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Eigentlich war Christopher Condent englischer Freibeuter im Spanischen Rezessionskrieg, aber als der Krieg endete, entschied er sich, statt zu ehrlichem Seemannshandwerk zurückzukehren, "auf eigene Rechnung" zu arbeiten; mit anderen Worten: er wurde Pirat. Alles plündernd, was in der Nähe der Westindischen Inseln zu plündern war, verschaffte er sich einen Ruf als kühner, kreativer und kluger Gegner. Als er davon hörte, dass Woodes Rogers zum Gouverneur Jamaikas ernannt worden war, erkannte oder ahnte er, dass die glorreichen Zeiten der Piraterie in karibischen Gewässern vorbei war.
Er teilte seiner Crew mit, dass er die besten Möglichkeiten für einträgliche Raubzüge an den Küsten Afrikas sähe. Condent operierte von da an von Madagaskar aus, wie es Tew, Avery und dutzende andere 20 Jahre vor ihm getan hatten. In den ersten Monaten in den neuen Gewässern gelang es Condents Crew lediglich, kleinere Schiffe zu erbeuten und auszurauben.
Im Oktober 1720, ein Jahr nachdem sie in indischen Gewässern angelangt waren, kreuzten sie in der Nähe Bombays und sichteten dort ein indisches Schiff, das ein Handelszentrum der ostindischen Gesellschaft in Surat ansteuerte. Nach kurzer Verfolgung gab das Schiff den Kampf auf. Nachdem Condents Männer das Schiff geentert hatten, erkannten sie, daß es mit einer Ladung aus Seide, Gewürzen und anderen Handelsgütern sowie 150.000 englischen Pfund in Gold und Silber beladen war.
Condent erkannte, daß die ostindische Gesellschaft fürchterlich ärgerlich über diesen offensichtlichen Angriff auf eines ihrer Schiffe war; deshalb stellte er sicher, daß alle Passagiere fair und rücksichtsvoll behandelt wurden, bis sie an der Küste ausgesetzt wurden.
Condent eilte zur alten Piratenzuflucht St. Mary, um die Beute aufzuteilen. Jeder bekam etwa 2000 Pfund. Einen großen Teil der luxuriösen Ladung zerstörte Condents Mannschaft am Strand der Insel und daraufhin setzten sie sich zur französischen Insel Bourbon ab.
Der dortige Gouverneur der Insel gewährte der Mannschaft gegen Zahlung von Bestechungsgeldern aus der Beute Straffreiheit. Frankreich unterstützte zu dieser Z
eit jeden, der die britische ostindische Gesellschaft in Schwierigkeiten brachte.
Condent war klar, daß er auf dem Höhepunkt seines Glückes war und zog sich mit seinem Schatz in aller Stille (möglicherweise nach Frankreich) zurück. Er investierte sein Geld sehr klug und wurde bald ein reicher und angesehener Reeder. Viele Mitglieder seiner Mannschaft folgten seinem Beispiel (2000 Pfund waren mehr Geld, als ein normaler Matrose während seines ganzen Lebens mit ehrlicher Arbeit verdienen konnte) und setzten sich zur Ruhe.
Der letzte überlieferte Überlebende von Condents Mannschaft starb in hohem Alter 1770, 50 Jahre nach der Kaperung des arabischen Schiffes.

 

 

 
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