle und Terroristenversteher mehr Sicherheit gewähren würde, aber links schießt eben blind gegen jeden Verstand!
Abendländer (Heimatland) 10.05.2010
Das Wilders keine Problemlösungen anbietet ist gelogen oder der Autor hat keine Ahnung. So setzt sich Wilders richtigerweise für Abschiebung von Hassimamen und kriminellen Moslems ein, usw.

Nur unser jetziges gleichgeschaltetes SED-Parteiensystem der GRÜNLINKENSPDCDUFDP (welches wirklich so beliebig gesichtslos austauschbar, wie langweilig ist) biette keine Problemlösungen für Gewaltkriminalität und Islamisierung an. Wir verlieren unsere Kultur jeden Tag ein Stück mehr. Manche merken dies nicht mal, obwohl schon wieder eine Moschee gebaut wird, die Straßenzüge voller Kebab sind und die nächste Koranschule eröffnet.
Ole (Koblenz) 10.05.2010
Soweit ich weiß, bietet Herr Wilders sehr wohl Lösungen! Das Programm seiner Partei PVV richtet sich nicht nur gegen den Islam sondern auch gegen Vergewaltiger, Wiederholungstäter und sonstigen Abschaum der Gesellschaft. Wenn konservative Politik in rechte Schubladen gesteckt wird ist der Sozialismus nicht mehr weit...
Gute Nacht Meinungsfreiheit, gute Nacht Deutschland!
Meyer (Solothurn) 10.05.2010
Rückgrat und Weitsicht sind heute in der Politik nicht mehr selbstverständlich. G. Wilders besitzt beides.
Adam Wirtz (Düsseldorf) 10.05.2010
Ich bewundere Herrn Wilders für seinen Mut unbequeme Wahrheiten auszusprechen. Es ist schrecklich in heutigen Europa zu leben, wo Menschen wie Wilders um ihr Leben fürchten müssen. Leider gibt es keine Meinungsfreiheit mehr in Europa des XXI Jahrhunderts, sie wurde geopfert auf dem Altar des Appeasement und des political corectnes.

Es ist was faul in Europa, es ist so faul, dass es schon gewaltig stinkt und dieser Gestank ist für viele unerträglich.

Ich kann nur hoffen, dass Geert Wilders die Wahlen gewinnt und ein neuer Wind den alten Muff wegfegen wird.
Peter Kaiser (Dessau) 06.05.2010
Die Masche der neuen europäischen Rechten ist ziemlich durchsichtig. Krudes Ressentiment darf sich unter dem Deckmantel der angeblichen Israelfreundlichkeit und des 'mutigen' Anschwimmens gegen einen angeblichen linken Mainstream offen austoben.

Konzept? Konstruktive Vorschläge zur Lösung des ja tatsächlich vorhandenen Integrationsproblems? Fehlanzeige!

Hier wird einfach nur im trüben Sumpf gefischt. Eine durch und durch unappetitliche politische Bewegung.
P.T. (Amsterdam) 02.05.2010
Es ist überaus wichtig zu bemerken, dass die Diskussion um Wilders und die PVV und Integrationsdebatten hier in den Niederlanden schon viel weiter ist, und viel komplexer und nuancierter, als dieser Artikel wiedergibt.
"Die Probleme, die Wilders thematisiert, sind real." Das ist der springende Punkt. Kein niederländischer Politiker bestreitet die Probleme, es geht hier um die Herangehensweise. Auf der einen Seite steht die PVV mit der Idee, jeden kriminellen Immigranten des Landes zu verweisen, und die islamische Kultur als minderwertig zu definieren und sie dann zu kontrollieren. Demgegenüber stehen alle anderen großen Parteien (und derer gibt es viele, CDA, PvdA, VVD, GroenLinks, D66, SP, CU, SGP, PvdD), mit einer Herangehensweise an soziale Probleme, die tatsächlich den ehrlichen Versuch macht, Ursachen der Probleme zu verstehen.
georg (berlin) 27.04.2010
Der Mann nennt die Dinge beim Namen - das wrd gebraucht und solte unterstuetzt werden.

Tatsachen und Wahrheiten sind die Dinge, die bleiben und ueberleben - Wilders wird bleiben.
E.W. (Berlin) 23.04.2010
Ich kann Hans Walther nur recht geben. Wilders redet nicht die Probleme schön, sondern benennt sie. Das ist höchste Zeit. Die Problemlösung beginnt mit der eindeutigen Benennung der Probleme. Deshalb ist er ein mutiger Politiker und kein Populist.
JeanFairtique (90762 Fürth) 23.04.2010
Warum "vom Boden abgehoben"?
Die Menschen merken immer mehr, was ihnen vorgegaukelt wird und wer den Koran gelesen hat, muss Angst bekommen!
Hans Walther (Siegen) 22.04.2010
Man sollte sich doch lieber den Text durchlesen, und evtl. von der Möglichkeit gebrauch machen nachzudenken, bevor man allemal nutzlos kommentiert.

Ich erinnere: Cicero, Magazin für politische Kultur.

Ihnen sei die Bildzeitung nahegelegt, gibt es sogar online.
pipo (Nürnberg) 22.04.2010
Ich unterstütze G. Wilders.
TOBIAS RÜGER (Frankfurt) 22.04.2010
Die Probleme, die Wilders thematisiert, sind real. Seitens seiner Anhänger liegt keine Wahrnehmungsstörung vor. Ermodung Andersdenkender, Straßenkriminalität und Ausbeutung der arbeitenden Klassen durch Missbrauch von Sozialleistungen - für derartige Probleme sollte sich jeder demokratische Politiker verantwortlich fühlen. Der Begriff »Populist« scheint mir daher für Wilders unangebracht.
becdie (Köln) 22.04.2010
Ich warte schon seit geraumer Zeit auf einen deutschen Wilders. Es fehlte wohl bisher ein Theo van Gogh. Na, wer weiß?
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Werner A. Perger ist studierter Jurist und Journalist. Der Österreicher arbeitet seit 1991 für "Die Zeit". Er lebt in Berlin.


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